Die Baltimore Ravens sind im zweiten Christmas Game der NFL in Woche 17 zu einem nie gefährdeten 31:2-Kantersieg über die Houston Texans gekommen und haben nun Matchball, was den Titel der AFC North angeht. Lamar Jackson stellte dabei einen neuen Rekord auf.
Ravens @ Texans: Auf einen Blick
- Die Ravens ließen von Anfang an keinen Zweifel daran, wer hier das dominante Team ist. Sie gingen früh in Führung, ließen defensiv so gut wie nichts zu und entschieden das Spiel kurz nach der Pause.
- Lamar Jackson brach einen lange stehenden Quarterback-Rekord mit seiner Leistung im Spiel.
- Nach der Niederlage der Steelers früher am Tag gegen die Chiefs liegen die Ravens nun wieder auf Rang 1 der AFC North und können diese mit einem Sieg in Woche 18 gewinnen.
Ravens @ Texans: Die Analyse
Vom Start weg spielte nur ein Team - die Ravens. Sie legten einen mühelosen ersten Drive hin, der vom Run Game dominiert wurde und mit einem 2-Yard-Touchdown-Run von Derrick Henry endete. Wenig später erhöhte Kicker Justin Tucker per 52-Yard-Field-Goal auf 10:0. Im Anschluss bekamen die Texans zwar ihre Defense ein wenig in den Griff, bekamen offensiv aber keinen Fuß auf die Erde.
Ein Punt von Tommy Townsend landete jedoch an der 3-Yard-Linie, was die Texans in Position brachte für ihre ersten Punkte - ein Safety, weil Henry in der Endzone von Cornerback Kamari Lassiter gestoppt wurde. Im folgenden Drive rückten die Texans dann sogar - unter Mithilfe einer äußerst fragwürdigen Pass-Interference-Strafe - an der 3-Yard-Linie. Von dort jedoch ging es nicht mehr vorwärts und man gab den Ball nach missglücktem vierten Versuch wieder ab.
In der Folge fand Lamar Jackson nach Scramble einen völlig offenen Mark Andrews an der Seitenlinie für einen 67-Yard-Passspielzug. Wenig später warf Jackson dann einen 9-Yard-Touchdown-Pass auf Isaiah Likely zum 17:2-Pausenstand.
Und auch nach dem Break wurde es nicht besser für die Hausherren. Im Gegenteil: C.J. Stroud warf eine Interception zu Kyle Hamilton und kurz darauf lief Jackson zu einem 48-Yard-Touchdown. Und ebenfalls noch im dritten Viertel legte er noch einen kurzen Touchdown-Pass zu Andrews nach. Jackson und Henry spielten danach noch eine Serie, anschließend übernahm dann Backup-Quarterback Josh Johnson mit mehr als zehn Minuten auf der Uhr.
Durch diesen Erfolg haben die Ravens die Vorlage der Steelers, die zuvor gegen die Chiefs verloren, angenommen und Rang 1 der AFC North zurückerobert. Mit einem Sieg in Woche 18 stünden sie damit als Sieger der Division fest. Derweil steht nun auch fest, dass die Texans der #4-Seed der AFC sein werden.
Baltimore Ravens (11-5) @ Houston Texans (9-7)
Ergebnis: 31:2 (10:0, 7:2, 14:0, 0:0) BOXSCORE
Ravens @ Texans: Die wichtigsten Statistiken
- Halbzeit-Scorigami: Dies war das erste Spiel in der NFL-Geschichte, in der es den Spielstand von 17:2 zur Pause gab.
- Jackson hat im dritten Viertel mit einem Laufspielzug die Marke von 6110 Rushing Yards erreicht und damit Michael Vick (6109) für die meisten Rushing Yards eines Quarterbacks in der Geschichte der NFL überholt.
- Die Ravens waren 3/3 in der Red Zone, die Texans hingegen 0/2. Zudem dominierten die Ravens vor allem auf dem Boden mit 251 Rushing Yards, die Texans hatten 58. Das führte dazu, dass die Gäste letztlich mehr als doppelt so viele Yards erzielten als die Texans (432:211).
Mehr dazu:
Der Star des Spiels: Lamar Jackson (Quarterback, Ravens)
Jackson ließ die Dinge mal wieder leicht aussehen. Auf dem Boden war er genauso wenig zu halten wie mit seinen verhältnismäßig wenigen Pässen. Er war ultraeffizient und machte keinerlei Fehler. Mit dieser Vorstellung (3 Total Touchdowns) dürfte er sich im MVP-Rennen womöglich auch wieder vor Josh Allen geschoben haben.
Der Flop des Spiels: C.J. Stroud (Quarterback, Texans)
Stroud spielte von Beginn an viel zu hektisch, fand nie seine Ruhe und war entsprechend zu oft unpräzise mit seinen Pässen. Ein paar Mal verpasste er offene Receiver unter Druck komplett. Seine Interception nach der Pause war nur noch der finale Sargnagel für die Texans. Generell muss man konstatieren, dass diese Offense insgesamt so nicht funktioniert - von der Pass Protection über den Quarterback bis hin zum Play Calling.

Analyse: Ravens @ Texans - das fiel taktisch auf
- Die Ravens spielten in der Regel Zone Coverage und mit leichten Boxes gegen das ohnehin schleppende Run Game der Texans. In späten Downs allerdings wechselten sie gerne auf Man Coverage. Zudem reagierten die Linebacker selten auf Play-Action-Fakes, weil sie offenbar ohnehin nicht mit einem Lauf rechneten.
- Die Texans setzten trotzdem wie schon zuletzt immer wieder auf Läufe in frühen Downs, wobei die Ravens das hauptsächlich damit verteidigten, dass sie dafür die Box teilweise mit Slot-Corner Marlon Humphrey zustellten.
- Die Texans wiederum spielten selbst meist Single-High und in Zone mit leichten Boxes. Das Ziel war zunächst, die Kreise von Lamar Jackson einzudämmen, was aber dann Derrick Henry freie Bahn gab. Später hatten die Texans dann gegen die Zone-Reads von Jackson keine Antwort mehr parat.





































