Der Zoff zwischen dem FC Barcelona und Nationaltorwart Marc-André ter Stegen spitzt sich immer weiter zu. Nun greift der spanische Topklub durch.
Wie der FC Barcelona am Donnerstag mitteilte, ist Marc-André ter Stegen nicht länger Kapitän der Katalanen.
"Der FC Barcelona gibt hiermit bekannt, dass der Klub nach dem gegen Marc-André ter Stegen eingeleiteten Disziplinarverfahren und bis zur endgültigen Klärung dieser Angelegenheit im gegenseitigen Einvernehmen mit der Sportlichen Leitung und dem Trainerstab beschlossen hat, ihm die Rolle des Kapitäns der ersten Mannschaft vorübergehend zu entziehen", heißt es in einem Statement.
Vizekapitän Ronald Araujo wird vorerst die Aufgaben von ter Stegen übernehmen.
Bereits am Dienstag hatte Barca ein Disziplinarverfahren gegen ter Stegen eingeleitet. Der langjährige Stammtorhüter weigert sich nach seiner Rückenoperation offenbar, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben, durch die Barcelona den Verletzungs- und Operationsbericht an die Medizinische Kommission der spanischen Liga weiterleiten dürfte.
Ter Stegens Zukunft bei Barca völlig offen
Ohne den Bericht kann die Liga nicht beurteilen, wie schwer die Verletzung des Keepers ist. Der Klub soll seine Rechtsabteilung eingeschaltet haben, es könnte zu internen Sanktionen kommen.
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Ter Stegen hatte seine Ausfallzeit aufgrund der Operation in einem Instagram-Beitrag mit "etwa drei Monaten" beziffert. Damit wollte er womöglich auch ein vereinspolitisches Zeichen setzen: Barcelona darf nur dann 80 Prozent seines Gehalts für die Registrierung neuer Spieler verwenden, wenn ter Stegen mindestens vier Monate ausfällt.
Im Team des früheren Bundestrainers Hansi Flick ist ter Stegen nach seiner Degradierung nur noch die Nummer drei hinter Neuzugang Joan García, der wegen der finanziellen Probleme des Vereins noch auf seine Spielerlaubnis wartet, und Wojciech Szczesny.
Die Zukunft des deutschen Keepers bei den Katalanen ist offen, sein Vertrag läuft noch bis 2028. Mit Blick auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada ist er auf einen Stammplatz angewiesen.