Zehnmal traf Xavi im Laufe seiner Spielerkarriere beim FC Barcelona auf Atlético Madrids Trainer Diego Simeone. Nun begegnen sich die beiden erstmals als Trainer an der Seitenlinie. Ein Duell, das große Rivalität birgt.
Das LaLiga-Spiel am Sonntag (ab 16:15 Uhr im sport.de-Liveticker) zwischen dem FC Barcelona und Atlético Madrid wird das zehnte für Xavi Hernádenz als Cheftrainer im spanischen Oberhaus sein. Sein Gegenüber Diego Simeone steht derweil vor seiner 386. Partie in der Primera División - ein großer Kontrast.
Doch was Xavi an Erfahrung fehlt, will er mit seinem ihm eigenen Ehrgeiz ausgleichen. Das Duell gegen den heißblütigen Simeone verspricht große Emotionen. Und da Atlético als Tabellenvierter mit nur einem Punkt vor Verfolger Barca in das Duell zwischen Meister und Pokalsieger geht, steht vieles auf dem Spiel.
Beide Klubs brauchen die drei Punkte im Kampf um die Qualifikation für die Champions League.
Zwei ganz unterschiedliche Philosophien
Spannung verspricht das Spitzenspiel zudem aufgrund der Taktik, stehen sich in Xavi und Simeone doch zwei ganz unterschiedliche Trainer gegenüber. Die Barca-Ikone setzt bei seiner Mannschaft auf Ballbesitz, die Marschroute ist immer offensiv. "El Cholo" hingegen überlässt dem Gegner das Spielgerät und setzt auf schnelles Umschalten nach Ballgewinn.
Wie sehr Xavi im Kontrast zu Simeones Stil steht, zeigt eine Äußerung des heute 42-Jährigen aus dem Jahr 2016: "Ich mag keine Mannschaften, die sich hinten reinstellen", gab er damals bei "Universo Valdano" zu Protokoll und legte nach: "Das sollte nicht der Ansatz sein, den ein großer Klub haben sollte."
Simeone sah sich anschließend auf einer Pressekonferenz dazu gezwungen, seine Strategie zu verteidigen: "Ich respektiere alle Meinungen, schließlich gibt es in der Welt des Fußballs nicht nur diesen einen Weg. Ich suche für mich lediglich nach der Möglichkeit, das Beste aus meinen Spielern herauszuholen. Ich will nur gewinnen, nicht den anderen gefallen."
Barcelona trifft gegen Atlético das Tor nicht mehr
Angesichts der großen Unterschiede wird ein direkter Vergleich der beiden Trainer mit Spannung erwartet. Als Spieler standen sich Xavi und Simeone nie in einem LaLiga-Spiel gegenüber, obgleich beide zeitgleich bei ihren Klubs unter Vertrag standen.
Als Xavi mit Barca den Hauptstadtklub zwischen 2003 und 2004 - also zu jener Zeit als Simeone bei Atleti spielte - herausforderte, schmorrte der Argentinier auf der Bank.
Als Trainer fällt Simeones Statistik gegen den Spieler Xavi übrigens negativ aus. Nur eins von zehn Spielen gewann Atlético, fünf endeten unentschieden.
Und dennoch dürfte "El Cholo" am Sonntag mit breiter Brust nach Barcelona reisen: Zwar gewannen die Katalanen insgesamt 15 der 31 Spiele, in denen Simeone für Atlético an der Seitenlinie stand. Doch keines der letzten fünf Aufeinandertreffen hat Atlético gegen den Rivalen verloren.
Außerdem: In keinem den letzten drei Liga-Duellen gelang Barcelona ein Tor - was einmal mehr die Defensivstärke der Simeone-Elf untermauert. Auch das will Xavi mit seinem Offensivgeist unbedingt ändern.