Die NFL kommt nach Berlin! Was bereits seit letztem Jahr feststeht ist für den Ex-NFL-Profi und gebürtigen Berliner Björn Werner immer noch besonders. Dass nun auch noch sein früheres Team, die Indianapolis Colts, den Zuschlag als Heimteam in der deutschen Hauptstadt bekommen haben, ist die Kirsche auf der Sahnetorte des bisher einzigen deutschen Erstrundenpicks.
Mittlerweile ist Björn Werner neben seiner Arbeit als Kommentator und Podcaster auch Global Ambassador für die Indianapolis Colts. Im Interview mit RTL/ntv und sport.de erklärte Werner, wie sich mit der Verkündung der Colts als Heimteam in Berlin der Kreis schließt, was ihm das bedeutet und wieso die NFL so gut in die Hauptstadt passt.
Dass die Colts am Ende den Zuschlag bekommen haben, hatte Werner schon länger erwartet. "Die Colts waren als ein AFC-Team (2025 haben die Teams der AFC ein Heimspiel mehr, Anm. d. Red.) und als eines der Teams mit den deutschen Marketing-Rechten prädestiniert für ein Heimspiel in Deutschland. Die Chiefs und die Patriots waren ja bereits ein Heimteam in Deutschland, die Steelers scheinen eher nach Dublin zu gehen. Und ich weiß auch, dass die Colts sehr dafür gekämpft haben", erklärte Werner, wieso am Ende die Colts als Gastgeber in Berlin antreten werden.
Eine Nachricht, die Werner mit viel Freude aufgenommen hat. "Für mich persönlich schließt sich der Kreis. Ich habe schon oft gesagt, dass ich nicht die NFL-Karriere hatte, die ich mir gewünscht habe. Ich dachte ich spiele 10, 15 Jahre, aber nach drei Jahren hat der Körper bereits gestreikt. Aber ich konnte einen neuen Karriereweg einschlagen und darf die NFL immer noch meine Arbeit nennen. Und jetzt zehn Jahre später arbeite ich als Global Ambassador wieder mit den Colts zusammen und darf meinen Teil dazu beitragen, dass die Colts im Herbst in Berlin sind. Dass es so kommt, hätte ich auch nicht gedacht", blickte Werner zurück.

NFL-Boss Goodell: "Wieso sind wir eigentlich nicht in Berlin"?
Für Werner ist Berlin ganz unabhängig von seiner Verbundenheit zur Stadt die logische Wahl der NFL. "Es geht nicht größer als die NFL. Und deshalb musst du in jedem Land in die Hauptstadt gehen, in die größte Stadt gehen. Dort sind die meisten Menschen und man kann die meisten Menschen aktivieren", sagte der frühere Colts-Star.
Eine Meinung, die er ganz offenbar nicht exklusiv hat. Werner wartet viel mehr mit einer Anekdote rund um NFL-Boss Roger Goodell auf, die zeigt, dass Berlin schon länger als Kandidat für ein Germany Game galt.
"Ich durfte beim Commisssioner Dinner beim ersten Munich Game neben Roger Goodell sitzen und ohne, dass ich es angesprochen habe, hat Goodell sein Team gefragt: 'Wieso sind wir eigentlich nicht in Berlin?' Das hat wohl aus verschiedenen Gründen nicht funktioniert, aber das ist egal, denn jetzt kommt die NFL nach Berlin. Es ist ein Gamechanger für die Stadt, ein solches Event im Olympiastadion auszurichten", verriet der RTL-Experte.
Werner träumt vom Olympiastadion
Dass er selbst bei diesem Spiel nicht auf dem Platz stehen und auf Quarterback-Jagd gehen wird, hat Werner akzeptiert: "Ich weiß gar nicht, ob ich emotional in der Lage gewesen wäre zu spielen. In der Heimat zu spielen, nach all dem, was man für die NFL aufgeben musste, das wäre schon sehr emotional gewesen. Aber jetzt in einer anderen Funktion da zu sein, macht mich auch glücklich", sagte Werner.
Auch wenn er zugab: "In meinen Träumen erlebe ich diesen Moment manchmal, manchmal spiele ich da im Olympiastadion."
Gegen wen es für die Indianapolis Colts geht, weiß natürlich auch Björn Werner noch nicht. "Auch die Colts selbst wissen es nicht. Es ist Jahr für Jahr eine riesige Aufgabe, den Schedule zu bauen. Auch ein Datum steht noch nicht fest. Aber ich gehe von einem AFC-Gegner aus", blickt Werner in die Glaskugel.
Natürlich kann man den Kandidatenkreis bereits auf die Teams einschränken, die 2025 ein Auswärtsspiel bei den Colts haben werden.
Team | Division |
---|---|
Houston Texans | AFC South |
Jacksonville Jaguars | AFC South |
Tennessee Titans | AFC South |
Denver Broncos | AFC West |
Las Vegas Raiders | AFC West |
Arizona Cardinals | NFC West |
San Francisco 49ers | NFC West |
Miami Dolphins | AFC East |
Atlanta Falcons | NFC South |
Die NFL verzichtet bei den Ansetzungen der internationalen Spiele in der Regel auf Division-Duelle, was die Spiele gegen die eigene AFC South eher unwahrscheinlich macht. Zudem sei erwähnt, dass auch die Falcons Deutschland-Rechte besitzen.