Am Donnerstagnachmittag sorgte Torhüter Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona für ein mittelschweres Beben in der deutschen Fußball-Landschaft, als er in den Sozialen Medien proaktiv verkündete, dass eine erneute Operation am Rücken ihn monatelang außer Gefecht setzen werde. Dass der deutsche Nationaltorwart die Bombe platzen ließ, ehe sein Verein Stellung bezog, soll den Verantwortlichen enorm aufgestoßen sein. Vor allem ein Detail sorgt angeblich für Ärger.
"Nach intensiven Gesprächen mit dem medizinischen Team des FC Barcelona und externen Experten ist eine Rückenoperation für mich der schnellste und sicherste Weg, um mich vollständig zu erholen", wandte sich Marc-André ter Stegen am Donnerstag in einem Instagram-Post an seine Follower und bestätigte, dass er sich einer Operation unterziehen werde.
Brisant ist allerdings, was der Deutsche anschließend verlauten ließ: "Nach meiner letzten Rückenoperation kehrte ich nach 66 Tagen – fast zwei Monaten – auf den Platz zurück; diesmal gehen die Ärzte vorsichtshalber von etwa drei Monaten aus, um Risiken zu vermeiden."
Dass ter Stegen eine vermeintliche Ausfallzeit in den Raum stellte, soll bei den Bossen des FC Barcelona alles andere als gut angekommen sein. Das berichtet die spanische "Sport", die die vermeintliche Brisanz auch verkündet.
Das macht den Post für Barca so brisant
Wenn ter Stegen Verletzung schwerwiegend genug ist, würde die Liga den klammen Katalanen erlauben, einen Teil (80 Prozent) des enormen Gehalts des Schlussmannes potenziellen Neuzugängen zu offerieren. Für Barca eine besonders wichtige Option, da man aufgrund der finanziellen Regeln in LaLiga zuletzt ohnehin Probleme hatte, neue Stars für den Spielbetrieb zu melden. Als schwerwiegend werden allerdings nur Ausfälle von vier oder mehr Monaten angesehen. Wohlgemerkt: Barcelona selbst nahm in einer ersten Mitteilung Abstand davon, eine Ausfalldauer zu nennen.
Ein Umstand, der dem langjährigen Stammtorhüter, der unlängst von Trainer Hansi Flick vermeintlich rüde zum Reservisten ohne große Chancen auf Einsätze degradiert wurde, durchaus bewusst sein dürfte.
Allerdings kann man ter Stegen mit Blick auf die vergangenen Wochen kaum übel nehmen, dass er seine persönlichen Belange in den Fokus stellt. Denn um bei der WM 2026 endlich die ihm eigentlich zugedachte Rolle als Nummer eins einnehmen zu können, müsste ter Stegen auch im Klub spielen.
"Es wäre besser gewesen, er hätte geschwiegen"
Ist dies bei Barca nicht mehr möglich, wäre ein Wechsel wohl die einzige Option. Die Chance auf einen attraktiven Klub sinkt allerdings natürlich, wenn der Deutsche lange ausfällt, schon die kommunizierten drei Monate bedeuten, dass ter Stegen den Saisonstart verpasst.
Dass ter Stegen angeblich eigentlich gar nicht mit dem Gedanken gespielt haben soll, Barca den Rücken zu kehren, sich inzwischen aber der Verdacht aufdrängt, der Topverdiener, der über lange Jahre Leistungsträger und Titelgarant war, soll vergrault werden, verstärkt den Eindruck, dass der Ex-Gladbacher die Information nicht völlig unbedacht hat fallen lassen.
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"Es wäre besser gewesen, er hätte geschwiegen und die Ärzte hätten es ihm nach der Operation gesagt. Das wäre zwar das Konsequenteste gewesen, aber nicht das Intelligenteste", bezog der spanische Arzt Dr. Pedro Ripoll bei "El Larguero" Stellung zur Botschaft, schränkte aber ein, er glaube nicht, dass ter Stegens Post am Ende eine Auswirkung auf die Einschätzung der Liga haben werde.