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Was machen frühere Bundesliga-Spieler heute?

Dortmunder und Schalker leben Euro-Traum in Luxemburg

Marc-André Kruska absolvierte 98 Bundesligaspiele für den BVB
Marc-André Kruska absolvierte 98 Bundesligaspiele für den BVB
Foto: © getty, Friedemann Vogel
07. November 2018, 16:34
sport.de
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Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: ein früherer BVB-Profi und ein Schalker, die in Luxemburg den Traum von der europäischen Bühne leben, sowie ein weiterer Ex-Dortmunder, der sich in der Serie A behauptet.

"Wenn er zaubert, ist es ein Gedicht. Er wird eine Vollgranate, ein absoluter Weltstar", sagte Georgiens damaliger Trainer Klaus Toppmöller im Herbst 2007 über Levan Kenia. Im zarten Alter von 16 Jahren gab der Mittelfeldspieler damals sein Debüt in der Nationalmannschaft.

Als eines der größten Talente im europäischen Fußball gehandelt, wechselte Kenia ein Jahr nach seinem ersten Länderspiel in die U19 des FC Schalke 04.

Kurze Zeit später rückte der Youngster ins Profi-Team auf. Zu Beginn der Saison 2009/2010 zählte Kenia unter Trainer Felix Magath zum Stammpersonal, absolvierte immerhin zehn Bundesligaspiele sowie eine Partie in der Europa League für die Knappen.

Doch dann der Schock: Eine schwere Verletzung am linken Sprunggelenk setzte den Mittelfeldakteur außer Gefecht.

Lange Zeit kämpfte er mit den Folgen dieser Verletzung und weiteren Blessuren. "Ich habe zwei Jahre und fünf Monate verloren", bilanziert er hinterher enttäuscht.

2012 verließ Kenia Schalke. Anschließend spielte er in der Ukraine, Tschechien und seiner georgischen Heimat - überall mehr schlecht als recht. Auch ein kurzes Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf in der Saison 2013/2014 war nicht von Erfolg gekrönt.

Völlig überraschend kehrte Kenia in diesem Sommer mit F91 Dudelange auf die internationale Bühne zurück. Der luxemburgische Klub kämpfte sich durch die lange Qualifikationsphase der Europa League - und trifft dort auf namhafte Teams wie Olympiakos Piräus und AC Mailand. Als Einwechselspieler kam Kenia bereits zweimal zum Einsatz.

Übrigens: Dudelange wird von Dino Toppmöller trainiert, dem Sohn von Klaus Toppmöller, der Kenia vor vielen Jahren zum Debüt in der Nationalmannschaft verhalf.

Auch BVB-Eigengewächs findet Glück in Luxemburg

Auch für einen Mitspieler von Levan Kenia sind die Auftritte im Europapokal etwas ganz besonderes. Marc-André Kruska spielte vor wenigen Monaten noch für die zweite Mannschaft von Werder Bremen in der 3.Liga.

Trotz seiner Erfahrung von 98 Bundesliga-Spielen für Borussia Dortmund konnte Kruska den Abstieg in die Regionalliga nicht verhindern.

Im letzten Sommer suchte der frühere Juniorennationalspieler dann eine neue Herausforderung und fand sie wie Kenia in Luxemburg.

Bei Dudelange ist Kruska in der Schaltzentrale gesetzt. Alle drei Partien in der Gruppenphase der Europa League absolvierte der 31-Jährige von Beginn an

Kruska fühlt sich in seinem beschaulichen neuen Umfeld pudelwohl. "Es ist sehr anders zu dem, was ich kenne. Das ist hier sehr familiär, man kennt jeden", sagt er im Interview mit dem Portal "Watson".

Deutlich mehr Druck erlebte Kruska in seiner Zeit beim BVB. Dennoch ist die Verbindung zum Revierklub immer noch groß. "Ich bin Schwarz-Gelb durch und durch seitdem ich klein bin. Mein Herz schlägt Schwarz-Gelb", schwärmte der gebürtige Castrop-Rauxeler.

Mit seinem Herzensverein ging er fünf Jahre lang durch dick und dünn, bis er 2009 zum FC Brügge wechselte. Beim belgischen Rekordmeister blieb Kruska nicht lange. Stattdessen zog es ihn zurück nach Deutschland, erst zu Energie Cottbus, später zum FSV Frankfurt und SC Paderborn.

Im Herbst seiner Karriere kann sich Kruska noch auf ein ganz großes Highlight freuen: Am 29. November gastiert er mit Dudelange beim AC Mailand im großen San Siro.

Startelf statt Bank: BVB-Talent setzt sich in Italien durch

Dort spielte vor kurzem auch Koray Günter, ein weiteres früheres BVB-Talent. Mit dem FC Genua verlor der Innenverteidiger mit 1:2 bei Milan. Der Deutsch-Türke spielte von Beginn an, wie in den Spielen zuvor.

Im Team von Trainer Ivan Juric erkämpfte sich der 24-Jährige nach anfänglichen Schwierigkeiten einen Platz in der ersten Elf. Zwar steckt der Abwehrspieler mit Genua im unteren Mittelfeld der Tabelle fest. Doch seine persönliche sportliche Situation ist deutlich besser als in vielen Phasen seiner Karriere.

"Was mir Genua geboten hat, ist meine größte Chance. Ich habe ein familiäres Umfeld gefunden mit vielen jungen und erfolgshungrigen Spielern", freute sich Günter unlängst über seinen neuen Arbeitgeber.

Bei seinen vorherigen Profi-Stationen konnte er zwar seine Vita mit Titeln und tollen Trainern wie Jürgen Klopp, Roberto Mancini oder Cesare Prandelli schmücken. Doch viel spielen durfte der ehemalige deutsche U-Nationalspieler nirgends. Weder in Dortmund noch bei Galatasaray schaffte Günter den Durchbruch zum Stammspieler.

Rune Pentzek 

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