Die Philadelphia Eagles haben das Prestigeduell bei den Baltimore Ravens in Woche 13 der NFL 24:19 für sich entschieden und dabei ihre jüngsten Tendenzen bestätigt. Bei den Hausherren enttäuschte vor allem Kicker Justin Tucker erneut.
Eagles @ Ravens: Auf einen Blick
- Die Eagles haben dank einer starken Defensiv-Leistung und einer erneut spät erwachenden Offense den achten Sieg in Serie eingefahren.
- Lamar Jackson, der nicht so sicher und präzise agierte wie sonst, steckte eine seltene Niederlage gegen ein Team aus der NFC ein.
- Die Probleme von Ravens-Kicker Justin Tucker hielten an und er sorgte für einen neuen Tiefstwert in seiner Karriere.
Eagles @ Ravens: Die Analyse
Die Ravens dominierten das erste Viertel und erspielten sich mit ihren ersten beiden Drives eine 9:0-Führung nach einem beeindruckenden 14-Yard-Touchdown-Pass von Lamar Jackson auf Mark Andrews, nachdem er eine gefühlte Ewigkeit bis zum Pass hatte. Den PAT setzte Kicker Justin Tucker jedoch an den Upright, was ein böses Vorzeichen für später sein sollte.
Die Eagles stellten derweil nach einer Reihe von brotlosen Angriffsserien von einer Betonung aufs Run Game um und nutzten häufiger Underneath-Routes gegen die zwei tiefen Safeties der Ravens, mit denen sie vor allem A.J. Brown in Schwung brachten. Das wiederum brachte auch die gesamte Offense ans Laufen und fand Jalen Hurts schließlich Tight End Dallas Goedert für einen 17-Yard-Touchdown-Pass nach Play Action, was nun auch häufiger verwendet wurde, zum Anschluss. Zwei Minuten vor der Pause drehte dann Hurts selbst per Tush Push für die Führung der Eagles - allerdings mit viel Glück, denn bevor der Snap beinahe verunglückte, beging im Grunde die gesamte Offensive Line im Getümmel False Starts, die aber übersehen wurden.
Den Ravens gelang in der Folge immerhin noch ein 50-Yard-Field-Goal von Tucker zum 14:12-Pausenstand. Nach dem Break wiederum taten sich die Eagles, die nun wieder mehr aufs Run Game setzten, zunehmend schwer und punteten mehrfach. Die Eagles wiederum marschierten, begnügten sich letztlich jedoch mit Field-Goal-Versuchen aus 47 und 53 Yards - Tucker vergab beide, einmal links, einmal rechts vorbei. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Wide Receiver Rashod Bateman am Knie und kam nicht zurück.
In der Folge jedoch passierte, was in Spielen der Eagles zuletzt häufiger passierte: Gegen Ende, als die gegnerische Front müde wurde, funktionierte plötzlich auch wieder das Run Game hinter der starken Offensive Line der Eagles. Mit ein paar Read-Options marschierten die Gäste in die Red Zone und dann übernahm einmal mehr Saquon Barkley, der nach einem 14-Yard-Run noch einen 25-Yard-Touchdown-Run hinlegte. 21:12 Eagles mit nur noch knapp acht Minuten auf der Uhr.
Später Ravens-Touchdown ohne Konsequenz
Für die Vorentscheidung sorgten die Eagles dann mit einem Stopp bei 4th&8, als Safety Tristin McCollum einen Pass von Jackson zu Zay Flowers abbrach und Philly damit den Ball zurückgab. In der Folge spielten die Eagles die Uhr herunter und erzielten noch ein Field Goal rund eine Minute vor Schluss. Am Ausgang des Spiels änderte letztlich auch ein später Touchdown-Pass von Jackson auf Isaiah Likely drei Sekunden vor Schluss nichts mehr.
Für die Eagles ist es der achte Sieg in Serie, womit sie ihre 2,5 Spiele Vorsprung auf die Commanders in der NFC East behaupteten. Die Ravens wiederum fielen in der AFC North auf 1,5 Spiele Rückstand gegenüber Pittsburgh zurück.
Philadelphia Eagles (10-2) @ Baltimore Ravens (8-5)
Ergebnis: 24:19 (0:9, 14:3, 0:0, 10:7) BOXSCORE
Eagles @ Ravens: Die wichtigsten Statistiken
- Tucker vergab mit dem PAT im ersten Viertel und den zwei Field-Goal-Versuchen nach der Pause insgesamt drei Kicks in diesem Spiel. Das war ihm zuvor noch nie in einem NFL-Spiel passiert.
- Es war erst die zweite Niederlage für Jackson in Starts gegen NFC-Teams. Er ist damit 23-2 in seiner Karriere gegen die andere Conference.
- Beide Teams taten sich offensiv schwer und waren gerade in Sachen 3rd-Down-Conversions alles andere als sichere Bänke. Unterm Strich verwerteten sie beide nur 10/27 dieser Situationen.
Der Star des Spiels: Jalen Carter (Defensive Tackle, Eagles)
Jalen Carter war nicht aufzuhalten an der Front der Eagles. Er führte sein Team mit sieben Pressures an und hatte einen Sack. Darüber hinaus hatte er drei Tackles for Loss, wobei vor allem sein TFL gegen einen Jet Sweep beeindruckend war. Er war von der O-Line der Ravens nicht zu halten und präsentierte sich als One-Man-Wrecking-Crew.
Der Flop des Spiels: Lamar Jackson (Quarterback, Ravens)
Sicherlich muss man auch der O-Line vorwerfen, dass Jackson permanent unter Druck war. Doch er hielt eben auch den Ball äußerst lange, manchmal auch deutlich zu lange, weshalb er in einigen Situationen überhaupt erst unter Druck geriet. Und er zeigte sich generell nicht so präzise wie auch schon mit seinen Pässen. Hatte darüber hinaus Glück, dass seine zwei Fumbles nicht beim Gegner landeten.
Analyse: Eagles @ Ravens - das fiel taktisch auf
- Die Eagles begannen offensiv konservativ mit viel Run Game und ein paar Würfen in 3rd&Long, die erfolglos blieben. Erst, als sie begannen, auf Bewährtes zu setzen, wurde es besser: Sie warfen Slants zu A.J. Brown, liefen den Ball auch mal off Tackle und setzten wieder mehr auf Play Action, was die Eagles-Offense ins Rollen brachte.
- Auf der anderen Seite hielt Jackson den Ball immer wieder sehr lange, was ihm zwar einige Completions und auch den Touchdown-Pass zu Andrews ermöglichte, aber ihn auch ein paar Sacks einstecken ließ, die nicht unbedingt nötig gewesen wären.
- Die Ravens spielten meist mit 2-High-Konzepten, stellten in der zweiten Hälfte jedoch auch teilweise auf drei tiefe Safetys bei 3rd&Long, um sicherzustellen, dass die Eagles keine Chancen auf explosive Passspielzüge hatten.
- Wie schon in der Vorwoche setzten die Ravens im dritten Viertel einmal mehr auf ihre Version des Tush Pushs mit Andrews als "QB" und hatten damit Erfolg.



































