Das Einzel von Ruhpolding wird zum schlechtesten Profi-Rennen in der Karriere von Johannes Thingnes Bø. Dennoch sorgt der norwegische Biathlon-Star für ein echtes Highlight und schrammt nur knapp an einem neuen Weltrekord vorbei, weil er ein paar Sekunden zu viel vertrödelt.
Das Einzel von Ruhpolding war für Johannes Thingnes Bø schon lange vor dem letzten Stehendschießen vorbei. Der Norweger kam nach drei grauenhaften Runden als 84. am Schießstand an. Und weil er bereits so aussichtslos zurücklag, legte er im vierten Anschlag eine Schnellfeuereinlage hin, die es in einem Wettkampf in dieser Form noch nicht gegeben hat.
Der Norweger brauchte von der Abgabe des ersten bis zum fünften Schuss laut offizieller TV-Zeitnahme nur 3,9 Sekunden. Laut Angaben der Statistik-Seite "Real Biathlon" war es zwar ein Hauch mehr (4,2 Sekunden), dennoch war es seit Beginn der Datenerfassung das wohl schnellste Schießen aller Zeiten.
Bø verpasst neuen Biathlon-Weltrekord
Einen neuen offiziellen Weltrekord stellte Bø damit allerdings nicht auf. Gestartet wird die Zeitnahme für ein Schießen, sobald ein Biathlet die Matte betritt. Und weil sich Bø bis zu seinem ersten Schuss 11,8 Sekunden Zeit ließ, "vertrödelte" er in Ruhpolding eine neue Bestmarke.
Eine vom Weltverband offiziell anerkannte Schieß-Rekordliste gibt es zwar nicht, den inoffiziellen Weltrekord für das schnellste Schießen in einem Weltcup-Rennen hält derzeit aber Bøs Teamkollege Martin Uldal.
Uldal hatte den neuen Bestwert erst in dieser Saison in der Verfolgung von Hochfilzen aufgestellt. Für sein abschließendes Stehendschießen brauchte er lediglich 12,9 Sekunden. Im Gegensatz zu Bø vergingen bei ihm vom ersten bis zum letzten Schuss jedoch 5,6 Sekunden. Allerdings brauchte Uldal auch nur etwas mehr als fünf Sekunden von der Ankunft auf der Matte bis zur Abgabe seines ersten Schusses.
Sowohl der Weltverband IBU als auch Bø sprachen im Anschluss davon, dass dies ein neuer Weltrekord sein müsse.
