Real Madrid steht wieder im Viertelfinale der Champions League. Die Königlichen setzten sich am Dienstagabend zu Hause gegen die AS Roma 2:0 durch, nachdem sie schon in Italien mit diesem Ergebnis gewonnen hatten. Trotz des neuerlichen Erfolgs ohne Gegentor war bei Real nicht alles eitel Sonnenschein, da die Gäste aus Rom mehrere Topchancen hatten.
"Roma hat uns das Leben schwer gemacht, sie hatten gefährliche Chancen, aber danach haben wir gut gespielt", meinte Real-Kapitän Sergio Ramos nach dem Match selbstkritisch. "Es ist klar, dass die Fehlerquote in der Champions League minimiert werden muss. Das sollten wir reflektieren und unsere Lehren daraus ziehen, weil die Champions League ist unsere letzte Chance auf einen Titel in diesem Jahr", betonte der 29-Jährige, dass Real die aktuelle Saison nur noch mit dem elften Triumph im wichtigsten Europacup-Bewerb retten könne.
Die Römer hätten eigentlich nach 50 Minuten in Madrid schon mindestens 2:0 führen müssen, doch Edin Džeko und vor allem Mohamad Salah hatten ihr Visier an diesem Abend schlecht eingestellt. Und so avancierte wieder einmal Real-Superstar Cristiano Ronaldo zum Matchwinner für die Madrilenen. Zunächst erzielte der 31-jährige Rekord-Torjäger von Österreichs EM-Gruppengegner Portugal seinen bereits 90. Champions-League-Treffer und legte nur vier Minuten später das 2:0 von James Rodríguez (68.) auf.
Navas auf Lehmanns Spuren
"Es war ein schweres Spiel, auch wenn einige Leute etwas anderes erwartet haben. Doch am Ende haben wir mit dem Aufstieg unser Ziel erreicht, und wir haben wieder kein Gegentor bekommen", lautete der Kommentar von Real-Coach Zinedine Zidane. Sein Tormann Keylor Navas ist in der Champions League nach acht Spielen, sechs davon in dieser Saison, weiter ohne Gegentor. Mit 720 unbezwungenen Minuten ist er bereits die Nummer zwei im CL-Ranking. Den Rekord hält der Deutsche Jens Lehmann, der 2005/2006 im Arsenal-Gehäuse 853 Minuten keinen Königsklassen-Treffer zugelassen hatte.
Roma-Trainer Luciano Spalletti ärgerte sich indes über die vielen vergebenen Möglichkeiten. "Wir hatten unsere Chancen, die wir machen hätten müssen. Hätten wir getroffen, hätte das unsere Mentalität und das Spiel verändert", erklärte der 57-Jährige. "Wir haben eine große Chance ausgelassen, denn Madrid befindet sich nicht in Topform, ihr Fußball ist nicht unwiderstehlich."
Wolfsburg feierte verhalten
Auch der erstmalige Viertelfinal-Einzug des VfL Wolfsburg, der sich nach dem 3:2-Sieg in Gent den belgischen Meister auch im Heimspiel 1:0 bezwang, wurde von den Spielern des deutschen Cupsiegers nur verhalten gefeiert. "Wir waren nicht ganz so griffig, wie wir uns das vorgenommen hatten", kommentierte Max Kruse den glanzlosen Sieg über den krassen Außenseiter, den sich der VW-Werksclub erst durch eine Steigerung in der zweiten Halbzeit verdiente.
Trainer Dieter Hecking hatte entscheidenden Anteil am Erfolg, weil er die taktische Aufstellung während der Partie von einer Mittelfeld-Raute auf ein 4-2-3-1-System änderte. "Nach unserem Spiel zuletzt gegen die Bayern habe ich mit Pep Guardiola gesprochen und zu ihm gesagt: 'Du, wir sehen uns vielleicht noch mal diese Saison.' Da hat er gesagt: 'Aber erst in Mailand.' Also, der traut uns noch eine Menge zu", hofft Hecking, dass der Erfolgslauf der Wolfsburger noch bis zum Finale am 28. Mai weitergeht.
Den Siegtreffer besorgte Andre Schürrle in der 74. Minute, der gleich nach dem Match seinen Wunschgegner für die Auslosung am 18. März verriet: "Auf Chelsea hätte ich richtig Lust." Der Weltmeister war erst im Jänner 2015 von den Londonern nach Wolfsburg gewechselt und wünscht sich nun ein Wiedersehen mit den Blues. "Das wäre geil. Ich liebe diesen Verein einfach immer noch." Damit dieser Wunsch Realität werden kann, muss Chelsea aber erst einmal am Mittwochabend im Heimspiel gegen Frankreichs Meister Paris St. Germain einen 1:2-Rückstand wettmachen.











































