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Der Euro-League-Serienchamp FC Sevilla möchte heute gegen den FC Liverpool seinen dritten Triumph in Folge feiern. Im starken Kollektiv von Trainer Unai Emery sticht dabei ein Spieler besonders hervor: Torjäger Kevin Gameiro.
Bereits Halbfinalgegner Shaktar Donetsk scheiterte vor allem an der Kaltschnäuzigkeit eines Mannes. So titelte der "kicker" nach dem Halbfinale: "Gameiro schießt Sevilla nach Basel". Mit Drei Toren in beiden K.o.-Spielen gegen die Ukrainer hatte Kevin Gameiro fast im Alleingang den Finaleinzug besorgt. Insgesamt erzielte der quirlige Franzose Sieben Treffer in gerade mal acht Einsätzen in der Euro League. Auch in der Primera Divisón ist der 1,74 Meter kleine Angreifer mit 16 Saisontreffer der beste Torjäger seines Teams.
Trotz dieser opulenten Torquote steht Gameiro aber kaum im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Ein Schicksal, das dem Goalgetter auch in der Heimat ereilt. Bei der Nominierung des 23-köpfigen EM-Kaders von Équipe-Trainer Didier Deschamps fand sich der 29-Jährige nur auf der Reserveliste wieder. Trotz des Verzichts auf Skandalnudel Karim Benzema erhalten andere den Vortritt. Fünf Jahre nach seinem letzten Länderspiel wird Gameiro die EM in Frankreich wohl nur auf der heimischen Couch verfolgen.
Obwohl sich der Stürmer aktuell in blendender Form befindet, gebührt ihm somit nicht die große Bühne. Ein Zustand, den der technisch versierte Angreifer innerhalb seiner Laufbahn schon öfter kennen lernen musste. Bei seinem ehemaligen Verein Paris Saint-Germain war nach zahlreicher namenhafter Neuverpflichtungen im Sommer 2013 kein Platz mehr. Die Verantwortlichen des französischen Serienmeisters schoben den achtfachen Nationalspieler für 7,5 Millionen Euro zum FC Sevilla ab.
Auf Anhieb zur Torfabrik
Auch in Andalusien musste sich der damals 26-Jährige dann erst einmal hinten anstellen. Obwohl Gameiro mit 15 Ligatoren in seiner Debütsaison sogar einmal öfter traf als Sturmkollege Carlos Bacca, war es der Kolumbianer, der als Sevilla-Goalgetter gefeiert wurde. Erst seit dem millionenschweren Abgang Baccas zum AC Mailand ist Gameiro der uneingeschränkte Leistungsträger im Angriff.
Daran änderten auch die prominenten Neuverpflichtungen im Sommer nichts. Ciro Immobile und Fernando Llorente wurden dem Franzosen vor die Nase gesetzt. Am Ende setzte sich aber mit 28 Pflichtspieltoren wieder mal Gameiro durch. So ist er im heimischen Estadio Ramón Sánchez Pizjuán mittlerweile zum Publikumsliebling avanciert. Der Torjäger selbst fühlt sich in Sevilla daher mehr als wohl: "Die Leute hier lieben mich. Ich brauche das", sagt der Angreifer über die Beziehung zu den Fans.
Jetzt lockt Barça
Ob Gameiro aber weiter Tore wie am Fließband für Sevilla erzielt, ist momentan offen. Laut spanischen Medienberichten, soll der FC Barcelona auf Suche nach Alternativen zum MSN-Triumvirat auf den Sevilla-Knipser aufmerksam geworden sein. Der Vertrag des Stürmers ist zumindest noch bis 2018 datiert. Ein Abschied scheint jedoch nicht unwahrscheinlich.
Bis dahin ist Gameiro aber noch mit ganzem Herzen beim FC Sevilla: "Ich will mit diesem Team noch etwas erreichen", sagte Gameiro kürzlich dem französischen Fernsehsender "RTL". Gelegenheit dazu gibt es noch genug. Nach dem Euro-League-Finale in Basel (ab 20:45 Uhr im sport.de-Liveticker) steht für Sevilla am Sonntag auch noch das Finale der Copa del Rey (ab 21:30 Uhr im sport.de-Liveticker) an. Für Tore dürfte dabei vor allem Einer sorgen....
Falk Velten
