Fußball Deutschland 3. Liga  2015/2016 18. Spieltag 1. FC Magdeburg - VfB Stuttgart II Liveticker

Fazit:
Ist das bitter für den 1. FC Magdeburg. In den letzten fünf Minuten kassieren sie zwei Treffer und müssen sich mit einem 2:2 gegen die zweite Mannschaft den VfB Stuttgart zufrieden geben. Aber so unverdient ist das gar nicht. Speziell im zweiten Spielabschnitt machten die Schwaben ein extrem starkes Spiel, scheiterten aber durch Unkonzentriertheiten im Abschluss oder an dem gut aufgelegten Glinker. Aufgrund der anderen Ergebnisse sind die Gäste auf Rang 19 abgerutscht. Mund abwischen heißt es jetzt für die Sachsen-Anhaltiner, da war mehr drin. Nächste Woche geht es nach Würzburg zu den Kickers. Stuttgart hingegen empfängt Wehen Wiesbaden. Die Hessen haben nur zwei Punkte mehr, könnten also überholt werden.

Ganz Magdeburg betet jetzt für den Abpfiff.

Gelbe Karte für Philipp Mwene (VfB Stuttgart II)

Drei Minuten werden nachgespielt.

Tooor für VfB Stuttgart II, 2:2 durch Daniele Gabriele
Und da ist das Ding. Die Schwaben schaffen wirklich noch das 2:2. Wer hätte das vor fünf Minuten gedacht? Magdeburg bekommt den Ball nicht hinten raus und Gabriele ist der Nutznießer der Konfusion.

Der VfB rennt jetzt permanent an und will unbedingt den verdienten Ausgleich schaffen. Wirklich gute Chancen haben sie jedoch nicht mehr.

Tooor für VfB Stuttgart II, 2:1 durch Daniel Vier
Da ist der Anschlusstreffer! Der gerade eingewechselte trifft im zweiten Versuch. Den ersten Schuss konnte Glinker noch parieren, beim zweiten aus kurzer Distanz war er dann aber machtlos. Das wird jetzt eine spannende Schlussphase.

Wieder eine Ecke für die Gäste, aber auch die bringt nichts ein. Wie so oft heute.

Der doppelte Torschütze holt sich seinen verdienten Applaus ab und verlässt das Spielfeld. Auch Walter Thomae wechselt und nimmt seinem Kapitän vom Platz. Für ihn kommt Daniel Vier.

André Hainault liegt nach einem Zusammenprall mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. Hoffentlich ist es nichts ernstes.

Das muss Gelb geben! Die Stuttgarter jetzt mal mit einem Konter, Butzen kann sie alleine nicht aufhalten und da kommt ihm Razeek zu Hilfe und begeht ein taktisches Foul. Der Schiri pfeift zwar, lässt die Karte für den zweifachen Torschützen aber stecken.

Da war die Riesenchance zur Vorentscheidung! Ein Freistoß von linken Seite wird in den Strafraum gelupft und da steht Beck zwar frei vor dem Tor, legt aber intelligent zurück und Sowislo schießt aus kürzester Distanz daneben. Keiner versteht, wie er den nicht machen konnte.

Weiter geht's Richtung Tor der Sachsen-Anhaltiner. Daniele Gabriele fasst sich ein Herz und zieht von der Strafraumkante ab. Jan Glinker faustet den Ball aber souverän ins Toraus. Der folgende Eckball bringt nichts ein.

Nach den vielen Angriffen der Stuttgarter können sich die Magdeburger vorerst befreien. Sie bekommen eine Ecke zugesprochen, die von Brandt getreten wird. Kapitän Sowislo kommt mit dem Kopf dran und kann auf Beck ablegen. Der verzieht aber und haut die Kugel weit über den Kasten.

Da auf dem Rasen in den letzten Minute eher weniger passiert ist, feiern sich die Fans untereinander. Zwischen den Blöcken gibt es einen sehr lauten "Fußballclub-Magdeburg" Wechselgesang.

Ein nachvollziehbarer Wechsel von Jens Härtel. Farrona-Pulido ist mit Gelb vorbelastet und muss in viele Zweikämpfe gehen. Trotz des Vorsprungs ist der Sieg hier noch lange nicht in trockenen Tüchern.

Der VfB macht da weiter, wo er vor den Gelben Karten aufgehört hat. Mwene kommt über die rechte Seite, versucht den Ball in den Strafraum zu spielen. Sein Versuch wird nur unzureichend geklärt und so sind die Stuttgarter weiter in Ballbesitz. Nach einem Foul gibt es Freistoß von der rechten Seiten. Beck kann aber souverän per Kopf klären.

Gelbe Karte für Nicklas Brandt (1. FC Magdeburg)

Die Partie wird jetzt insgesamt etwas ruppiger. Auch Brandt foult hart und wird dafür verwarnt.

Gelbe Karte für Manuel Farrona-Pulido (1. FC Magdeburg)
Nach einem überharten Einsatz gegen Mwene sieht er zurecht die erste Verwarnung auf Magdeburger Seite.

Elva versucht einfach mal sein Glück aus der Distanz. Mit einem Gewaltschuss aus etwa 25 Metern will er Glinker überwinden, aber der Ball geht weit am Tor vorbei.

Hier rollt Angriffswelle auf Angriffswelle. Nur mit Mühe können sich die Hausherren derer erwehren. Gabriele taucht frei vor Glinker auf, kann die Kugel aber nicht kontrollieren und legt ihn sich zu weit vor. Er rutscht dann noch in den Ball herein und versucht einen Treffer zu erzielen, aber vorher ertönt die Pfeife des Unparteiischen. Foul.

Wieder geht Besuschkow im Strafraum zu Boden. Dieses Mal ist es aber weder Schwalbe noch Foul, sondern lediglich ein normaler Zweikampf. Der VfB hat sich jetzt aber in der Hälfte der Magdeburger festgesetzt und drängt auf den Anschlusstreffer. Zeit haben sie noch genug.

Nächste Aktion der Gäste. Zimmermann bekommt den Ball in den Rückraum serviert und legt sein ganzes Können in den Schuss aus gut 20 Metern. Glinker ist aber auf dem Posten und kann das Geschoss sogar festhalten.

Der VfB zeigt gleich zu Beginn, dass sie hier noch etwas holen wollen. Es gibt einen Einwurf auf der rechten Seite und eine Flanke wird in den Strafraum geschlagen. Puttkammer will die Kugel herausköpfen, ist aber zu kurz geraten und da muss ihm Altiparmak zu Hilfe eilen und die Situation klären.

Und die Kugel rollt wieder in Magdeburg. Freuen wir uns auf ähnlich attraktive 45 Minuten wie zuvor.

Halbzeitfazit:
Mit 2:0 führt der FCM hochverdient gegen die Zweite vom VfB. Nachdem es in den Anfangsminuten ein doch eher zäher Kick war, entschädigte der Rest für alles. Magdeburg drückte, aber auch Stuttgart versteckte sich nur zu Beginn. Das Tor durch den in die Startelf gerutschten Ahmed Waseem Razeek, fungierte dabei als Dosenöffner. Danach spielten beide Teams mit offenem Visier und kurz vor der Pause schnürte der junge Angreifer sogar einen Doppelpack. Die Stimmung in der MDCC-Arena ist auch sehr sehr gut. Bitte mehr davon.

Brandt, Altiparmak, Bankert und Farrona-Pulido stehen um den Ball herum und wollen den fälligen Freistoß aus 25 Metern ausführen. Einer darf aber nur und so läuft Beck an. Sein Schuss pfeift am rechten Pfosten vorbei. Ob Uphoff den gehabt hätte?

Eine Minute wird nachgespielt.

Gelbe Karte für Stefan Peric (VfB Stuttgart II)
Nach einem überharten Einsteigen gegen Beck sieht der Stuttgarter zurecht eine Verwarnung.

Tooor für 1. FC Magdeburg, 2:0 durch Ahmed Waseem Razeek
Zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt sogar das 2:0. Und wieder ist es Ahmed Waseem Razeek. Kapitän Marius Sowislo bekommt den Ball und spielt direkt weiter auf den 21-Jährigen und mit einem wuchtigen Schuss aus etwa 16 Metern erhöht er den Spielstand.

Beide Mannschaften zeigen jetzt einen feinen Offensivfußball. Wieder ist es Brandt der die Kugel in den Strafraum bringt. Handke leitet per Kopf weiter auf Puttkammer. Der steht ebenso völlig frei vor dem Torwart, wie Grüttner eben. Aber auch er kann das Spielgerät nicht im Tor unterbringen und schießt knapp über das Tor.

Stuttgart zeigt sich jetzt häufiger vor dem Tor der Hausherren. Mwene kann sich mit einer schönen Einzelaktion bis zum Strafraum durchdribbeln und schafft sogar noch den Pass auf Grüttner. Der steht urplötzlich völlig blank vor Glinker, hebt den Ball aber über den Kasten. Das war die Riesenchance zum Ausgleich.

Tooor für 1. FC Magdeburg, 1:0 durch Ahmed Waseem Razeek
Da ist die Führung für den FCM. Farrona-Pulido passt wunderschön in die Mitte auf den freistehenden Razeek und im Fallen berührt er den Ball, der dann am geschlagenen Uphoff vorbei ins Tor kullert.

Hier entwickelt sich ein richtig schönes Fußballspiel. Der VfB zeigt sich auch mal vor dem Tor der Hausherren. Grüttner übergibt zu Elva, der nimmt die Kugel gar nicht an, schießt aber Millimeter am Kasten vorbei. Es gibt Ecke da ein Magdeburger Bein noch dran war. Die bringt aber nichts ein.

Mwene foult den sehr aktiven Farrona-Pulido gute 30 Meter vor dem eigenen Tor. Altiparmak versucht sich dieses Mal. Sein Schuss wird aber geblockt. Im zweiten Versuch passt Puttkammer in die Spitze auf Beck, aber er verzieht und so ist die Gefahr gebannt.

Die Mannen von Jens Härtel investieren jetzt mehr in die Offensive. Christian Beck nimmt die Pille schön im Strafraum mit der Brust an und schießt aus der Drehung. Sein Versuch geht aber links am Tor vorbei.

Gelbe Karte für Max Besuschkow (VfB Stuttgart II)
Miese Aktion des 18-Jährigen. Eine Flanke kommt von der rechten Seite in den Strafraum und nach einem absolut harmlosen Zweikampf liegt er plötzlich am Boden und hebt die Arme. Schiedsrichter Schlager hat aber aufgepasst und die Schwalbe erkannt.

Jetzt gibt es die erste Ecke für die Gäste. Rathgeb hat sich schön im Mittelfeld durchgesetzt und spielt nach außen auf den schnellen Hagn. Dessen Flanke wird aber geblockt. Der Eckstoß wird kurz ausgeführt, bringt aber nichts ein. Da der folgende Schuss weit am Tor vorbei geht.

Wir sehen mittlerweile doch ein eher biederes Abtasten. Der VfB steht tief hinten drin und lauert auf Konter. Das Spiel selber zu machen ist bislang noch eine der Schwächen der Magdeburger Mannschaft und das führt zu Langeweile auf dem Rasen.

Etwa 35 Leute haben den Weg in den Gästeblock gefunden und unterstützen die Stuttgarter "lautstark".

Die Magdeburger zeigen gleich zu Beginn wer hier Herr im Haus ist. Nach einem Foul von Mwene an Farrona-Pulido gibt es Freistoß aus gut 30 Metern. Brandt tritt an, schießt aber nur in die Mauer.

...aber wieder ist Uphoff aufmerksam aus seinem Kasten geeilt und kann die Kirsche herunterpflücken.

Nach einem Konter über Razeek auf der rechten Seite spricht der Schiedsrichter den Hausherren den ersten Eckball zu. Brandt tritt ihn...

Der 1.FCM startet den ersten Angriff. Einen langen Ball aus der Abwehr kann Farrona-Pulido nicht erlaufen und Uphoff fängt die Pille souverän. Das Abtasten scheint schon vorbei zu sein.

Und es geht los. Die Magdeburger agieren in den üblichen blau-weißen Heimtrikots, während die Gäste komplett in rot antreten.

Im Stadion werden gerade die Aufstellungen verlesen und gleich betreten die Mannschaften den Rasen. In wenigen Minuten ertönt der Anpfiff.

Die äußeren Verhältnisse passen sich der Jahreszeit an. Mit nasskalten vier Grad müssen sich Fans und Akteure herumschlagen.

Der Unparteiische heißt heute Daniel Schlager. Mit seinen 25 Jahren gehört er zu den jüngsten seiner Zunft im deutschen Profifußball. Es ist sein erstes Jahr in der 3. Liga und am 10. Spieltag pfiff er bereits die Stuttgarter bei der 1:2 Niederlage in Chemnitz. Seine Assistenten an den Seiten sind Oliver Lossius und Eugen Ostrin.

Verzichten muss Trainer Thomae auf Stephen Sama. Bei der 1:3 Niederlage in Kiel letzte Woche holte er sich seine fünfte Gelbe Karte ab und ist heute nicht mit von der Partie. Zurückkehren wird aber Tobias Rathgeb, der auch in der Startaufstellung steht. Jens Härtel kann auf der anderen Seite aus dem vollen schöpfen und alle Spieler aufbringen.

Auf Seiten der Stuttgarter heißt es, dass Jürgen Kramny nur eine Übergangslösung ist und bald wieder zur zweiten Mannschaft zurückkehren wird. Für Walter Thomae hingegen ist die kurzzeitige Beförderung nichts besonderes. "In der täglichen Trainingsarbeit hat sich für mich nicht viel geändert. Auch vor und beim Spiel sind die Abläufe klar. Ich freue mich auf die Begegnung!", sagte der Fußballlehrer entspannt.

Bei einer heutigen Niederlage droht den "Jungen Wilden" sogar der Absturz den letzten Tabellenplatz, da Rostock und Bremen II zeitgleich im Einsatz sind und lediglich einen Punkt Rückstand aufweisen. So weit will man es aber nicht kommen lassen, schließlich sind die Stuttgarter neben Rot-Weiß Erfurt das einzige Team, das seit Einführung der 3. Liga in jeder Spielzeit dabei war.

Die 0:1 Niederlage der Magdeburger vor Wochenfrist in Groß-Aspach war schon schwer genug zu ertragen, weil sie völlig unnötig war. Noch unnötiger war allerdings das Verhalten einiger Anhänger, die ein Tor aufbrachen und sich Schlägereien mit Ordnern lieferten. Nur durch ein beherztes Eingreifen der Mannschaft, konnte schlimmeres verhindert werden.

Aufgrund der Terroranschläge von Paris wird es heute voraussichtlich zu sehr genauen und möglicherweise verlängerten Kontrollen bei allen Stadionbesuchern kommen. Hoffen wir, dass das Spiel trotzdem pünktlich beginnen kann.

Die Aufstellungen liegen jetzt vor und können im Spielschema eingesehen werden.

Jens Härtel, seines Zeichens Coach der der Hausherren, nimmt den Trainerwechsel am Neckar mit einem mulmigen Gefühl zur Kenntnis, da ein Trainerwechsel "neue Energien freisetzen kann und nicht klar ist, welche personellen Konsequenzen das im Kader nach sich zieht."

In der Heimtabelle grüßen die Sachsen-Anhaltiner mit 19 Punkten gar vom zweiten Platz. Von acht Spielen konnten sechs in der MDCC-Arena gewonnen werden und nur dem VfR Aalen gelang es alle drei Punkte zu entführen. Die Stuttgarter siegten bisher erst einmal in der Fremde, am 3. Spieltag schlugen sie Sonnenhof Groß-Aspach vor deren Heimkulisse mit 3:1.

Für die beiden Teams ist es das erste Aufeinandertreffen, da der 1.FCM zuvor über Jahre in der Bedeutungslosigkeit des deutschen Fußballs verschwunden war. Der ehemalige Europapokalsieger spielt als Aufsteiger eine großartige Saison und steht mit 24 Punkten aktuell auf dem 7. Tabellenplatz. Der Kontrahent aus Baden-Württemberg kommt auf 16 Zähler und belegt mit Rang 18 den ersten Abstiegsplatz.

Nachdem der VfB unter Woche Alexander Zorniger von seinen Aufgaben freigestellt hat und Jürgen Kramny das Ruder interimsweise übernommen hat, sitzt heute Walter Thomae auf der Bank der Schwaben. Der 47-jährige Sportlehrer assistiert den jeweiligen Trainern der zweiten Mannschaft bereits seit 2006.