Die Minnesota Vikings haben sich mit einem 27:18-Erfolg über die Green Bay Packers in Woche 17 der NFL praktisch ein "Finale" um die NFC North am kommenden Wochenende erspielt.
Packers @ Vikings: Auf einen Blick
- Die Vikings haben ihr Finale um die NFC North losgelöst davon, ob die Lions das Monday Night Game gegen die 49ers gewinnen oder nicht.
- Sam Darnold spielte ein überragendes Spiel und machte die Tatsache wett, dass das Run Game der Vikings nicht funktionierte.
- Die Packers setzten zu lange aufs Run Game und standen sich somit selbst im Weg, was dazu führte, dass Jordan Love nur langsam in Tritt kam.
Packers @ Vikings: Die Analyse
Das Spiel begann gleich mit einem Aufreger, denn nach einem klaren Fokus aufs Run Game seitens der Packers verlor ausgerechnet Running Back Josh Jacobs einen Fumble nach Tackle von Jerry Tillery nahe der Mittellinie. Die ersten Punkte erzielten aber dann doch die Gäste per 22-Yard-Field-Goal am Ende des ersten Viertels. Zuvor hatte Minnesotas Kicker Will Reichard einen Field-Goal-Versuch aus 57 Yards vergeben.
Im zweiten Viertel kam die Offense der Vikings dann aber besser zur Geltung. Sam Darnold fand Wide Receiver Jalen Nailor auf einer Skinny-Post-Route aus dem Slot für einen 31-Yard-Touchdown und nach einem 4th-Down-Stopp auf der anderen Seite erhöhte Reichard aus 25 Yards auf 10:3. Und mit auslaufender Uhr traf er dann auch noch aus 50 Yards im dritten Anlauf nach Offside-Strafe und einer Icing-Timeout zum 13:3-Pausenstand.
Hatten die Packers vor der Pause Justin Jefferson noch im Griff gehabt, fanden die Hausherren anschließend häufig Wege, ihn besser in Szene zu setzen. Das öffnete das Passspiel der Vikings merklich und führte schließlich zu einem weiteren Touchdown kurz nach dem Break. Darnold fand dieses Mal Jordan Addison für einen 18-Yard-Touchdown-Pass, nachdem sich dieser per Double-Move von seinem Gegner gelöst hatte.
Darnold machte Mitte des dritten Viertels seinen einzigen richtigen Fehler, als er mit einem Pass an die Seitenlinie T.J. Hockenson suchte, aber nur Cornerback Carrington Valentine fand - Interception! Die Packers nutzten diese Vorlage für ihren besten Drive, der in einen kurzen Jacobs-Touchdown mündete. Die Hausherren ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken und legten direkt nach. Letztlich fing Cam Akers einen kurzen Swing-Pass von Darnold für einen 9-Yard-Touchdown-Catch am Ende des dritten Viertels.
Vikings halten Sieg spät fest
In der Folge vergab Reichard noch einen 43-Yard-Field-Goal-Versuch, woraufhin die Packers den Rückstand nochmal verkürzten. Emanuel Wilson erzielte einen Touchdown und die 2-Point Conversion verkürzte auf neun Punkte mit etwas mehr als sechs Minuten zu spielen. Und nach einem weiteren Stopp der Packers-Defense marschierten die Gäste einmal mehr in Windeseile übers Feld und Love fand Malik Heath für einen 3-Yard-Touchdown zum 25:27 aus Gästesicht mit 2:18 Minuten zu spielen und drei Timeouts für Green Bay.
Die Vikings blieben im Anschluss jedoch cool und ein riskanter Pass nach Play Action zu Akers brachte das finale 1st Down, das das Spiel beendete.
Mit diesem Sieg der Vikings steht bereits fest, dass das Duell mit den Lions in Woche 18 ein echtes Finale um die NFC North und damit den Top-Seed in den NFC-Playoffs sein wird. Der Sieger bekommt den Top-Seed, der Verlierer startet als #5 in die Postseason.
Green Bay Packers (11-5) @ Minnesota Vikings (14-2)
Ergebnis: 25:27 (3:0, 0:13, 7:14, 15:0) BOXSCORE
Packers @ Vikings: Die wichtigsten Statistiken
- Der 31-Yard-Touchdown-Pass von Darnold auf Nailor war die erste Completion, die mindestens 30 Air Yards flog gegen die Packers in dieser Saison. Zuvor waren Gegner laut "ESPN Research" 0-13 in solchen Passversuchen mit 3 Interceptions.
- Für Jacobs ist es das siebte Spiel in Serie mit mindestens einem Rushing Touchdown. Damit stellte er die Franchise-Rekord-Serie von Paul Hornung aus dem Jahr 1960 ein.
Der Star des Spiels: Sam Darnold (Quarterback, Vikings)
Darnold legte eine starke Vorstellung hin und ließ sich vom Druck der Packers kaum beeindrucken. Während das eigene Run Game nicht so recht in Schwung kam, schulterte er die Hauptlast und zeigte einmal mehr, dass auf ihn Verlass ist, wenn er gebraucht wird.
Der Flop des Spiels: Jordan Love (Quarterback, Packers)
Überraschend sah Love gar nicht so viel Pressure durch die sonst so aggressive Defense der Vikings. Und dennoch war er oft zu hektisch, seine Pässe unpräzise und er brauchte zu lange, um einen Rhythmus zu finden. Im Vergleich zu Darnold war er dieses Mal nicht von Beginn an die sichere Bank seines Teams.
Analyse: Packers @ Vikings - das fiel taktisch auf
- Die Packers-Defense hatte ein klares Ziel: die Kreise von Justin Jefferson einzuschränken. Sie versuchten dies permanent mit Double Coverage. In der Praxis sah das so aus, dass sie zwischen Zone und Press Man variierten, aber stets einen Safety "over the top" postierten.
- Die Antwort der Vikings darauf war mit fortlaufender Spieldauer eine angepasste Usage von Jefferson. Er wurde häufig mit Motion ins Spiel einbezogen oder eben mit schnellen, kurzen Screens, um ihn frei zu bekommen.
- Die Packers-Offense stand sich früh häufig selbst im Weg mit zu vielen Läufen in frühen Downs, was die Vikings schnell durchschauten und gut verteidigten.
- Auch Minnesota setzte früh häufiger auf Runs in early Downs, tat dies aber in der Regel nur gegen leichte Boxes, was dann eben auch häufig zum Erfolg führte.
- Darnold stand häufig unter Druck, beschleunigte aber im Laufe des Spiels seinen Release merklich, was dem Pass Rush der Packers ein wenig den Wind aus den Segeln nahm. Auf der anderen Seite blitzten die Vikings defensiv deutlich weniger als sonst, was eben auch so seltenen Pressures führte. Dafür funktionierte jedoch die Coverage gegen einen Quarterback, der kaum seinen Rhythmus fand.




































