Die Philadelphia Eagles haben sich am Wild Card Weekend der NFL mit 22:10 gegen die Green Bay Packers durchgesetzt. Beide Seiten erlitten einige Verletzungen in einer von schwachen Offensivreihen geprägten Schlacht.
Packers @ Eagles: Auf einen Blick
- Die Eagles standen sich mit ihrem Play-Calling über weite Strecken im Weg, fanden jedoch nach der Pause einen Weg, mit mehr Passspiel davonzuziehen.
- Bei den Packers, die sich vor der Pause drei Turnovers leisteten, fand Jordan Love nie so richtig in einen Rhythmus und machte insgesamt zu viele Fehler, um sein Team im Spiel zu halten.
- Beide Seiten erlitten zahlreiche Verletzungen, wobei es besonders die Packers mehrfach hart erwischte.
Packers @ Eagles: Die Analyse
Das Spiel begann für die Packers desaströs mit einem verlorenen Fumble von Keisean Nixon beim Kickoff-Return. Kurz darauf fand Eagles-Quarterback Jalen Hurts dann hinter herausragender Protection Wide Receiver Jahan Dotson für einen 11-Yard-Touchdown-Pass in der Endzone. Anschließend zeigten sich beide Defenses zunächst stabil und sorgten für ein paar Stopps, ehe die Eagles einmal mehr den Weg in die Red Zone fanden.
Dieses Mal jedoch hielt die Packers-Defense, sodass sich die Hausherren mit einem Field Goal aus kurzer Distanz von Jake Elliott begnügten. Noch schlimmer wurde es aus Sicht der Packers dann nach einem Deep Shot von Jordan Love. Cornerback Darius Slay lief eine bessere Route als der Receiver und schnappte sich die Interception. Die Eagles-Offense ging danach aber nirgendwo hin, sodass die Packers den Ball schnell zurückbekamen.
Anschließend marschierten auch mal die Packers übers Feld. Befeuert durch einen erfolgreichen vierten Versuch - Tight End Tucker Kraft besorgte die Conversion per Tush Push nach Motion - war letztlich aber doch nur ein Field-Goal-Versuch aus 38 Yards drin. Dieser Kick von Brandon McManus ging jedoch vorbei, sodass es beim 10:0 für Philly blieb. Das war dann nach einer Interception von Linebacker Zack Baun gegen Love auch der Pausenstand.
Rund sechs Minuten vor Ende des dritten Viertels und kurz, nachdem sich Packers-Receiver Romeo Doubs durch einen harten Sturz in der Endzone eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, erzielten auch die Gäste ihre ersten Punkte durch ein 26-Yard-Field-Goal von McManus.
Wiederentdeckung des Passspiels hilft Eagles
Im Gegenzug setzten die Eagles dann auch mal wieder in frühen Downs aufs Passspiel und bewegten den Ball erstmals seit früh im Spiel wieder besser. Gegen einen 0-Blitz fand Hurts schließlich Tight End Dallas Goedert per Swing Pass und Letzterer rumpelte mithilfe eines Stiff-Arms bis in die Endzone für einen 24-Yard-Touchdown Ende des Viertels. Elliott verschoss jedoch kurz darauf den PAT.
Die Packers schlugen zurück dank eines 35-Yard-Runs von Josh Jacobs an die 1 und dessen anschließendem Touchdown. Der anschließende Drive der Eagles endete zwar in der Red Zone, doch dank des Field Goals von Elliott aus 30 Yards wurde 7:33 Minuten vor Schluss erneut ein Vorsprung von zwei Scores hergestellt. Und dieser sollte auch länger Bestand haben, denn 4:19 Minuten vor Schluss gab Green Bay den Ball nach missglücktem vierten Versuch schon wieder her.
In der Folge spielten die Eagles die Uhr herunter und erzielten noch ein weiteres Field Goal zum 22:10. In der Folge fing Rookie-Cornerback Quinyon Mitchell dann auch noch seine erste NFL-Interception gegen Love in der eigenen Endzone nach Deep Shot. Das war der Schlusspunkt.
Beide Teams verloren zahlreiche Leistungsträger in diesem Spiel. Bei den Eagles musste vor allem Linebacker Nakobe Dean vor der Pause mit einer Knieverletzung raus. Bei den Packers erwischte es unter anderem Guard Elgton Jenkins und die Wide Receiver Jayden Reed und Doubs. In den Schlussminuten musste dann auch noch Center Josh Myers raus.
Green Bay Packers (11-6) @ Philadelphia Eagles (14-3)
Ergebnis: 10:22 (0:10, 0:0, 3:6, 7:6) BOXSCORE
Packers @ Eagles: Die wichtigsten Statistiken
- Bei seinem 11-Yard-Touchdown-Pass auf Dotson hielt Hurts den Ball für 6,75 Sekunden. Das war die längste Zeit für einen Touchdown-Pass aus sauberer Pocket in dieser Saison. Dabei kam kein Packers-Pass-Rusher laut "Next Gen Stats" näher als 2,5 Yards an Hurts heran.
- Loves erste Interception im Spiel war seine erste seit dem 17. November gegen die Bears. Zudem flog der Ball 40 Air Yards, sodass dies seine zweitlängste Interception überhaupt in seiner Karriere war.
- Der vergebene Field-Goal-Versuch von McManus in der ersten Hälfte war sein erster Playoff-Fehlschuss überhaupt. Zuvor war er 10/10 für die Broncos in der Saison 2015, als er mit dem Team den Super Bowl gewann.
Der Star des Spiels: Zack Baun (Linebacker, Eagles)
Zack Baun präsentierte sich einmal mehr äußerst präsent an der Front und das sowohl gegen den Pass als auch im Run Game. Er war nach dem Ausfall von Nakobe Dean noch mehr gefordert, machte seine Sache aber sehr gut. Er krönte seine Leistung mit der Interception gegen Love. Ebenfalls stark: Edge Rusher Nolan Smith mit 5 Pressures, 2 Sacks und 2 Tackles for Loss.
Der Flop des Spiels: Jordan Love (Quarterback, Packers)
Natürlich gingen ihm mit fortlaufender Spielzeit immer mehr gute Receiver aus, doch auch das war nicht der Grund für die Verunsicherung und den fehlenden Rhythmus, den er von Anfang an an den Tag gelegt hat. Nur mit einer Topvorstellung von ihm wäre hier was drin gewesen.
Analyse: Packers @ Eagles - das fiel taktisch auf
- Die Eagles setzten defensiv wie üblich auf ihre 2-High-Shell-Coverage mit sehr viel Zone außen. Zudem fiel auf, dass sie größtenteils nur auf ihre 4-Down-Linemen setzten, was den Pass Rush anging. Die Packers wurden dadurch gezwungen, neben dem Run Game weitestgehend auf eher kurze Pässe zu setzen.
- Die Packers gingen es ähnlich an, wurden jedoch nach ein paar schwierigen Drives zu Beginn aggressiver und schickten gerade in späten Downs öfter mal Extra-Rusher, um Lücken in der ansonsten sehr stabilen Offensive Line zu finden.
- Die Packers versuchten zudem, ihre 2-High-Konzepte des Öfteren vorm Snap zu verschleiern, was durchaus dazu führte, dass Hurts zögerte und den Ball mitunter zulange hielt, was auch zu Sacks und Ungenauigkeit führte.
- Die Eagles setzten sehr lange auf stures Run Game in frühen Downs, was ein Grund dafür war, dass es vor der Pause nicht gelang, einen größeren Vorsprung herauszuspielen. In der zweiten Hälfte sorgte man aber hauptsächlich mit dem eigenen Passspiel für die Entscheidung im Spiel.



































