Der ehemalige Nationalspieler und heutige TV-Experte Dietmar Hamann stärkt Nick Woltemade nach dessen zwei unglücklichen Auftritten bei der deutschen Nationalmannschaft. Dennoch ist der 52-Jährige in Sorge über den allgemeinen Zustand der DFB-Auswahl.
"Ihn würde ich ein wenig in Schutz nehmen", sagt Dietmar Hamann über den Ex-Stuttgarter Nick Woltemade im Interview mit "ran.de".
Der Angreifer hatte in den ersten Einsätzen nach seinem viel beachteten 90-Millionen-Euro-Transfer vom VfB Stuttgart zu Newcastle United kaum überzeugen können. Nach seiner Auswechslung im Spiel gegen Nordirland (3:1, hier geht es zu den Highlights) wurde er von Teilen des Kölner Publikums gar ausgepfiffen.
Hamann sagt: "Für die Ablöse kann er nichts. Newcastle hat ihn für 90 Millionen Euro gekauft, ja. Aber man kann von ihm noch keine Leistung eines 90-Millionen-Spielers erwarten. In zwei, drei Jahren kann er das vielleicht wert sein, aber eben noch nicht jetzt. Außerdem waren die beiden Spiele für einen Angreifer nicht einfach, wenn man kaum brauchbare Bälle von den Mitspielern bekommt."
Didi Hamann besorgt: "Aber dass wir so schlecht spielen ..."
Über den allgemeinen Zustand der DFB-Auswahl war Hamann nach den beiden ersten WM-Qualifikationsspielen derweil ziemlich überrascht, der 52-Jährige will aber eine Erklärung gefunden haben.
"Dass wir Probleme kriegen könnten, konnte ich mir schon vorstellen. Aber dass wir so schlecht spielen, hätte ich nicht gedacht", so der TV-Experte, der die Ursachen in der trügerischen Euphorie nach der Heim-Europameisterschaft im letzten Jahr sieht. "Wir haben die EM komplett falsch eingeschätzt. Man hat sich nach dem unglücklichen Aus im Viertelfinale gegen Spanien als moralischer Sieger des Turniers hingestellt", sagte der frühere Bayern-Profi: "Es hat sich eine unfassbare Selbstzufriedenheit eingeschlichen. Die Formkrise zuletzt hat jetzt ihren Höhepunkt erreicht."
Besonders besorgt zeigt er sich über den Zustand der Mannschaft unter Bundestrainer Julian Nagelsmann: "Was mir Sorge bereitet, ist, dass wir in unsere Einzelteile zerfallen sind. Seine (Nagelsmanns, Anm. d. Red.) Aufgabe wird sein, eine Einheit zu formen."









