Die Erfolgsserie des FC Bayern reißt im Topspiel beim FC Arsenal. Manuel Neuer sieht zweimal nicht gut aus.
Harry Kane wischte sich enttäuscht durchs nasse Haar, Manuel Neuer schlich nach einem gebrauchten Abend mit hängendem Kopf vom Platz. Die schier unfehlbaren Dominatoren von Bayern München haben auf ihrem Triumphzug durch Europa einen ersten schweren Dämpfer erhalten.
Im nächsten Gipfeltreffen der Champions League unterlag das Team von Trainer Vincent Kompany den Standardkönigen des FC Arsenal nach einer fehlerbehafteten Vorstellung 1:3 (1:1). Die Traumserie von 18 Spielen ohne Niederlage ist damit gerissen, die Tabellenführung der Königsklasse vorerst verspielt.
Nach den Ausrufezeichen gegen den Klub-Weltmeister FC Chelsea (3:1) und in Unterzahl bei Titelverteidiger Paris Saint-Germain (2:1) traf gegen den souveränen Tabellenführer der Premier League nur Super-Bubi Lennart Karl (32.). Jurrien Timber nach einer Ecke (22.), Noni Madueke (69.) und Gabriel Martinelli (77.) waren für die Gunners erfolgreich.
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FC Bayern hat Achtelfinale dennoch im Blick
Torhüter Neuer sah beim ersten und dritten Gegentor nicht gut aus. Mit weiterhin zwölf Punkten aus fünf Spielen haben die Bayern ihr ausgerufenes Ziel für die Ligaphase, die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale, dennoch fest im Blick.
"Man muss auch mal akzeptieren, dass man verliert", sagte Nationalspieler Serge Gnabry bei "DAZN": "Arsenal ist ein sehr starker Gegner, sie haben nicht umsonst alle ihre Spiele bisher gewonnen. Sie hatten eine Phase, in der sie uns mit vielen Eckbällen hinten rein gepresst haben. In der zweiten Halbzeit ist uns nicht mehr viel gelungen."
Kompany thematisierte vor dem Kracher des Ersten beim Zweiten die Standardstärke der Engländer, schließlich hatte sich seine Elf da zuletzt anfällig gezeigt: Sechs der acht Gegentreffer in der Bundesliga kassierten die Münchner nach ruhenden Bällen. "Wir bekommen da im Moment zu viele Gegentore", warnte Sportvorstand Max Eberl.
Es half nicht. Im feinsten englischen Nieselregen hatte Arsenal prompt mit der ersten Ecke Erfolg. Neuer ließ sich blocken und kam dann zu spät, Verteidiger Timber köpfte ein.
Karl trifft für den FC Bayern
Auch aus dem Spiel wurde Arsenal gefährlich - mit den Waffen der Bayern: Nach einem hohen Ballgewinn landete der Ball bei Eberechi Eze, dem vor Neuer allerdings die Klarheit fehlte (31.).
Und die Bayern? Ließen die in dieser Saison übliche Dominanz vermissen. Der Ausgleich fiel ohne Vorankündigung. Joshua Kimmich schlug den Ball über 60 Meter punktgenau in den Lauf von Gnabry, beide hatten zuletzt angeschlagen pausieren müssen. Gnabry legte mit dem ersten Kontakt quer auf Karl, der direkt abschloss. "Perfekt gespielt, alles im ersten Kontakt", schwärmte Karl-Berater Michael Ballack bei DAZN: "Lennart mit einem super Abschluss."
Fortan waren die Münchner besser im Spiel, Außenverteidiger Josip Stanisic vergab die Chance auf eine glückliche Führung vor der Pause (35.). Ein Rezept, um sich aus der Pressingklammer Arsenals zu befreien, fehlte auch nach Wiederanpfiff. Mit einem schlimmen Fehlpass assistierte Kimmich Bukayo Saka, Neuer entschärfte (48.).
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Danach rollte die Standardwelle los: Deutschland-Schreck Mikel Merino scheiterte nach zwei gefährlichen Ecken (55./58.), Innenverteidiger Cristhian Mosquera nach einem Freistoß aus dem Halbfeld (61.).
Arsenal-Fans verhöhnen Kane
Ein Solo von Karl blieb eine der wenigen Münchner Chancen (56.). Stattdessen nahm der Druck der Gastgeber zu. Nach einem Fehlpass von Dayot Upamecano bediente Riccardo Calafiori den eingelaufenen Madueke zur erneuten Führung.
Die Entscheidung besorgte Martinelli: Nach einem langen Pass legte er kurz hinter der Mittellinie den Ball am herausgeeilten Neuer vorbei und schob aus 20 Metern ins leere Tor.
Der blasse Stürmerstar Kane wurde bei der Rückkehr auf die Insel von den Fans verhöhnt. "Harry, what's the score?" (Harry, wie steht's?), sangen sie frech.















































