Am Wochenende steht für die Carolina Panthers das Spiel gegen die Kansas City Chiefs an. Auch wenn Carolina zuletzt zwei Spiele in Folge gewann und die Chiefs strauchelten, dürfte in der NFL kaum einer an einen Panthers-Sieg glauben. Nichtsdestotrotz gibt es mit dem möglichen Debüt von Jonathon Brooks großen Grund zur Vorfreude für die Panthers.
Der Zweitrundenpick des diesjährigen Drafts ist nach einem Kreuzbandriss endlich bereit für sein erstes NFL-Spiel. Grund genug, um sich den variablen Running Back einmal näher anzuschauen.
Später Durchbruch für "Mr. Texas Football"
Geboren und aufgewachsen ist Brooks in Texas, genauer gesagt in Hallettsville. Dort ging Brooks später auch zur High School und verdiente sich erste Sporen im American Football. In seinem Senior Year überrannte er die Konkurrenz nach Belieben und legte fantastische Zahlen auf.
In 295 Carries gelangen ihm 3.530 Yards und 62 Touchdowns. Kein Wunder, dass auch die Presse auf ihn aufmerksam wurde. So auch das "Dave Campball Texas Football Magazine", das Brooks 2020 den Titel "Mr. Texas Football" für die herausragendsten Leistungen an der High School verlieh.
In Sachen College entschied sich Brooks für die naheliegende Option und blieb in Texas. An der University of Texas allerdings fand sich der Running Back zunächst in einer ungewohnten sportlichen Lage.
Schließlich hatte er mit Bijan Robinson (heute Falcons) und Roschon Johnson (heute Bears) gleich zwei sehr starke Running Backs vor sich. Dementsprechend kam Brooks in seinen ersten beiden Jahren nur zu insgesamt elf Einsätzen. Dabei hatte er 51 Carries für 340 Yards und sechs Touchdowns.
Seine Workload steigerte sich allerdings massiv, als Robinson und Johnson 2023 im NFL Draft ausgewählt wurden. Brooks verdoppelte in der Spielzeit seine Einsätze auf 22 und legte dabei gute Zahlen auf. In 187 Carries gelangen ihm 1.139 Yards und zehn Touchdowns. Zudem fing er 22 Pässe für 212 Yards und einen Touchdown.
Die Starke Saison von Brooks fand allerdings ein jähes Ende, als er sich im November 2023 das Kreuzband riss.
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Großes Vertrauen im Draft
Trotz seiner Verletzung nahm Jonathon Brooks 2024 am Draft teil. Obwohl klar war, dass sein neues Team zum Saisonstart wohl auf ihn würde verzichten müssen, galt der heute 21-Jährige als heißestes Eisen einer überschaubaren Running-Back-Klasse.
Brooks galt als großartiger Allround-Spieler ohne eine wirklich definierende Eigenschaft. Er überzeugte durch gute Hände und gute Vision. Er hatte Durchschlagskraft, ohne aber ein echter Homerun-Hitter zu sein. Er war wendig, wenn aber auch kein Typ wie Jahmyr Gibbs (Lions), der Gegner in einer Telefonzelle aussteigen lässt.
Das Team, das sich für dieses Gesamtpaket entschied, waren die Carolina Panthers, die Brooks in der zweiten Runde (Pick 46) holten. Ein Team also, dass damit leben konnte, das der Running Back zunächst ausfällt, weil sowieso ein großer Umbruch anstand.
Die Zukunft in Carolina
Wie genau ihn die Panthers einsetzen werden, wird sich im Laufe der nächsten Wochen sicherlich zeigen, aber natürlich hat man sich in Carolina etwas dabei gedacht, Brooks zu verpflichten. Es ist unwahrscheinlich, dass er früh einen hohen Workload haben würde, man will Brooks schließlich nicht verheizen.
Außerdem hat man mit Chuba Hubbard einen Running Back, der eine sehr starke Saison spielt und zuletzt langfristig seinen Vertrag verlängerte. Will heißen: Die Panthers planen mit einem geteilten Backfield für die Zukunft.
Dementsprechend wird der 21-Jährige vor allem mit seiner Variabilität begeistern müssen und seine Chancen bei 3rd Down oder im 21-Personnel bekommen. Schon in Tampa Bay hatte Head Coach Dave Caneles mit Rashaad White einen variablen Running Back unter seinen Fittichen.
Natürlich sind die offensiven Umstände in Carolina nicht sonderlich rosig, doch zuletzt konnte Bryce Young zwei Mal mit soliden Auftritten und vor allem Siegen überzeugen und auch die O-Line ist etwas, was die Panthers beispielsweise in der Offseason schon verstärkten. Die Entwicklung ist hier sicherlich noch nicht abgeschlossen.

Schweres Debüt für die Panthers steht an
Doch nun steht erst einmal das Debüt für Jonathon Brooks an. Der Running Back wurde bereits am 6. November von der PUP List in den Kader berufen, war in München aber nicht dabei. Durch die Bye Week am vergangenen Wochenende hatte er nun noch zwei weitere Wochen, um sich auf sein NFL-Debüt vorzubereiten.
Und das ist bitter nötig, denn am Sonntag (ab 19 Uhr live bei RTL und im Stream auf RTL*) geht es gegen niemand geringeren als die Kansas City Chiefs. Und die Chiefs verfügen über eine starke Defense vor allem gegen den Run. "PFF" bewertet sie hier als viertbeste Unit in der NFL. Im Schnitt gibt KC in dieser Spielzeit nur 3,6 Yards pro Lauf ab.
Dass diese Defense vor allem Rookie-Running-Backs das Leben schwer machen kann, zeigte sich in dieser Saison bereits drei Mal. Audric Estime (Broncos), Bucky Irving (Bucs) und Ray Davis (Bills) bekamen es schon mit der Defense zu tun. Estime gelangen 53 Yards bei 14 Carries, Irving 24 Yards bei sieben Carries und Ray Davis elf Yards bei fünf Carries.
Es gibt also ganz bestimmt leichtere Aufgaben für ein NFL-Debüt.
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