Kurz vor den entscheidenden Spielen in der WM-Qualifikation gegen Luxemburg und die Slowakei hat sich der ehemalige Europameister Matthias Sammer zu den Erfolgsaussichten der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft geäußert. Seine Botschaft an Bundestrainer Julian Nagelsmann fiel dabei klar aus.
Sammer gab dem Bundestrainer dabei eine zentrale Botschaft mit auf den Weg: weniger Aktionismus, mehr Gelassenheit.
"Julian ist noch ein junger Trainer – und junge Trainer neigen in gewissen Phasen dazu, wenn sie etwas bewegen wollen, Reizpunkte zu setzen", meinte der 58-Jährige bei eine "Sky"-Talkrunde.
Der heutige BVB-Berater weiß dabei genau, wovon er spricht. Er erinnert sich an seine eigene Zeit als ehrgeiziger Jung-Trainer in Dortmund und erkennt dabei durchaus nennenswerte Parallelen: "Ein junger Trainer will im Prinzip in der nächsten Sekunde eine Lösung. Ein älterer Trainer bleibt ruhig, gelassen, klar – und arbeitet sehr viel über Vertrauen", erklärte der Europameister von 1996. Nagelsmann solle deshalb "vielleicht ein bisschen altersmäßig denken".
Schon im Sommer hatte Sammer mit deutlichen Worten den Spielstil der Nationalmannschaft und den Umgang mit dem EM-Aus 2024 kritisiert. Nagelsmann reagierte damals verständnisvoll, aber mit dem Wunsch nach einer persönlichen Aussprache statt öffentlicher Kritik.
Sammer warnt vor zu vielen Reizpunkten
Nun legt Sammer nach – und richtet seinen Blick auf den Führungsstil des Bundestrainers. "Nicht so sehr vom extremen Ehrgeiz treiben lassen", lautete dabei sein Ratschlag.
Der Bundestrainer stehe nach den Rückschlägen in der Nations League und einem wackligen Start in die WM-Qualifikation unter Druck. Sammer erkennt bei Nagelsmann den Versuch, durch Personalentscheidungen und Taktik "im Moment Stabilität" zu schaffe. Er warnte jedoch gleichzeitig: "Die schaffst du nicht, wenn du ständig Reizpunkte setzt."
Vor den richtungsweisenden Partien in Luxemburg und gegen die Slowakei ist der Rat des einstigen Dortmunder Meistertrainer daher eindeutig: mehr Ruhe, mehr Vertrauen. "Manche Dinge sollte man ruhiger angehen, auf manche gar nicht reagieren. Er hat auch wieder gesagt: Die reden alle und darüber und darüber. Entschuldigung – das ist sein Los. Also reagiere da gar nicht drauf, treffe in Ruhe deine Entscheidung, stabilisiere diese Mannschaft", so der Sammer weiter in der "Sky"-Sendung.
















