Beim gelungenen EM-Auftakt haben Ungarns Bundesliga-Akteure mit starken Leistungen überzeugt. In Deutschland sind sie bei ihren Vereinen aber nur zweite oder gar dritte Wahl.
László Kleinheisler trug die Trophäe für den besten Spieler stolz durch den Keller des Stadions in Bordeaux. Der bei Werder Bremen bisher glücklose Mittelfeldspieler genoss die Anerkennung als "Man of the match" beim 2:0-Sieg Ungarns zum EM-Auftakt gegen Österreich in vollen Zügen.
Nicht nur Kleinheisler nutzte die große Bühne, um sich in Erinnerung zu bringen. Auch Führungstorschütze Ádám Szalai strahlte über das ganze Gesicht. 18 Monate war der Stürmer in der Bundesliga ohne Treffer geblieben und am Ende der Saison mit Hannover 96 auch noch abgestiegen. Nun wurde er wie 2:0-Schütze Zoltan Stieber, der beim Hamburger SV nicht mehr erwünscht und beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg kaum zum Zuge gekommen war, gefeiert.
"Bei uns bekommen sie Vertrauen", sagte Ungarns Co-Trainer Andreas Möller. Das in der Bundesliga unglückliche Trio wurde von Trainer Bernd Storck und Möller "immer unterstützt". Das zahlte sich in Bordeaux aus.
Király mit starker Leistung zum Rekord
"Er ist ein Riesentalent, er wird seinen Weg gehen", lobte Storck den quirligen Kleinheisler, der als Spielmacher überzeugte: "Wie er gespielt hat - Riesenkompliment." Der Spieler selbst blieb bescheiden. "Heute war es ein Mannschaftsspiel", sagte der kleine Mittelfeldrenner: "Alle haben gewonnen."
Im Blickpunkt stand auch Gábor Király, der älteste Spieler in der EM-Geschichte. "Das war eine Topleistung. Wir haben an unsere Arbeit geglaubt", stellte der lange bei Hertha BSC und 1860 München aktive Schlussmann nach seiner Klasseleistung fest.
Trainer Storck, der die Ungarn erstmals seit 44 Jahren wieder zu einer EM geführt hatte, lobte sein Team: "Wir haben uns belohnt. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen." Der Sprung ins Achtelfinale in der Gruppe F scheint nach dem 1:1 von Portugal und Island durchaus möglich.
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Ádám
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