Beim irren 4:4 von Borussia Dortmund bei Juventus sorgte eine Szene vor dem Elfmeter für Diskussionen. TV-Experte Didi Hamann hat eine klare Meinung in der Debatte.
Der Elfer-Zoff hat Borussia Dortmund rund um den Auftakt in die neue Champions-League-Saison beschäftigt. Kritik gibt es auch von TV-Experte Didi Hamann.
"So etwas wie den Streit vor dem Strafstoß zum 4:2 zwischen Serhou Guirassy und Ramy Bensebaini will man nicht sehen", schrieb der ehemalige Nationalspieler in seiner Kolumne für "Sky".
"Ich bin mir sicher, dass so etwas nicht noch einmal passieren wird und ich würde die Geschichte nicht überbewerten."
Nach außen hin habe Trainer Kovac das Thema wegmoderiert und sich vor Guirassy gestellt. "Ich bin mir aber sicher, dass sich das intern etwas anders angehört hat", so Hamann.
Kovac hat das letzte Wort
Die Entscheidung sei Sache des Trainers, schrieb Hamann weiter und verwies darauf, dass Guirassy gegen St. Pauli zuletzt seinen dritten Elfer verschossen hatte, während Bensebaini eine 100-Prozent-Quote habe.
"Kovac hat sie getroffen und Guirassy hat sie zu akzeptieren. Da gibt es keine Diskussion. Beide Spieler haben nach dem Elfmeter zusammen gejubelt und sind anscheinend befreundet, was möglicherweise hilft."
Der Aufreger ereignete sich in der 86. Minute vor der Ausführung des fälligen BVB-Elfmeters.
Nachdem Serhou Guirassy vom Unparteiischen Francois Letexier einen Elfmeter zugesprochen bekommen hatte, weil er Gegenspieler Lloyd Kelly am ausgestreckten Arm angeschossen hatte, wollte der 29-Jährige den fälligen Strafstoß auch unbedingt selbst ausführen.
Bei den Schwarz-Gelben wurde im Vorfeld allerdings eindeutig Ramy Bensebaini als Elferschütze festgelegt. Es entbrannte noch auf dem Rasen um den Elfmeterpunkt eine Diskussion, in die sich vor der Ausführung in der 86. Minute auch noch Marcel Sabitzer, Julian Brandt und Karim Adeyemi einschalteten.
Guirassy "irritiert"?
Am Ende und nach großem Widerwillen verzichtete Guirassy schließlich doch noch und überließ Bensebaini das Leder. Der Algerier schob sicher zum zwischenzeitlichen 4:2 für die Westfalen ein. In der Nachspielzeit erzielte Juventus noch das 3:4 und den Ausgleich.
Laut "Sky" sollen sowohl Kovac als auch Sportdirektor Sebastian Kehl noch einmal das Gespräch mit Guirassy gesucht haben. Die Wogen sind allerdings wohl nicht völlig geglättet. Guirassy sei "nach wie vor mächtig irritiert und sauer" darüber, dass Kovac ihn zum Schützen Nummer zwei degradiert hat, will der TV-Sender erfahren haben.