Zwei Tage nach dem dramatischen Last-Minute-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM gegen Schweden stellten sich Marco Reus, Timo Werner und Co-Trainer Marcus Sorg den Fragen der Journalisten. sport.de fasst die wichtigsten Aussagen aus der DFB-Pressekonferenz zusammen.
+++ Werner über die Favoriten der WM +++
"Das haben wir schon oft gesehen. Es gibt außer Kroatien kein Team, das durch das Turnier gezogen ist. Das ist aber normal. Viele Mannschaften verteidigen tief. Da müssen sich die guten Mannschaften erstmal behaupten. Das ist für jede Mannschaft schwer."
+++ Werner über Südkorea +++
"Wir haben noch keine Videos geschaut, aber die Spiele bei der WM gesehen. Sie haben schnelle und flinke Spieler, genau das Gegenteil von Schweden. Ich denke, dass wir nicht so viel auf den Gegner schauen sollten."
+++ Werner über erstes WM-Tor +++
"Wenn wir Spiele gewinnen, ist es mir egal, wer die Tore schießt. Natürlich will man als Stürmer Tore erzielen. Es ist meine erste WM, das ist etwas ganz besonderes. Ein Treffer wäre schön, wichtiger ist aber das Weiterkommen."
+++ Werner über Reus +++
"Über seine Fähigkeiten brauche ich nicht viel zu sagen. Wir verstehen uns ganz gut. Egal wer auf welcher Position spiel. Das Zusammenspiel klappt."
+++ Werner über seine Position +++
"Ich bin eigentlich Stürmer. Gegen tiefstehende Mannschaften ist es einfacher, wenn ich mit mehr Tempo kommen kann. Das kommt mir entgegen. Ich denke, dass ich gegen stärkere Gegner auch vorne drin wieder überzeugen kann."
+++ Werner über Manuel Neuer +++
"Er ist eine Persönlichkeit, die es nicht mehr oft gibt. Seine Gelassenheit steckt schon an."
+++ Werner über Siegtreffer +++
"Die letzte Minute war sehr emotional. Richtig dran geglaubt hat man nicht. Ich habe es nicht mehr zum Jubeln geschafft. Ich bin liegen geblieben und habe mich einfach nur gefreut. Wir sind als Mannschaft weiter zusammengerückt. Wir haben gezeigt, dass wir ein Team sind."
+++ Werner über Gomez +++
"Er ist immer der erste, der bei mir ist und mir Tipps gibt. Gerade er ist einer, der mir persönlich immer Mut zugesprochen hat."
+++ Reus über Mario Gomez +++
"Er war gerade im zweiten Spiel unheimlich wichtig für uns. Er hat uns gepusht und auf dem Platz nach vorne gebracht, allein mit seiner Präsenz."
+++ Reus über Südkorea +++
"Südkorea hat unheimlich schnelle Spieler, die viele Mannschaften vor Probleme stellt. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass wenn wir konzentriert ans Werk gehen, dass Südkorea es schwer haben wird, gegen uns zu gewinnen."
+++ Reus über ein mögliches Scheitern +++
"Sie können sicher sein, dass wir am Mittwoch alles dafür tun, dass uns das nicht passiert. Ich bin mir sicher, dass wir einen Plan vom Bundestrainer bekommen."
+++ Reus über das Selfie mit Mesut Özil +++
"Es war relativ spontan. Wir haben uns natürlich gefreut. Für Mesut war es wichtig, ein Social-Media-Post zu machen. Das zeigt, dass Mesut trotzdem beim Team ist und für uns da ist. Er ist ein extrem wichtiger Spieler und spielerisch einer der besten Spieler der Welt."
+++ Reus über die WM als Neuling +++
"Ich bin schon zufrieden. Ich hatte das Gefühl, dass ich der Mannschaft helfen kann. Wenn man gute Spieler um sich herum hat, wird es einem auch leicht gemacht. Ich hoffe, dass ich auch weiterhin helfen kann. Wenn das nicht so ist, würde die Welt auch nicht untergehen."
+++ Reus über den Last-Minute-Treffer +++
"Gegen Malaga hatte ich ein ähnliches Gefühl. Ich hoffe, dass wir mit Selbstvertrauen in das nächste Spiel gehen und befreiter spielen können."
+++ Reus über Wechsel +++
"Der Bundestrainer hat das vor dem Turnier schon gesagt. Wir haben 23 Spieler mit Riesen-Qualität. Alle brennen darauf, bei dem Turnier zu spielen. Wir haben viele gute Spieler, das macht das Team aus."
+++ Reus über negative Berichterstattung +++
"Wir hatten einfach das Gefühl, dass nach dem Mexiko-Spiel zu negativ geschrieben wurde. Wir stellen uns der Kritik. Aber für uns ist wichtig, dass wir uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Meines Erachtens nach haben wir dann zu lange noch über das Spiel (gegen Mexiko, d. Red.) geredet."
+++ Reus über mögliche Los-Entscheidung +++
"Wir wollen versuchen, dass es nicht so weit kommt. Wir müssen gegen Südkorea gewinnen. Das wäre schon skurril. Aber wir können da wenig machen."
+++ Reus über das Zusammenspiel mit Werner +++
"Ich glaube, dass wir im Spiel schon frei sind. Aber es ist wichtig, dass wir jede Position besetzt haben. Im Spiel sind wir aber flexible. Das bringt die Gegner durcheinander. Dass Timo über links gekommen ist, war ein guter Schachzug. In dem Spiel hat man gesehen, was Timo ausmacht. Er kann eine riesige Waffe sein."
+++ Reus über das Spiel gegen Schweden+++
"Wir wussten, dass ein Unentschieden nicht reichen wird. Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt. Wir haben versucht, das Spiel selber zu machen. Wir haben uns den Sieg erkämpft und haben ihn verdient."
+++ Sorg über Julian Brandt +++
"Es gibt ein gutes Gefühl, wenn ein Spieler von der Bank Impulse setzt. Es ist alles offen. Wir machen uns noch Gedanken. Es ist immer gut zu wissen, dass man Spieler hat, die entscheidende Punkte auf dem Platz setzen."
+++ Sorg über das Training +++
"Durch die Belastung gehen wird sehr achtsam im Training um. Der Vorteil ist, dass wir nicht alles trainieren müssen. Für mich ist das wichtigste, dass wir frisch ins Spiel gehen und Selbstvertrauen haben."
+++ Sorg über mögliche Wechsel gegen Südkorea +++
"Von einer Stammelf zu sprechen, finde ich nicht gut. Ein Turnier geht lang. Es ist wichtig, dass viele Spieler zu Einsatzzeiten kommen. Problematisch wird es erst, wenn durch die Wechsel eine Unruhe entsteht."
+++ Sorg über die ersten Erktennisse+++
"Das wichtigste für uns war, dass wir an Dingen festhalten sollen, die uns in den letzten Jahren stark gemacht haben - unabhängig vom Gegner. Ein Patentrezept gibt es aber nicht. Wir brauchen unterschiedliche Spieler. Da sind wir gut aufgestellt."
+++ Sorg über Timo Werner +++
"Wir leben von einer Variabilität. Timo spielt auch im Verein auch mal auf der Seite. Gegen Schweden hat er es unglaublich gut gemacht. Wir wollen unberechenbar bleiben."
+++ Sorg über Khedira und Özil +++
"Die Entscheidung muss jeder Spieler respektieren. Sie haben es beispielhaft angenommen. Die Reaktion gestern im Training war sehr vorbildlich. Wir haben immer darauf hingearbeitet einen breiten Kader hierher zu bringen. Alle Spieler kommen vor jedem Spiel in Betracht."
+++ Sorg über Leon Goretzka+++
"Ich bin sicher, dass jeder benötigt wird. Er ist definitiv sehr stark im Training. Ich bin sicher, dass er seine Möglichkeiten bekommen wird."
+++ Sorg über Headset +++
"Die Rolle ist ja nicht wirklich neu. Der einzige Unterschied ist, dass man kommunikativ Kontakt haben kann. Aus meiner Sicht müssen die Informationen ausgewählt sein. Der große Austausch passiert erst in der Halbzeit."
+++ Sorg über Rudy +++
"Wenn die Möglichkeit besteht, mit Maske zu spielen, wird man das in Betracht ziehen."
+++ Sorg über die Vorbereitung++++
"Die Jungs, die gespielt haben, müssen in erster Linie regenerieren. Es geht darum, die Jungs frisch zu bekommen, körperlich und geistig. Personell ist es so, dass Rudy gestern operiert wurde und heute nochmal zur Nachuntersuchung muss. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass er nicht spielen kann. Bei Hummels gehe wir davon aus, dass er spielen kann."
+++ Bierhoff warnt +++
Teammanager Oliver Bierhoff hat die deutschen Fußball-Nationalspieler vor einem mentalen und physischen Nachlassen gewarnt. "Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen zu denken, Südkorea ist schon geschlagen", betonte der 50-Jährige. Weitere Aussagen vom Teammanager hier.
+++ Rechenspiele +++
Nach dem 2:1 gegen Schweden hat das DFB-Team das Weiterkommen wieder in der eigenen Hand. Zahlreiche Konstellationen sind möglich. Hier gibt es eine Übersicht.
+++ Südkorea nur bei 50 Prozent? +++
Auch der kommende Gegner aus Südkorea musste im Vorfeld der Partie Kritik einstecken. "Schon zu meiner Zeit als Nationaltrainer war es so, dass viele nur noch bei 50 Prozent ihrer Topleistung waren", bemängelte Ex-Coach Uli Stielike. Weitere Infos hier.
+++ Kohler mit Euphoriebremse +++
Jürgen Kohler, Weltmeister von 1990, erteilte dem ganzen Freudentaumel rund um den Last-Minute-Sieg einen klaren Dämpfer. "Laut dem früheren BVB-Profi fehlt "ein Gerüst, das die DFB-Elf trägt". Mehr dazu gibt es hier.
