Fußball Deutschland 3. Liga  2013/2014 31. Spieltag Rot-Weiß Erfurt - SpVgg Unterhaching Liveticker

Fazit:
Am Ende gewinnen die Erfurter viel zu hoch nach einer Partie, die eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Das Spiel begann sehr schwach und auch das 1:0 nach knapp einer halben Stunde änderte daran zunächst nichts. Unterhaching schien kein Interesse am Ausgleich zu haben, während die Gastgeber sich auf der Führung ausruhten. Richtiger Spielfluss kam selten zustande, was auch an den vielen Unterbrechungen lag. So blieb es auch nach der Pause, erst in den letzten zehn Minuten wachte die SpVgg ein wenig auf und erhöhte das Risiko. Doch da war es bereits zu spät, kurz vor Schluss gelang den Thüringern sogar noch der zweite Treffer.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 2:0 durch Christopher Drazan
Alles wartet eigentlich nur noch auf den Abpfiff, da kann RWE noch einmal einen Konter fahren! Kammlott spielt zu Nietfeld und der legt für Drazan auf, der mühelos an Zetterer vorbei einschießen kann.

Erfurt bekommt einen Eckball und führt diesen kurz aus, um die Zeit ablaufen zu lassen. Unterhaching kann aber den Ball gewinnen und nach vorne schlagen, Bichler kommt sogar noch heran und, schießt im Strafraum jedoch drüber.

Die Gastgeber sind jetzt nur noch daran interessiert, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Dafür wird notfalls auch die unschöne Methode des Ball-an-der-Eckfahne-Haltens gewählt.

Kammlott hat gleich zweimal die Chance auf die Entscheidung! Zunächst schießt der Stürmer nach einem Querpass von Möhwal aus ca. zwölf Metern am langen Eck vorbei. Anschließend bekommt der 24-Jährige einen Abpraller im Sechzehner unter Kontrolle, scheitert jedoch an Zetterer.

Da kann man mehr draus machen! Drazan treibt das Leder nach vorne und legt vor dem Sechzehner ab für Nietfeld. Der könnte direkt schießen, vertändelt die Kugel aber.

Auch Haching wechselt zum dritten Mal und bringt Hummels für Hufnagel. Kann der Bruder des Nationalspielers hier noch einmal für Wirbel in der Offensive sorgen?

Gelbe Karte für Andreas Wiegel (Rot-Weiß Erfurt)
Wiegel verursacht die zweite Verwarnung für die Thüringer. Nach dem harten Einsteigen gegen Hufnagel bleibt dem Schiedsrichter aber auch kaum etwas anderes übrig.

Die Hausherren schöpfen ihr Wechselkontingent bereits aus! Baumgarten kommt für Pfingsten-Reddig und soll wohl mithelfen, den Vorsprung über die Zeit zu retten.

Können die Oberbayern hier noch einmal für Spannung sorgen? Killer kann immerhin mal einen Schuss abgeben, stellt Klewin damit aber vor keine großen Probleme.

Da erinnert Zetterer einen schon ein wenig an Manuel Neuer! Der Hachinger Schlussmann steht am Mittelkreis, wird aber von Kammlott überlaufen. Bevor der jedoch in Tornähe kommt, kann Zetterer ihn wieder vom Ball trennen.

Kammlott wird eher zufällig von Drazan im Sechzehner freigespielt, schießt aber deutlich daneben. Aber der Stürmer steht dabei ohnehin im Abseits.

Man wird den Eindruck nicht los, dass die Gäste gar nicht auf einen Punktgewinn aus sind. Anders ist es nicht zu erklären, dass Unterhaching immer noch nicht die Schlussoffensive einläutet.

RWE reagiert auch noch einmal mit einem personellen Wechsel. Walter Kogler ersetzt Strangl durch Wiegel.

Gelbe Karte für Kevin Möhwald (Rot-Weiß Erfurt)
Möhwald kann Moll nur mit einem taktischen Foul stoppen, folgerichtig sieht der Erfurter den Gelben Karton.

Die Gäste wechseln auch noch einmal, für Willsch übernimmt Killer.

Duhnke tritt gleich mal in Erscheinung! Bei einem Konter läuft der eingewechselte Angreifer alleine auf Klewin zu, kann den Keeper im Strafraum jedoch nicht überwinden.

Bei den Gastgebern ist der Abend für Brandstetter vorbei, noch fehlt dem Angreifer die 100%ige Fitness. Für ihn kommt Nietfeld hinein.

Ziege kann mit dem Auftreten seiner Mannschaft nicht zufrieden sein und vollzieht den ersten Wechsel: Duhnke soll anstelle von Voglsammer für Gefahr im Sturmzentrum sorgen.

Immer wieder wird das Spiel gestoppt, die vielen kleinen Fouls müssen so langsam auch den Spielern auf die Nerven gehen. Hack bekommt nach einem unfairen Einsteigen von Kammlott einen Freistoß am Mittelkreis zugesprochen.

Brandstetter kommt auf rechts zwar nicht durch, kann aber immerhin eine Ecke herausholen. Zetterer verpasst Drazans Hereingabe, kann sich aber auf seine Mitspieler verlassen, welche die Situation bereinigen.

Nach einer etwas missverständlichen Aktion des Referees können die Hausherren mal in die Gefahrenzone eindringen, doch Kammlotts Kopfball nach einer Drazan-Flanke bleibt ungefährlich.

Wollen die Hachinger etwa keine Punkte gegen den Abstieg sammeln? Anders lässt sich das Verhalten von Christian Zieges Elf kaum erklären. Die Hachinger finden einfach nicht den Weg nach vorne!

Drazan schlägt den fälligen Freistoß in den Sechzehner, dort begeht ein Erfurter jedoch ein Offensivfoul. Damit ist die Szene bereits wieder vorbei.

Gelbe Karte für Alexander Hack (SpVgg Unterhaching)
Hack kommt im Zweikampf mit Kammlott zu spät und trifft den Erfurter am Fuß. Dafür kann man Gelb geben.

Es gibt - wenig überraschend - die nächste Standardsituation. Welzmüller schießt aus ca. 24 Metern direkt, befördert das Leder aber knapp neben den Kasten. Zwar kommt hier kein Spielfluss auf, immerhin ist das aber mal ein etwas gefährlicherer Freistoß.

Die Gastgeber bekommen kurz nach Wiederanpfiff ihren ersten Eckstoß in dieser Partie. Dieser bringt zwar nichts ein, immerhin bleiben die Thüringer aber in Ballbesitz.

Es geht weiter, beide Teams bleiben unverändert.

Halbzeitfazit:
Das war ein ganz schwacher erster Durchgang von beiden Seiten! Bis auf einige Standardsituationen waren Strafraumszenen absolute Mangelware. So spielte sich die Begegnung auf einem sehr niedrigen Niveau ab. Lediglich einmal gelang es RWE, einen gelungenen Angriff zu fahren. Dieser führte auch gleich zum Führungstreffer, welcher insgesamt aber nicht verdient ist. Bis auf die Minuten danach hatte das 1:0 auch keinen Einfluss aufs Spielgeschehen. Es kann nur besser werden!

Die SpVgg bekommt mal wieder eine Standardsituation zugesprochen, weiß diese aber nicht zu nutzen. Schwarz' Freistoß aus ca. 23 Metern fliegt klar über den Kasten.

Alles erwartet sehnsüchtig den Pausenpfiff, vermutlich wird im ersten Durchgang nicht mehr viel passieren.

Das Aufbäumen der Gäste ist bereits wieder vorüber, es passiert gerade wenig auf dem Platz. Das kommt den Gastgebern natürlich entgegen.

Das hätte gefährlich werden können! Bichler behauptet den Ball und startet ein kleines Solo, mit dem er in den Sechzehner gelangen kann. Sein Querpass vors Gehäuse findet jedoch keinen Abnehmer.

Die Oberbayern suchen so langsam auch den Weg nach vorne, wirken dabei aber bisher noch recht glücklos.

Haching bekommt zwei Ecken hintereinander, doch beide Male können Czichos und Brandstetter mühelos klären.

Interessanterweise sorgt das 1:0 nicht etwa dafür, dass die Gäste mehr in die Offensive investieren. Vielmehr tauen die Hausherren so langsam auf und werden selbstbewusster. So fasst sich Drazan ein Herz und schießt einfach mal aus ca. 20 Metern. Doch er trifft nur einen Mitspieler und von dort geht die Kugel ins Toraus.

Tooor für Rot-Weiß Erfurt, 1:0 durch Carsten Kammlott
Das ist nicht unbedingt eine geplante Kombination, doch sie führt zum Erfolg! Hachings Schlussmann Zetterer befördert einen Abschlag zum Gegner, von Pfingsten-Reddig gelangt das Leder zu Brandstetter. Der hat zwar Probleme mit der Ballannahme, hat aber Glück, dass die Kugel unkontrolliert zu Kammlott springt. Der steht völlig frei und trifft mit einem gefühlvollen Schuss ins lange Eck.

Nach einem Foul an Brandstetter gibt es Freistoß von der Strafraumgrenze für RWE. Drazan will die Kugel direkt aufs Tor bringen, stattdessen landet das Spielgerät auf der Tribüne.

Da ist schon die nächste Standardsituation, aus dem Spiel heraus ergeben sich noch keine Torchancen. Doch diesmal verpufft der Eckball wirkungslos.

Die Unterbrechungen häufen sich, so kommt natürlich kein Spielfluss zustande. Die SpVgg bekommt einen Freistoß aus dem Halbfeld, dieser bringt jedoch nichts ein.

Leider gibt es nach wie vor nichts Bahnbrechendes zu vermelden, die Begegnung bewegt sich auf recht schwachem Niveau. Hoffentlich ist das keines dieser Spiele, in denen erst ein Treffer für Bewegung auf dem Rasen sorgt.

Nach wie vor ist das keine hochklassige Partie, der Anfangsphase fehlt es an Schwung und Tempo. Zwar werden die Oberbayern so langsam etwas offensiver, noch resultiert das aber nicht in erhöhter Torgefahr.

Welzmüllers Hereingabe ist diesmal nicht gefährlich genug. Kreuzers Kopfballverlängerung stellt kein Problem für Klewin dar.

Die SpVgg bekommt einen Freistoß aus ungefähr 28 Metern und Schwarz probiert es direkt! Klewin hat Probleme und kann das Leder nicht festhalten. Am Ende kann Odak zwar klären, allerdings nur auf Kosten einer Ecke.

Immerhin, Möhwald versucht es mal! Der 20-Jährige schießt ca. 17 Meter vor dem Kasten aus der Drehung, schießt aber weit am langen Eck vorbei.

Bis auf die Ecke für die Gäste gibt es noch keine Torraumszenen zu vermelden, noch spielt sich alles im Mittelfeld ab.

Unterhaching bekommt erstmals einen Eckball und Welzmüller bringt das Leder hoch hinein. Am Fünfmeterraum kommt Haberer zwar zum Kopfball, befördert die Kugel jedoch wenige Zentimeter übers Gehäuse.

Die Partie beginnt eher gemächlich, noch tasten sich die Akteure auf dem Platz ab.

Es geht los, der Ball rollt!

Es gibt noch eine kurzfristige Änderung bei den Gästen: Der eigentlich auf die Bank beorderte Kreuzer muss für Laurito einspringen.

Die Beiden Vereine trafen in ihrer Geschichte bisher 15-mal aufeinander. Dabei weist die Statistik fünf Siege für die Thüringer aus, während Unterhaching sieben Duelle für sich entscheiden konnte. Zudem trennte man sich dreimal unentschieden.

Stefan Kleineheismann fehlt bei den Erfurtern aufgrund einer Gelbsperre, die er sich am Samstag mit seiner zehnten Gelben Karte abholte. Die Gäste wiederum müssen heute ohne Fabian Götze (Kniebeschwerden) und Florian Heller (Schlag auf die Wade) auskommen.

Auf Seiten der Hausherren brennt der vor wenigen Wochen wiedergenesene Simon Brandstetter auf einen Torerfolg, dieser ist ihm in den letzten drei Ligaspielen aber verwehrt geblieben. Nach einer Verletzungspause von knapp einem halben Jahr (Leisten-Operation und anschließende Schambein-Entzündung) ist der Wunsch des Stürmers aber nur allzu verständlich. Fabian Götze (Knieprobleme) und Florian Heller (lädierte Wade)

RWE-Coach Walter Kogler geht von einer Aufbruchstimmung beim Gegner aus und will die Oberbayern bloß nicht unterschätzen: "Niemand hat im Herbst damit gerechnet, dass sie zuletzt ergebnismäßig so einbrechen und da hinten reinrutschen würden. Sie sind fraglos besser als es ihr Tabellenplatz ausdrückt. Allerdings sind manche Muster, die man an Ihnen erkennt, auch typisch für diese sehr jungen Mannschaften. Ich rechne auch damit, dass der Effekt des Trainerwechsels Wirkung zeigen wird. Das war ja schon gegen Leipzig so."

Das Unentschieden vom vergangenen Samstag machte aber auch Mut und das nicht nur wegen des starken Gegners. Es war auch das erste Spiel mit Christian Ziege, immerhin Europameister von 1996, als Cheftrainer auf der Bank. Der neue Übungsleiter konnte dem Unentschieden gegen RB Leipzig ebenfalls etwas Gutes abgewinnen: "Das ist sicherlich schon ein positives Ergebnis gegen eine der besten Mannschaften der ganzen Liga.“

Für die Hachinger sieht es hingegen noch viel schlechter aus: Der frühere Bundesligist wartet seit acht Partien auf einen Dreier und konnte in dieser Phase nur zwei Punkte holen. Bis auf das 2:2 gegen die Stuttgarter Kickers (26. Spieltag) und das 1:1 gegen RB Leipzig - immerhin Tabellenzweiter - vor drei Tagen ging die SpVgg also stets leer aus.

Die Gastgeber verloren nur eine der letzten fünf Partien, haben aber dennoch schwankende Leistungen vorzuweisen. Auf die beiden Remis in Wiesbaden (1:1) und daheim gegen Kiel (0:0) folgte eine 0:2-Auswärtspleite in Elversberg. Anschließend rehabilitierte man sich mit einem 4:2 gegen den Vfb Stuttgart II bei den eigenen Fans, am vergangenen Samstag reichte es in Osnabrück aber nur zu einem 1:1.

Der Neunte empfängt den 18., dabei liegen zwischen den beiden Clubs nur sieben Punkte. Das verdeutlicht die Leistungsdichte in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, wo zwischen dem vierten und dem 18. Platz nur zwölf Punkte Abstand bestehen.