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Lowes bezwingt Bautista - Rea sorgt für Abbruch

Alex Lowes hat sich auf Phillip Island den Sieg im zweiten Hauptrennen gesichert
Alex Lowes hat sich auf Phillip Island den Sieg im zweiten Hauptrennen gesichert
Foto: © IMAGO/Speed Media/Icon Sportswire
25. Februar 2024, 08:33

Kawasaki-Werkspilot Alex Lowes hat sich bei der Superbike-WM auf Phillip Island (Australien) den Sieg im zweiten Hauptrennen gesichert. Das Rennen musste nach einem schweren Sturz von Rekord-Weltmeister Jonathan Rea (Yamaha) abgebrochen werden.

Nach dem Abbruch duellierte sich Alex Lowes mit Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) um den Sieg und setzte sich mit einem spektakulären Manöver in der letzten Runde durch.

Alex Lowes war bereits im Sprint erfolgreich und ging von der Pole ins zweite Hauptrennen. Andrea Locatelli (Yamaha) und Toprak Razgatlioglu (BMW) komplettierten die erste Startreihe. Samstags-Sieger Nicolo Bulega (Ducati) stand nur auf Startplatz fünf und teilte sich die zweite Startreihe mit Ducati-Teamkollege Alvaro Bautista und Lokalmatador Remy Gardner (GRT-Yamaha).

Der Start des Sonntags-Rennens verzögerte sich auf Grund einer Ölspur. Alle Fahrer verwendeten die SC1-Hinterreifen-Mischung. Vorne setzte der Großteil auf den SC1-Reifen. Lediglich Andrea Locatelli, Dominique Aegerter (GRT-Yamaha), Remy Gardner (GRT-Yamaha), Philipp Öttl (GMT94-Yamaha), Scott Redding (Bonovo-BMW) und Sam Lowes (Marc-VDS-Ducati) wählten die SC2-Mischung.

Dramatische Szenen beim ersten Rennstart

Beim Start übernahm Andrea Locatelli die Führung. Alvaro Bautista kam ebenfalls gut weg und übernahm die zweite Position. In der zweiten Runde ging der Motor an Toprak Razgatlioglus BMW M1000RR in Rauch auf. Der Türke, der im Sprintrennen das erste Top-3-Ergebnis sichergestellt hat, war durch den Motorschaden aus dem Rennen.

Andrea Locatelli und Alvaro Bautista konnten sich durch das von Toprak Razgatlioglu verursachte Chaos leicht absetzen. Dahinter hatte sich Rookie Sam Lowes auf die dritte Position geschoben. Andrea Iannone (GoEleven-Ducati) kämpfte sich aus der vierten Reihe durchs Feld und fuhr auf Position vier vor Jonathan Rea, der deutlich besser in Schwung kam als in den bisherigen Rennen.

In Runde drei endete Jonathan Reas Rennen durch einen Sturz in Kurve 11. Der Rekord-Champion musste mit einer Trage abtransportiert werden. Rea wurde mit einem Rettungswagen ins Medical Center eingeliefert.

Die Verantwortlichen brachen das Rennen daraufhin ab. Kurz vor dem Abbruch rollte Remy Gardner aus und schlug wild auf den Tank seiner Yamaha R1. Der Australier hatte einen platten Vorderreifen.

Neustart ohne Boxenstopp: Sprint über elf Runden

Die Verantwortlichen verkürzten die Renndistanz beim Neustart auf elf Runden. Somit wurde der Pflicht-Boxenstopp überflüssig. Toprak Razgatlioglu und Jonathan Rea fehlten beim Neustart. Remy Gardner durfte vom Ende des Feldes starten.

Alvaro Bautista stand auf der Pole, weil er kurz vor dem Abbruch das Rennen anführte. Der Spanier setzte sich beim Neustart an die Spitze und führte vor Andrea Locatelli und Michael Rinaldi (Motocorsa-Ducati), der einen sehr guten Start erwischte. Rinaldi schob sich in Kurve 4 auf die zweite Position und fuhr direkt hinter seinem ehemaligen Ducati-Teamkollegen.

Das Ducati-Duo an der Spitze konnte sich zu Beginn der zweiten Runde leicht absetzen. Alex Lowes führte die Verfolgergruppe vor Andrea Iannone an. Samstags-Sieger Nicolo Bulega fuhr außerhalb der Top 10. Bereits im Sprintrennen konnte Bulega seine starke Form vom Samstag nicht bestätigen.

In der dritten Runde erlebte Alvaro Bautista eine kleine Schrecksekunde. Michael Rinaldi lag in Schlagdistanz zum Weltmeister. Die kleine Lücke, die Bautista und Rinaldi rausfahren konnten, verkleinerte sich. Alex Lowes und Andrea Iannone kämpften sich an die beiden Ducatis heran.

Durch einen kleinen Fehler verlor Andrea Iannone am Ende der fünften Runde die vierte Position an Landsmann Andrea Locatelli. Eine Runde später verlor Andrea Iannone noch mehr Boden und war damit aus dem Rennen ums Podium raus. Er kämpfte gegen seine Ducati-Markenkollegen Sam Lowes und Danilo Petrucci um Platz fünf.

An der Spitze zog Alvaro Bautista das Tempo an, konnte sich aber noch nicht von Michael Rinaldi und Alex Lowes absetzen, die innerhalb weniger Zehntelsekunden lagen. Zu Andrea Locatelli auf P4 klaffte nach sieben Runden eine Lücke von einer halben Sekunde.

Alex Lowes zog zu Beginn der achten Runde an Michael Rinaldi vorbei und startete die Jagd auf Alvaro Bautista. Michael Rinaldi wurde wenig später von Andrea Locatelli unter Druck gesetzt, der nach zweiten Plätzen im ersten Rennen und im Sprint auch das finale Rennen in den Top 3 beenden wollte.

Spannendes Duell um den Sieg

Drei Runden vor Rennende hatte sich Alvaro Bautista einen kleinen Vorsprung verschafft. Alex Lowes lag nicht mehr in Schlagdistanz zur Ducati mit der Nummer 1. Michael Rinaldi verlor die dritte Position an Andrea Locatelli, der besser aus Kurve 10 beschleunigte.

Alex Lowes kämpfte hart, um Alvaro Bautista doch noch einmal unter Druck zu setzen. Zu Beginn der letzten Runde betrug Alvaro Bautistas Vorsprung lediglich 0,1 Sekunden. Und auch Andrea Locatelli lag plötzlich in Schlagdistanz zum Führenden.

In Kurve 4 verschätzte sich Andrea Locatelli und flog via Highsider von seiner Yamaha. Alex Lowes zog außen in Kurve 9 an Alvaro Bautista vorbei und holte sich mit diesem gewagten Manöver den Sieg im zweiten Hauptrennen.

Kawasaki: Alex Lowes wird der Rolle als Teamleader gerecht

"Das war ein verrücktes Rennen. Ich hoffe, dass es Jonathan gut geht.", bemerkt Lowes. "Mir war klar, dass ich schnell genug bin. Das Rennen über elf Runden spielte mir in die Karten, denn die Kawasaki geht hier sehr gut mit den Reifen um."

"Ich sah, dass Alvaro einige Probleme bekam, vor allem in die Kurven hinein. Er lenkte etwas vorsichtig in die Kurve 9 und ich nutzte meine Chance. Es war ein riskantes Manöver, ihn außen zu überholen. Aber ich bin unglaublich happy", freut sich der Sieger des zweiten Hauptrennens. "Wer mich heute sieht, bekommt ein Bier auf mich", scherzt Lowes.

Weltmeister Alvaro Bautista findet zu alter Stärke

Alvaro Bautista musste sich um 0,048 Sekunden geschlagen geben. Im Vergleich zum Samstag wirkte Bautista am Sonntag aber deutlich konkurrenzfähiger und stellte seinen neuen Teamkollegen deutlich in den Schatten.

"Ich bin sehr froh", kommentiert Bautista. "Ich rechnete nicht damit, dass wir hier um gute Platzierungen kämpfen können, weil meine Vorsaison ziemlich schlecht war. Ich hatte kein gutes Gefühl und musste viele Runden drehen, um wieder Vertrauen aufzubauen."

"Hier fühlte ich mich mit jeder Session immer wohler auf dem Motorrad und das hat mir sehr viel Selbstvertrauen geschenkt. Ohne den Sturz wären wir auch gestern stark gewesen", ist der Titelverteidiger überzeugt. "Das Rennen hier war chaotisch durch die Verzögerung und die rote Flagge. Ich hoffe, dass es Jonathan gut geht."

"Beim Neustart blieb ich ruhig und wollte mich bestmöglich schlagen. Mein Start war gut. Ich behauptete mich an der Spitze und ging an mein Limit. Zwei Runden vor Rennende ließ der Hinterreifen stark nach", erklärt Bautista. "Ich verlor in Schräglage viel Zeit und rechnete an dieser Stelle nicht mit einer Attacke von Alex. Ich bin dennoch sehr happy."

Danilo Petruccis Phillip-Island-Fluch geht zu Ende

Platz drei ging überraschend an Danilo Petrucci, der das Chaos vor ihm nutzte und sein erstes Top-3-Ergebnis der Saison sicherstellte. "Ich bin richtig happy", freut sich Petrucci. "In meiner Karriere hatte ich auf Phillip Island immer viel Pech. Das war auch gestern der Fall."

"Am Morgen fühlte ich mich nicht besonders wohl und dachte mir, dass es ein weiteres schlechtes Jahr hier auf Phillip Island für mich wird. Ich liebe Australien und diese Gegend hier ist fantastisch. Das Podium hier ist eine der tollsten Überraschungen, die ich in meiner Karriere bisher hatte", so Petrucci.

Andrea Iannone scheitert ganz knapp am Podium

Andrea Iannone scheiterte um 0,097 am Podium und wurde Vierter. Nicolo Bulega beendete das zweite Hauptrennen auf der fünften Position. Michael Rinaldi verlor in der finalen Runde einige Positionen und wurde auf Position sechs gewertet. Sam Lowes landete auf Platz sieben.

Bonovo-Pilot Garrett Gerloff war als Achter bester BMW-Pilot. Dominique Aegerter rettete die Yamaha-Ehre als Neunter. Michael van der Mark (BMW) komplettierte die Top 10.

Die finalen Punkte gingen an Axel Bassani (Kawasaki), Remy Gardner (GRT-Yamaha), Xavi Vierge (Honda), Philipp Öttl (GMT94-Yamaha) und Bradley Ray (Motoxracing-Yamaha). Scott Redding (Bonovo-BMW) ging als 17. leer aus.

Die Superbike-WM-Saison 2024 wird in vier Wochen in Barcelona (Spanien) fortgesetzt.

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