RB Salzburg geht mit einem um 10 bis 20 Prozent zurückgefahrenen Budget in die Saison 2017/18, zudem droht dem österreichischen Meister der Abgang der Topspieler Konrad Laimer und Wanderson.
"Der wird schwer zu halten sein", sagte Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund vor dem Bundesliga-Abschluss am Sonntag gegen Altach über Mittelfeldspieler Laimer. Der Jungstar, der am Samstag seinen 20. Geburtstag feierte, hatte zuletzt nicht nur erstmals den Sprung ins ÖFB-Nationalteam geschafft, er wurde auch zum besten Bundesliga-Spieler der Saison gewählt.
Seinen Vertrag in Salzburg hat er im Herbst bis 2019 verlängert, dennoch könnte Laimer im Sommer namhaften Akteuren wie Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer oder Naby Keita nach Leipzig folgen. Im Saisonverlauf hatten zuletzt die Defensivkräfte Bernardo und Dayot Upamecano diesen Weg eingeschlagen. Um die Zukunft macht sich Freund aber keine Sorgen: "Ich bin überzeugt, dass wir Abgänge wieder ersetzen werden."
Krasnodar-Interesse an Wanderson
Übermäßig viele Spieler dürften die Salzburger ohnehin nicht verlassen. Valon Berisha hat bis 2020 verlängert, beim auslaufenden Leihvertrag von Andre Wisdom mit Liverpool sei das letzte Wort laut Freund noch nicht gesprochen. Abwehrkollege Paulo Miranda soll bleiben. "Er hat einen Vertrag und ist für uns ganz wichtig. Er wäre nicht zu ersetzen und wird nächste Saison bei uns spielen."
Seine Wünsche hat Trainer Oscar Garcia bereits bei der Club-Führung deponiert. "Ich habe mit dem Verein gesprochen, wo es Handlungsbedarf gibt", erklärte der Spanier. "Aber das hängt davon ab, wo es Abgänge gibt. Als Trainer will man natürlich immer den Kader verbessern." Freund dazu: "Es wird keine großen weiteren Neuzugänge mehr geben, wir sind für die neue Saison gut aufgestellt."
Die Bullen setzen weiterhin auf die Verpflichtung von Perspektivspielern. Das Ausmaß der Budgetkürzungen steht noch nicht endgültig fest. "Es ist so, dass es in verschiedenen Bereichen 10 bis 20 Prozent Einsparungen gibt", sagte der kaufmännische Geschäftsführer Stephan Reiter. Die genaue Höhe hänge aber auch von der Einnahmenseite ab.
"Es stimmt, dass unser Budget in den kommenden Jahren geringer sein wird", ergänzte Freund. Die Situation habe sich seit 2015, seit Red Bull nur noch als Hauptsponsor fungiert, verändert. Dennoch habe man in Salzburg noch immer hervorragende Möglichkeiten. Ein wichtiges Standbein bleibt die großzügig finanzierte Akademie in Liefering. "Es ist unser Ziel, bis zu 80 Prozent aus dem eigenen Nachwuchs zu lukrieren", erklärte Freund.
Spieler wie Diadie Samassekou, Keita oder Upamecano seien ebenfalls schon sehr jung zum Club gestoßen. Freund: "Das ist unser Weg. Wir werden versuchen, eher noch jünger zu holen." Das sei bei Spielern dieser Klasse die einzige Möglichkeit. "Danach können wir sie uns nicht mehr leisten und kommen sie nicht mehr nach Österreich."
Personellen Aderlass haben die Salzburger schon in den vergangenen Jahren gut verkraftet. Das haben sie mit ihrem vierten Meistertitel in Serie bewiesen. "Ich finde es außergewöhnlich, was wir geschafft haben, indem wir die Abgänge immer wieder ersetzen können", sagte Freund. "Ich hoffe und bin überzeugt, dass es die nächsten Jahre so weitergehen wird."
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