Die Kansas City Chiefs haben das erste Divisional Game der NFL Playoffs 23:12 gegen die Houston Texans gewonnen und stehen damit zum siebten Mal in Serie im AFC Championship Game. Travis Kelce überragte für die Hausherren.
Texans @ Chiefs: Auf einen Blick
- Die Chiefs haben die Texans im Divisional Game geschlagen und stehen damit zum siebten Mal in Serie im AFC Championship Game, das erneut in Kansas City stattfinden wird.
- Travis Kelce stellte mit seiner starken Vorstellung einen weiteren Playoff-Rekord auf.
- Die Texans scheiterten letztlich an einer ihrer bekannten Problemzonen der vergangenen Wochen und Monate. Zudem vergab Kicker Ka'imi Fairbairn einen PAT und einen Field-Goal-Versuch. Ein weiterer wurde geblockt.
Texans @ Chiefs: Die Analyse
Das Spiel begann aufregend mit einem 63-Yard-Kickoff-Return von Chiefs-Returner Nikko Remigio. Zudem kassierte Texans-Special-Teamer Kris Boyd noch eine Unsportsmanlike-Conduct-Strafe für das Abnehmen seines Helms auf dem Feld. Anschließend schubste er noch seinen Special Teams Coach an der Seitenlinie. Die Chiefs wiederum starteten ihren ersten Drive somit an der gegnerischen 13, kamen jedoch nicht über ein Field Goal von Harrison Butker hinaus.
Im Gegenzug starteten die Texans wie üblich mit einem Run-Play bei jedem 1st Down, was letztlich auch zum Stopp führte. Kicker Ka'imi Fairbairn sorgte jedoch immerhin für den Ausgleich per 30-Yard-Field-Goal.
In der Folge hatten die Chiefs Glück, dass Will Anderson für Roughing the Passer bei 3rd Down bestraft wurde, obwohl das alles andere als ein Foul war. Der Drive ging weiter und endete einmal mehr in der Red Zone. Dort war es dann vor allem Anderson zu verdanken, dass den Hausherren erneut nur ein Field Goal blieb, da er Xavier Worthy bei einem Jet Sweep für einen Raumverlust von 8 Yards tief im Backfield zu Boden brachte.
Die Texans hatten noch zwei weitere Chancen auf Punkte, mussten sich jedoch mit einem 48-Yard-Field-Goal bis zur Pause begnügen, nachdem Fairbairn zuvor aus 55 Yards deutlich vorbeigeschossen hatte. Zwischen den beiden Versuchen legten die Chiefs ihren besten Drive vor der Pause hin. Der Schlüssel war ein 49-Yard-Catch-and-Run von Travis Kelce, der eine Choice-Route nach innen lief und über die Mitte völlig offen war. Wenig später vollendete dann Kareem Hunt von der 1-Yard-Linie zum ersten Touchdown des Spiels. Pausenstand: 13:6 Chiefs.
Langer Drive gibt Texans nur kurz Hoffnung
Die zweite Hälfte eröffneten die Texans dann mit einem langen Drive über mehr als 10 Minuten und 15 Plays, der von ein paar fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidungen wie einem schlechten Spot bei einem vermeintlichen First Down und einer wackligen Offensive Pass Interference erschwert wurde. Dennoch lief Joe Mixon schlussendllich zu einem 13-Yard-Touchdown, der aber nicht zum Ausgleich langte, weil Fairbairn den Extrapunkt rechts vorbeischoss.
Der Schlüssel für die Texans war dieses Mal, dass sie nun häufiger auf Play Action und weniger auf First-Down-Runs setzten. Sie mussten allerdings häufiger auf Nico Collins verzichten, der mehrfach scheinbar erschöpft draußen blieb.
Die Antwort der Chiefs ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Patrick Mahomes fand erneut Kelce für ein Chunk-Play, profitierte zudem von einer weiteren fragwürdigen Roughness-Strafe, obwohl er zu spät zum Slide angesetzt hatte und versuchte später noch erfolglos eine weitere Flagge für einen späten Hit im Aus zu schinden. Kurz darauf jedoch fand er unter heftigem Druck Kelce im Vorwärtsfallen weit offen in der Endzone zu einem weiteren Touchdown. Und nachdem die Texans den Ball bei 4th Down nach einem langen Sack verloren, sah rund 10 Minuten vor Schluss alles nach einem Heimsieg aus.
Das änderte sich auch durch ein 3-and-out nicht, denn die Texans gaben den Ball zügig erneut zurück, dieses Mal durch einen kurzen Punt zur Mittellinie. Und so übernahmen die Chiefs das Kommando, spielten die Uhr mit ihrem Run Game herunter und Butker versenkte auch noch seinen dritten Kick, dieses Mal aus 27 Yards, zur Vorentscheidung (23:12) mit nur noch 4:38 Minuten zu spielen.
Die Texans kamen zwar nochmal in die Red Zone, doch dort verletzte sich Stroud bei seinem achten Sack und Fairbairns anschließender Field-Goal-Versuch wurde auch noch geblockt. Das war der Schlusspunkt dieser Partie.
Houston Texans (10-7) @ Kansas City Chiefs (15-2)
Ergebnis: 14:23 (3:6, 3:7, 6:0, 2:10) BOXSCORE
Texans @ Chiefs: Die wichtigsten Statistiken
- Der Touchdown-Drive der Texans im dritten Viertel ging über 10:24 Minuten. Es war damit der siebte Drive in der Postseason seit 2000, der mindestens zehn Minuten andauerte. Der längste in diesem Zeitraum war der der Giants gegen die Vikings im NFC Championship Game 2000 (12:53 Minuten).
- Für Kelce ist dies das neunte Spiel in den Playoffs mit mindestens 100 Receiving Yards. Das ist neuer Rekord.
- Mahomes ist mit diesem Sieg 7-0 in der Divisional Round der Playoffs. Ebenso haben die Chiefs nun acht Playoff-Spiele in Serie gewonnen. Der Rekord liegt bei zehn (Patriots 2001 bis 2005).
- Für Andy Reid war es der 300. Sieg als Coach. Das haben vor ihm nur drei andere geschafft (Belichick, Shula, Halas).
- Die Texans sind das erste Team der NFL-Playoffs-Geschichte, das mindestens 100 Yards mehr erzielte als der Gegner, keine Turnover fabrizierte und dennoch verlor. Bis hierhin waren Teams 49-0 in solchen Fällen.
- Dies war das erste Spiel in der Karriere von DeAndre Hopkins, in dem er keinen Catch gesammelt hat. Zuvor hatte er 184 Spiele am Stück mit jeweils mindestens einer Reception. Dies ist die zweitlängste Serie in der NFL - nur Marvin Harrison übertraf ihn (206 Spiele).
Der Star des Spiels: George Karlaftis (Edge Rusher, Chiefs)
Auch wenn Travis Kelce offensiv überragte (7 REC, 117 YDS, TD), war es die Defense, die den Unterschied machte. Der Pass Rush brachte es auf 8 Sacks gegen Stroud und Karlaftis war der beste Mann an der Front mit 3 Sacks und 7 Pressures.
Der Flop des Spiels: Bobby Slowik (Offensive Coordinator, Texans)
Im Vorfeld war klar, dass die Texans nur dann eine Chance haben werden, wenn sie sich keine offensichtlichen Fehler erlauben würden. Eine große Problemzone war das Play-Calling, wo wie üblich viel zu oft auf Run-Plays in frühen Downs gesetzt wurde. Das sorgte für zahlreiche 3rds&Long, die dann Tür und Tor für Blitzes öffneten, mit denen Stroud häufig Probleme hatte.
Analyse: Texans @ Chiefs - das fiel taktisch auf
- Die Texans haben das Spiel mit sechs Offensive Linemen begonnen und setzten wie üblich auf ihre problematische Tendenz, in frühen Downs zu laufen. Neben ein paar erfolgreichen Runs kreierten sie damit jedoch meist lange 3rd Downs, die sie wie üblich vor Probleme stellten.
- Die Chiefs machten entsprechend auch das, was sie immer machen: sie schickten gerade bei 3rd&Long immer wieder Blitzes. Teilweise brachten sie die Offensive Line der Texans aber auch mit angetäuschten Blitzes von Linebackern aus dem Konzept, da sich Blocker dann teilweise auf die falschen Leute konzentrierten und die eigentlichen Rusher Lücken fanden.
- Die Chiefs spielten meist Man Coverage und setzten Cornerback Trent McDuffie häufig auf Nico Collins an, egal, auf welcher Seite er postiert war. Wenn Collins nicht von McDuffie abgeholt wurde, spielte man Double Coverage gegen ihn mit der Hilfe eines Safetys "over the top".
- Karlaftis hatte 7 Pressures und 3 Sacks gegen die Chiefs. Das Besondere daran: alle drei Sacks kamen nach Matchups gegen Tight Ends. Perfektes Scheming also von den Chiefs, ziemlich schlechtes dagegen von den Texans.




































