Suche Heute Live
WM
Artikel teilen

WM
Fußball
(M)

Équipe Tricolore marschiert ins WM-Halbfinale

Frankreichs "Baby Bleus" wie alte Hasen

Frankreich steht im WM-Halbfinale
Frankreich steht im WM-Halbfinale
Foto: © getty, Francois Nel
06. Juli 2018, 19:13

Nach dem spektakulären Sturmlauf gegen Argentinien bezwingen die Franzosen die Defensivkünstler aus Uruguay und ziehen abgezockt ins Halbfinale ein.

Antoine Griezmann und Didier Deschamps feixten schon vor dem Schlusspfiff an der Seitenlinie, Uruguays beinharter Verteidiger Jose Gimenez stolperte derweil in Tränen aufgelöst dem Aus entgegen. Erstaunlich abgebrüht erreichten die französischen "Baby Bleus" das WM-Halbfinale, obwohl ihr Himmelsstürmer Kylian Mbappé beim 2:0 (1:0) von den Defensivkünstlern der Celeste eingebremst wurde. Der Sieg war nie in Gefahr, weil Uruguay ohne den verletzten Edinson Cavani jegliche Durchschlagskraft fehlte.

"Ich freue mich sehr und bin sehr stolz auf alle 23 Spieler. Ich bin froh, ein Franzose zu sein", sagte Trainer Deschamps. Der Weltmeister von 1998 ist zudem glücklich darüber, wie schnell seine junge Auswahl dazulernt: "Wir haben gegen Argentinien Großes geleistet und das Niveau heute noch einmal gesteigert. Uns fehlt Erfahrung, aber wir haben den Willen."

Frankreich vor der Reifeprüfung

Im sechsten Halbfinale der französischen WM-Geschichte am Dienstag trifft Deschamps' Team in St. Petersburg entweder auf Rekordweltmeister Brasilien oder die Nachbarn aus Belgien. Es wird die endgültige Reifeprüfung für die Equipe Tricolore werden - und eine ganz andere Aufgabe als das Spiel gegen Uruguay.

Derart einfache Tore wie durch Raphael Varane (40.) nach einem Freistoß und Griezmann (61.) nach einem kapitalen Torwartfehler von Fernando Muslera werden die Franzosen wohl nicht wieder geschenkt bekommen.

Kein Cavani, kein Biss

Uruguay fehlte nach einer Hiobsbotschaft jeglicher Mut. Cavanis linke Wade schmerzte nach seinem Doppelpack im Achtelfinale gegen Portugal (2:1) zu sehr. Ohne seinen kongenialen Sturmpartner hing auch Superstar Luis Suárez vor 43.319 Zuschauern in Nischni Nowgorod in der Luft.

"Uns hat die Torgefahr gefehlt", sagte Innenverteidiger Diego Godin traurig. Die Himmelblauen hatten schon vor Spielbeginn den Eindruck erweckt, ohne ihr Traumduo im Angriff nicht übermäßig an ihre Chance zu glauben.

"Jetzt wollen wir uns unseren Traum erfüllen"

Ganz anders die Franzosen, denen das Selbstvertrauen nach dem spektakulären 4:3 gegen Argentinien anzusehen war. In Hektik brachen sie selten aus, auch wenn Supersprinter Mbappé die Räume fehlten, um seine Schnelligkeit auszuspielen. Eingebremst setzten sich auf ungewohnte Mittel: Griezmann verzögerte bei seinem Freistoß geschickt, Varane setzte sich problemlos gegen den schwachen Cavani-Ersatz Cristhani Stuani durch.

Für den Innenverteidiger des Champions-League-Siegers Real Madrid war das Tor eine besondere Genugtuung. Vor vier Jahren hatte er beim 0:1 im Viertelfinale gegen Deutschland das entscheidende Kopfballduell gegen Mats Hummels verloren, er war seitdem dafür in Frankreich kritisiert worden.

"Mein Tor war für mich die reine Freude", sagte Varane: "Jetzt tun wir alles dafür, um den Pott zu holen." Auch Mittelfeldchef Paul Pogba kündigte nach dem "Sieg des Willens" an: "Jetzt wollen wir uns unseren Traum erfüllen."

Wählt jetzt den Spieler des Spiels!
Wählt jetzt den Spieler des Spiels!

Kein Mbappé? Kein Problem!

Etwas leiser feierte Griezmann. "Es war schwierig für mich, gegen all meine Freunde aus Uruguay zu spielen", sagte der Stürmer, der sich selbst als "Halb-Uruguayer" bezeichnet. Seinen Weitschuss hatte Torwart Muslera durch die Finger flutschen lassen. Nach dem Spiel tröstete Griezmann seinen Gegenspieler Godin, der nicht nur sein Teamkollege bei Atlético Madrid ist, sondern auch der Patenonkel von Griezmanns Tochter.

Und Mbappé? Der 180-Millionen-Teenager, der Argentinien und Lionel Messi in Höchstgeschwindigkeit erlegt hatte, erwischte keinen Traumtag. Nach einer Viertelstunde vergab er hektisch eine Großchance und sorgte später mit einer Schauspieleinlage für Unmut. Das konnten die Franzosen an diesem Tag jedoch locker verschmerzen.

Noch keine Inhalte vorhanden.
Ergebnisse & Tabelle

Newsticker

Alle News anzeigen