Die Philadelphia Eagles haben die Kansas City Chiefs in Super Bowl LIX (40:22) in allen Belangen dominiert und völlig verdient den Titel geholt. Damit hat zur Abwechslung mal wieder das bestbesetzte Team der NFL gewonnen. Ein Kommentar.
Bereits in meinem Head to Head zum Super Bowl war ich zum Ergebnis gekommen, dass die Eagles mit einem deutlich besser besetzten Team ins Spiel gegen den zweifachen Titelverteidiger Kansas City gehen würden. Man konnte sogar soweit gehen zu sagen, dass dies das bestbesetzte Team der NFL ist.
Und: es sind sicherlich die besten Eagles überhaupt, wenn man diesen Kader betrachtet.
Das allerdings heißt noch lange nicht, dass ein solches Team dann auch den Titel holt. Meine Annahme vor dem Spiel war es einfach, dass die Chiefs in den entscheidenden Bereichen eben doch Vorteile hätten - mit ihrem Quarterback und ihrem Coaching. Doch gelang es den Eagles, diese Zweifel aus dem Weg zu räumen. Ihre Defensive Line allein war ein so großes Mismatch gegen die ohnehin fragwürdige O-Line der Chiefs, dass der Vorteil Patrick Mahomes überhaupt nicht zur Geltung kommen konnte.
Mahomes kassierte sechs Sacks - so viele wie nie in seiner Karriere - und wurde vom 4-Man-Rush der Eagles, die nicht ein Mal im Spiel blitzten (!), zu diversen Fehlern gezwungen, die ihm sonst einfach nicht passieren. Die Eagles-Front hielt ihn in der Pocket und erlaubte ihm auch keinen Stepup in selbiger, weil er dann immer wieder Druck im Gesicht hatte. Schon früh wurden Erinnerungen an Super Bowl LV wach, als Mahomes gegen die Tampa Bay Buccaneers permanent um sein Leben rannte.
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Eagles gelingt der Kill gegen die Chiefs
Allerdings war das nicht genug, denn die Chiefs-Offense vor Probleme zu stellen, haben gerade in dieser Saison auch andere geschafft, die dann aber den Weg nicht zu Ende gegangen sind. Sprich: Ihnen gelang nicht der Kill, weshalb die Chiefs und Mahomes diverse Male den Kopf aus der Schlinge zogen und doch noch gewannen. So kamen sie zu ihrer 15-2-Bilanz. Die Eagles jedoch hielten den Fuß stets auf dem Gas und machten eben auch offensiv die Punkte.
Das Bemerkenswerte war, dass die Eagles nicht etwa das Rad neu erfunden haben. Sie haben einfach das gemacht, was man von ihnen erwarten konnte. Die Defensive Line dominierte ohne Blitzes die schwache O-Line. Zack Baun war der Mann, der sich mit Safety-Hilfe um Travis Kelce gekümmert hat und die Secondary als Ganzes klebte zumeist an den limitierten Chiefs-Receivern. Mahomes war stets gezwungen, kurz zu werfen, weil die Zone Coverage von Vic Fangio eben genau darauf ausgelegt ist.
Und offensiv hat Hurts vor allem die Eins-gegen-Eins-Duelle außen gegen die Press-Man-Coverage mit A.J. Brown und DeVonta Smith ausgenutzt. Später kam dann auch das Run Game mit Hurts und Saquon Barkley besser zur Geltung. All das wussten wir. Und weder Andy Reid noch Steve Spagnuolo fanden irgendeinen Weg, etwas gegen irgendwas davon mit Scheme-Anpassungen oder Play-Calls zu ändern.
Eagles das bessere Team
Die Eagles waren einfach das bessere Team und overpowerten die Chiefs in allen Belangen. Und sie haben sich nicht permanent selbst mit eigenen Fehlern in den Fuß geschossen, wie das so manch ein anderer Gegner gegen die Chiefs zu tun pflegt.
Das ist beeindruckend und zeigt einfach nochmal, was General Manager Howie Roseman hier für ein Team zusammengestellt hat und wie herausragend die Offseason der Eagles wirklich war mit Neuzugängen wie Barkley, Guard Mekhi Becton, Linebacker Zack Baun (!) und der sagenhaften Draftklasse.
Die Chiefs haben den Three-peat verpasst, nachdem sie in den vergangenen Wochen und Monaten so ziemlich alles an Glück aufgebraucht haben, was menschenmöglich war. In New Orleans trafen sie dann aber auf den Gegner, gegen den jegliche Finesse einfach nicht helfen wollte.
Insofern sollte man den Hut ziehen vor Roseman und dem Team, das er zusammengestellt hat. Eine historisch gute Saison fand für die Eagles den würdigen Abschluss.





































