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Gegen Atlético: Fünf Gründe, warum Bayer siegt

Das letzte Achtelfinale zwischen Atlético und Bayer Leverkusen war umkämpft. Hier im Bild Mario Suárez (links) und Karim Bellarabi.
Das letzte Achtelfinale zwischen Atlético und Bayer Leverkusen war umkämpft. Hier im Bild Mario Suárez (links) und Karim Bellarabi.
Foto: © getty, Gonzalo Arroyo Moreno
21. Februar 2017, 13:09
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Mit Atlético Madrid gastiert am Dienstag eine der besten Mannschaften Europas in der BayArena (ab 20:45 Uhr). Doch so chancenlos, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist die Werkself nicht.

sport.de benennt fünf Gründe, warum die Werkself gegen den Finalisten der Vorsaison gewinnt: 

1. Ein Duell auf Augenhöhe - zumindest bisher

Bisher standen sich Atlético und Bayer vier mal in Pflichtspielen gegenüber. Besonders frisch in Erinnerung dürften dabei die Duelle im Achtelfinale der Champions-League-Saison 2014/15 sein. Beide Teams gewannen ihr Heimspiel mit 1:0, der gesperrte Hakan Çalhanoğlu erzielte damals das Tor für die Werkself. Das Aufeinandertreffen ging ins Elfmeterschießen, wo dann Çalhanoğlu, Toprak und Kießling mit ihren Straßstößen scheiterten.

Die beiden anderen Partien fanden in der Vorrunde der Europa League 2011/12 statt. Damals trennten sich die beiden Teams jeweils mit 1:1. Leverkusen kann also tatsächlich eine ausgeglichene Bilanz gegen die Spanier vorweisen. Auch Atlético-Coach Simeone zollt den Leverkusener vor dem Duell Respekt: "Sie sind einer der hochgradigsten Gegner, gegen den wir in der Champions League gespielt haben."

2. Atléticos Mauerwerk wackelt

Seitdem Diego Simeone im Sommer 2011 das Ruder beim spanischen Hauptstadtklub übernommen hat, war die Defensive das Prunkstück der Colchoneros. Mit einem fast fanatischen Enthusiasmus verteidigten die Atlético-Profis das eigene Tor und bauten vorne auf geniale Einzelaktionen der Angriffsreihe um Superstar Antoine Griezmann. In dieser Spielzeit wackelt der Ruf der Hauptstädter allerdings gewaltig.

Nach 23 absolvierten Spieltagen in der spanischen Eliteklasse mussten Madrids Keeper bereits 19 Mal hinter sich greifen. Zum Vergleich: In der gesamten Vorsaison fing sich Atlético 18 Gegentreffer in La Liga. Wenigstens in der Champions League hält die Mannschaft bisher den Nimbus der Unüberwindbarkeit aufrecht: In sechs Spielen kassierten die Rojiblancos nur zwei Buden.

3. Madrids Stammkräfte sind nicht fit

Die Colchoneros müssen in dieser Saison immer wieder auf zentrale Stammkräfte verzichten, was die ungewohnte Defensivschwäche zum Teil erklären konnte. Torhüter Jan Oblak drohte für die Partie gegen Leverkusen wegen einer Schulterverletzung auszufallen. Der Slowene meldete sich aber rechtzeitig fit und wird wohl zum Einsatz kommen.

Definitiv fehlen werden die beiden Urgesteine Diego Godín und Juanfran. Während Godín wegen Leistenproblemen pausiert, muss Juanfran aufgrund einer Oberschenkelverletzung passen. Mit Stefan Savić und dem gerade erst genesenen José Giménez stehen somit nur zwei gelernte Innenverteidiger im Kader, denn auch Lucas Hernández konnte nicht mit nach Leverkusen reisen. Aufgrund von Vorwürfen wegen häuslicher Gewalt muss sich der Franzose knapp zehn Stunden vor Anpfiff vor Gericht verantworten. Simeone lies aber offen, ob der Spieler noch nachreisen würde. Schaut man sich die klaffenden Lücken im Kader der Rojiblancos an, wirkt diese verrückte Idee gar nicht so abwegig.

4. Leverkusens Führungsspieler kommen ins Rollen

Während Atléticos Lazarett weiterhin gut gefüllt bleibt, kann Leverkusen immer mehr auf Leistungsträger zurückgreifen. Seit Januar ist Karim Bellarabi wieder einsatzbereit und konnte besonders in den letzten beiden Spielen gegen Eintracht Frankfurt und den FC Augsburg wieder an alte Stärke anknüpfen. Er spielte jeweils durch. Ganz nebenbei konnte er das 50.000 Tor der Bundesliga erzielen, was ihm sicher zusätzlichen Rückenwind geben wird.

Auch Kapitän Lars Bender steht seit der Partie gegen Frankfurt wieder auf dem Platz und sorgte von Beginn an für die viel benötigte Stabilität im Bayer-Mittelfeld. Gegen Augsburg musste er allerdings noch in der ersten Halbzeit angeschlagen raus. Ob Bender tatsächlich auflaufen kann, klärt sich möglicherweise erst kurz vor Anpfiff. "Das Abschlusstraining wird er nicht mitmachen. Er wird individuell belastet. Wir haben noch Hoffnung, dass es gegen Atlético klappt. Aber hundertprozentig kann ich es noch nicht bestätigen", so Coach Schmidt auf der Pressekonferenz über Bender.

5. Überraschungsfaktor Kai Havertz

Mittelfeldregisseur Hakan Çalhanoğlu darf aufgrund seiner Sperre der FIFA nicht mitwirken. Für ihn rückt der erst 17-Jährige Kai Havertz auf die Zehner-Position. Gegen Augsburg durfte er sich bereits in der verantwortungsvollen Rolle versuchen und glänzte beim 3:1-Sieg der Leverkusener. "Im Moment ist er in einer sehr, sehr guten Verfassung und ich finde, dass er sich diese Einsatzzeiten verdient hat", so Cheftrainer Roger Schmidt über seinen Youngster. Jedenfalls hat Havertz nach Einschätzung des Coaches aktuell "eine sehr gute Position gefunden". Seine Unbekümmertheit könnte im Duell gegen die Spanier der Überraschungsfaktor sein, der die angeschlagene Atlético-Hintermannschaft knackt.

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