Thomas Tuchel hat als Nationaltrainer Englands keinen leichten Stand. Wohl auch deshalb verzichtet er gegen Fußball-Zwerg Andorra auf personelle Experimente. Das betrifft auch Harry Kane vom FC Bayern.
"Ja, er wird von Anfang an spielen", machte Tuchel auf der Pressekonferenz vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Andorra am Samstag (18:00 Uhr) klar. Für den ehemaligen Bayern-Coach lautet einzig und allein die Devise: gewinnen.
In Erinnerung ist noch immer das magere 1:0 im Hinspiel gegen Andorra von Anfang Juni. Harry Kane hatte die Three Lions nach 50 Minuten mit dem Siegtreffer erlöst. Da es wenige Tage später im Freundschaftsspiel eine 1:3-Schlappe gegen Senegal setzte, ist die Stimmung auf der Insel durchaus angespannt. Auch spürt Tuchel immer wieder heftigen Gegenwind aus der Presse.
Tuchel begründete seine Entscheidung damit, dass man sich inzwischen in der "WM-Saison" befindet: "Der Konkurrenzkampf läuft. Daher starten wir mit dem bestmöglichen Team und den Spielern, denen wir in diesem Spiel vertrauen." Am kommenden Dienstag (20:45 Uhr) muss England dann in Serbien bestehen. "Wir werden nicht anfangen, uns in Experimente zu verstricken."
Tuchel sieht Mehrfachbelastung gelassen
Dass sich ein möglicher Einsatz der Top-Spieler um Harry Kane möglicherweise negativ auf die Belastung auswirkt, sieht der England-Coach nicht. "Nach der Länderspielphase müssen sie eh im Drei-Tage-Rhythmus spielen. Ich sehe nicht, warum sie nicht schon eine Woche vorher damit beginnen können."
Trotz Englands bislang weißer Weste in seiner WM-Qualifikationsgruppe steht Tuchel immer wieder in der Kritik. Die sei aber immer freundlich, so Tuchel: "Die meisten sagen einfach: 'Bring es nach Hause, Thomas'. Das ist im Grunde genommen die Aufgabe."
Aus den bisherigen drei Quali-Spielen gegen Albanien (2:0), Lettland (3:0) und Andorra (1:0) hat seine Mannschaft die Maximalausbeute von neun Punkten geholt. Zudem kassierten die Three Lions noch keinen Gegentreffer.