Spektakel, kurios, unfassbar - häufig bemühte Begriffe, die im Falle der Aufholjagd von Zenit St. Petersburg bei Maccabi Tel Aviv allerdings absolut zurecht ihre Anwendung finden. Die Russen lagen zum Auftakt ihrer Europa-League-Saison bereits mit drei Buden im Hintertreffen, ehe sie die Partie noch drehten.
Nach Toren von Haris Medunjanin in der 26. und 70. Minute sowie dem zwischenzeitlichen 2:0 durch den Isländer Viðar Kjartansson in Minute 50 deutete wirklich alles auf einen überraschend deutlichen Erfolg von Maccabi Tel Aviv gegen den Sieger von 2008 hin, doch dann kam alles ganz anders.
Aleksandr Kokorin (76.), Maurício (84.), Giuliano (86.) und Luka Đorđević (90.) trafen für St. Petersburg und machten das scheinbar Unmögliche doch noch möglich. Besonders kurios präsentierte sich dabei der Anschluss zum 2:3: Nach einem vermeintlichen Handspiel im eigenen Sechzehner stellte Referee Ivan Kružliak Tel Avivs Elazar Dossa mit Gelb-Rot vom Platz, es folgte jedoch ein indirekter Freistoß anstelle des erwarteten Elfmeters. Diesen verwandelte Maurício sicher. "Ich hätte gedacht, dass es ein Elfmeter war, kein Freistoß. Er hat den Ball mit der Hand gespielt", gab sich auch Zenits Trainer Mircea Lucescu verwirrt.
Đorđević mit Hacke und Köpfchen
Ein weiteres Highlight stellte das 3:3 dar, als Đorđević eine Hereingabe von der linken Seite mit der Hacke auf Giuliano weiterleitete. Danach brachen bei Maccabi alle Dämme. Đorđević hätte bereits in der 88. die Führung erzielen müssen, traf dann jedoch in der ersten von sechs angezeigten Nachspielminuten per Kopf zum Endstand.
"Ich war noch niemals in einer solchen Partie involviert und meine Karriere ist bereits lang. Wir sind leichtfertig ins Spiel gestartet und sie haben daraus ihre Vorteile gezogen. Sie gingen aggressiver zur Sache, wir machten Fehler. Die zweite Halbzeit begann dann besser für uns, doch ein Konter und ein toller Freistoß brachten uns weiter in Rückstand", so Lucescu. Der hinzufügte: "Dann haben wir begonnen, schneller zu spielen und es stand 4:3 - ein sehr gutes Ergebnis, aber um ehrlich zu sein, wir haben es wohl nicht verdient, wenn man die letzten 15 Minuten außen vor lässt."
Zenit ist erst der dritte Klub, der einen Drei-Tore-Rückstand aufholen konnte. Zuvor gelang dies Brügge gegen Maribor und Borussia Dortmund gegen Odds BK.












































