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Nagelsmann: Erst "Stille Nacht" und Rotwein, dann Titel

Julian Nagelsmann ist mit RB Leipzig voll im Soll
Julian Nagelsmann ist mit RB Leipzig voll im Soll
Foto: © kolbert-press/Christian Kolbert
23. Dezember 2020, 11:27

Julian Nagelsmann war schon vor Weihnachten bei Mama in Landsberg wunschlos glücklich. "Relativ klassisch" will der Trainer von RB Leipzig mit seiner Familie in der oberbayerischen Heimat feiern, "die Kids kriegen Geschenke - ich nicht, ich brauche jetzt keine mehr". Kein Wunder: Das schönste Präsent hatten ihm seine Roten Bullen mit dem Einzug ins Pokal-Achtelfinale zum Abschluss eines überaus erfolgreichen Jahres eh schon gemacht.

Und so konnte Nagelsmann vor der rund halbstündigen Heimfahrt aus Augsburg mit leuchtenden Augen über seine Festtagspläne plaudern. Nach dem "Wichteln" für die Kinder und dem Essen "singen wir noch fünf, sechs Lieder vor dem Weihnachtsbaum, das letzte ist immer Stille Nacht", erzählte er mit sichtbarer Vorfreude, "dann gibt's noch ein Gläschen Rotwein - und dann gehen wir ins Bett". Nur auf den obligatorischen Kirchenbesuch will der einstige Oberministrant diesmal verzichten - Corona.

Die Pandemie hat auch das RB-Jahr geprägt, umso größere Dankbarkeit schien Nagelsmann nach dem "sehr guten" Ende mit dem souveränen 3:0 (1:0) beim chancenlosen FC Augsburg zu verspüren. "Wir sind im Fußball immer noch auf der Insel der Glückseligkeit", sagte er, "ich weiß, dass es vielen anderen Menschen nicht so gut geht."

"Es war ein sehr, sehr starkes Jahr"

Und dem Trainer Nagelsmann geht es besser denn je: Sein Team ist in allen drei Wettbewerben auf Kurs, auch im 43. Pflichtspiel des Jahres hatte sie es "beeindruckend gemacht", wie der Coach "sehr, sehr zufrieden" lobte. "Es war ein sehr, sehr starkes Jahr", führte er aus, RB habe sich im Vergleich zu seiner erste Saison noch einmal "weiterentwickelt".

Neben der Qualität stimmt vor allem die Mentalität. "Wir sind positiv in der Birne, das ist ganz wichtig", sagte Willi Orban, der mit dem wichtigen Führungstreffer (11.) als "Dosenöffner" gewirkt hatte, wie er selbst feststellte. Joker Yussuf Poulsen (74.) und Angelino (82.) besorgten mit sehenswerten Toren den Rest.

Am Ziel ihrer Entwicklung wähnen sich die Sachsen aber längst noch nicht. Das Erreichte sei "eine gute Basis", meinte Nagelsmann, von der aus seine Stars im neuen Jahr "wieder angreifen können". Denn eines stellte der 33-Jährige in der Sport Bild klar: Eines Tages wolle er "als einer der besten Trainer" der Welt genannt werden. Und dafür braucht er keine Geschenke, sondern Titel.

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