NFL, Roundup: Halloween-Wahnsinn in Week 8! Last-Second-Siege, Drama und faustdicke Überraschung

NFL-Woche 8 liefert mit dramatischen Endphasen ab. In gleich mehrere Partien fiel die Entscheidung erst in den letzten Sekunden. Die New York Jets sorgen einmal mehr für Drama.  Die Übersicht über die Sonntagsspiele in unserem Roundup. 

Philadelphia Eagles (5-2) @ Cincinnati Bengals (3-5) 

Ergebnis: 37:17 (0:7|10:3|14:7|13:0) BOXSCORE

• Mit einem Kraftakt und einer starken zweiten Halbzeit haben die Eagles ihr schwarze Serie bei den Bengals beendet und erstmals in Cincinnati gewonnen.
• Die Bengals eröffneten das Spiel mit einem über 10-minütigen Drive, gekrönt von einem Touchdown-Pass von Joe Burrow auf Ja'Marr Chase. Der längste TD-Drive bisher in dieser Saison. Philly bleibt weiter ohne Punkte im ersten Quarter. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit bescherte ein ganz knapper Tush Push den Eagles den Ausgleich.
• Zu Beginn des dritten Quarters lief Jalen Hurts dann zu seinem dritten Touchdown und brachte Cincinnati unter Druck. Nach einem Brown-TD konterten die Eagles mit einem Wahnsinnspass von Hurts auf Devonta Smith über 46 Yards. Die Gäste stoppen dann einen vierten Versuch der Bengals und gingen per FG zweistellig in Führung, der Wendepunkt in dieser Partie. Die Gastgeber fielen auseinander.
• Bei den Eagles überragten Hurts mit einem Passing-TD und drei Rushing-TDs sowie das Run Game mit Saquon Barkley (108 Yards).

Indianapolis Colts (4-4) @ Houston Texans (6-2) 

Ergebnis: 20:23 (10:3|0:14|3:3|7:3) BOXSCORE

• Die Houston Texans gewinnen ein bis zum letzten Spielzug spannenden Divisions-Kracher gegen die Indianapolis Colts und bleiben somit an der Spitze der AFC South. Die Gastgeber verpassten mehrfach die Chance, das Spiel im Laufe der zweiten Halbzeit zuzumachen. Ein Fumble von C. J. Stroud (285 Yards, ein Touchdown) machte die Partie jedoch nochmal spannend.
• Doch der Reihe nach: Die Colts kamen gut in das Spiel und lagen nach dem ersten Viertel mit sieben Punkten in Front. Doch die Offensive um Rookie-Spielmacher Anthony Richardson (10/32, 175 Yards, ein TD, eine Interception) fanden in der Folge gar nicht mehr statt, sodass sich die Texans einen komfortablen Vorsprung erspielen konnten.
• Houston vergab nach der Pause mehrfach die Möglichkeit, das Spiel deutlicher zu gestalten. So kam Indianapolis mit einem Touchdown rund acht Minuten vor dem Ende noch einmal auf drei Punkte an Texans heran. Als sich Stroud dann auch noch ein Fumble leistete, blieb den Colts eine Minute, um die Partie noch zu drehen. Mit Ablauf der Uhr gab allerdings auch Richardson den Ball her.

Atlanta Falcons (5-3) @ Tampa Bay Buccaneers (4-4) 

Ergebnis: 31:26 (7:7|17:10|7:0|0:9) BOXSCORE

• Angeführt von einem bärenstarken Kirk Cousins bleiben die Atlanta Falcons in der Ferne weiterhin ungeschlagen. Der Auswärtssieg bei den Tampa Bay Buccaneers war trotz deutlicher Überlegenheit allerdings hart erkämpft, sodass der Erfolg erst nach einem gescheiterten Hail Mary von Baker Mayfield in trockenen Tüchern war.
• Cousins führte seine Offensive mit 276 Yards, vier Touchdowns und einem Passer Rating von 145,9 zu einem 14-Punkte-Vorsprung. Insbesondere das Zusammenspiel mit Tight End Kyle Pitts, der vier Pässe für 91 Yards und zwei Touchdowns fing, funktionierte bis zum Schlussviertel herausragend. Dort mussten die Falcons nach einem Safety noch einmal zittern.
• Allerdings leisteten sich die Bucs mit drei Turnovern wohl einen zu viel. Mayfield brachte zwar rund 75 Prozent seiner Zuspiele an den Mann und erzielte so drei Touchdowns, allerdings bestrafte Atlanta seine zwei Interceptions eiskalt. Nach einem verpassten Field Goal blieb dem Team aus Florida noch ein Drive, um die Partie noch zu drehen. Der abschließende Hail Mary landete allerdings hinter der Endzone im Aus.

Baltimore Ravens (5-3) @ Cleveland Browns (2-6)

Ergebnis: 24:29 (0:3|10:3|7:14|7:9) BOXSCORE

• Dicke Überraschung in der AFC North! Die Cleveland Browns schlagen völlig überraschend die formstarken Baltimore Ravens und dürfen sich über den zweiten Saisonsieg freuen. Watson-Ersatz Jameis Winston erwischte mit 334 Passing Yards und drei Touchdowns einen Sahnetag, der mit dem spielentscheidenden Touchdown gekrönt wurde.
• Den Start in die Partie verpennten die Ravens völlig. So richtig in der Partie kamen Lamar Jackson (289 Yards, zwei Touchdowns) und Co. erst kurz vor dem Gang in der Kabine an. Den Schwung aus dem ersten Besuch der Endzone nahm der Favorit allerdings nicht mit in die zweite Hälfte. So entwickelte sich ein Spiel mit andauernden Führungswechseln.
• Die letzten fünf Minuten waren dann noch einmal hochdramatisch. Mit etwas mehr als zwei Minuten auf der Uhr gingen die Ravens mit einem Punkt in Führung. Diese hielt allerdings nur rund 90 Sekunden, weil die Browns dank eines tiefen Passes von Winston umgehend wieder vorbeizogen. Eine Antwort hatte Baltimore dann nicht mehr parat.

Tennessee Titans (1-6) @ Detroit Lions (6-1) 

Ergebnis: 14:52 (7:14; 7:21; 0:17; 0:0) BOXSCORE

• In einer kuriosen Partie gehen die Tennessee Titans bei den Detroit Lions unter. Die Gastgeber agierten gegen einen extrem fehleranfälligen Levis-Ersatz Mason Rudolph (266 Yards, ein TD, zwei Interceptions) hoch effizient. Jared Goff brachte zwölf seiner 15 Pässe für gerade einmal 85 Yards an den Mann. Das reichte dennoch für drei Touchdowns durch die Luft.
• Zunächst agierten beide Teams noch auf Augenhöhe. Erst im Laufe der ersten Halbzeit konnten sich die Lions absetzen. Vier Drives in Folge schloss Detroit mit einem Touchdown ab. Rudolph und die Titans-Offensive konnte die enorme Schlagzahl nicht mitgehen. Die 21-Punkte-Führung zur Pause war somit schon eine Vorentscheidung.
• In der Folge beruhigte sich das Spiel deutlich. Die Lions zogen im dritten Abschnitt auf mehr als 35 Punkte Vorsprung davon. Gegenwehr kam nur noch von der Defense der Titans, die mit vier Sacks, sieben Tackle for Loss und fünf Quarterback-Hits eigentlich recht ordentliche Statistiken verbuchen konnte. Die sechste Pleite im siebten Saisonspiel fiel dennoch deutlich aus.

Arizona Cardinals (4-4) @ Miami Dolphins (2-5)

Ergebnis: 28:27 (0:10|7:3|11:7|10:7)  BOXSCORE

• Die Cardinals feiern einen Last-Second-Sieg gegen die Miami Dolphins und verderben Tua Tagovailoa sein mit Spannung erwartetes Comeback.
• Cardinals-Kicker Chad Ryland avancierte zum Held des Tages, als er mit ablaufender Uhr das entscheidende Field Goal verwandelte und Arizona somit trotz Halbzeit-Rückstands (7:13) den vierten Sieg bescherte.
• Tua erzielte in seinem ersten Spiel seit seiner erneuten Kopfverletzung 234 Yards (28/38), einen Passing-Touchdown und keine Interception. Die Defense der Cardinals hielt Tyreek Hill bei sechs Catches und 72 Yards.
• Tagovailoas Gegenüber Kyler Murray kam auf 307 Yards (26/36) sowie zwei Touchdowns bei keiner INT.

New York Jets (2-6) @ New England Patriots (2-6)

Ergebnis: 22:25 (6:7|7:0|3:7|6:11) BOXSCORE

• In einem packenden Division-Duell setzen sich die New England Patriots durch einen Last-Minute-Touchdown gegen die New York Jets durch. Lange sah es so aus, als wenn die Gäste aus dem Big Apple ihre Playoff-Ambitionen in New England mit einem Sieg am Leben halten könnten. Doch die so hochgehandelte Offensive um Aaron Rodgers (217 Yards, zwei TD) leistete sich zu viele Fehler.
• Dazu kommt, dass auch Kicker Greg Zuerlein erneut einen rabenschwarzen Tag erwischte. Einen Extrapunkt sowie ein Field Goal kickte der Routinier weit vorbei. Vier Punkte, die den Jets am Ende fehlten, um bei dem Rivalen an der Ostküste den dritten Saisonsieg einzufahren. 
• Für die Patriots begann das Spiel mit einer Hiobsbotschaft. Rookie-Quarterback Drake Maye verletzte sich so schwer, dass Jacoby Brissett wieder das Ruder in die Hand nehmen musste. Mit 143 Total Yards und ohne Touchdown konnte der 31-Jährige allerdings nur wenig überzeugen, auch wenn ihn seine Receiver einige Male im Stich ließen.
• Die Entscheidung in der umkämpften Partie führte Brissett dann allerdings mit einem Last-Minute-Drive herbei, den Rhamondre Stevenson beim letzten Versuch in der Endzone unterbrachte.

Green Bay Packers (6-2) @ Jacksonville Jaguars (2-6) 

Ergebnis: 30:27 (0:0|13:10|7:7|10:10) BOXSCORE

• Die Green Bay Packers siegen hauchdünn bei den Jacksonville Jaguars, aber sorgen sich um ihren Superstar Jordan Love. Der QB der Packers verletzte sich schon zu Beginn des Spiels erneut. Diesmal offenbar an der Leiste, die ihn in der Mobilität einschränkte. Nach einem Ausflug ins medical Tent konnte er zunächst weiterspielen.
• Im dritten Quarter war der Arbeitstag für den Spielmacher aber endgültig vorbei (). Malik Willis sprang ein und spielte für ihn weiter. Er kam auf 56 Yards (4/5) einen Passing-TD und half mit, einen wichtigen Auswärtssieg einzutüten. Kurz vor Schluss fand sein 51-Yard-Pass Jayden Reed, diese Completion ermöglichte den Game-Winning-Kick von Brandon McManus über 24 Yards – der zweite Gamer Winner für den Kicker binnen zwei Wochen.
• Auf Seiten der Packers trumpfte auch Josh Jacobs auf und erlief 127 Yards. Für Green Bay war es der vierte Sieg in Folge.

Buffalo Bills (6-2) @ Seattle Seahawks (4-4)

Ergebnis: 31:10 (7:0|7:3|10:0|7:7) BOXSCORE

• Die Seattle Seahawks sind zu Hause gegen die Buffalo Bills chancenlos und spitzen das Playoff-Rennen in der NFC West damit weiter zu. Die Bills hingegen festigen ihre Tabellenführung in der AFC East und können dank einer guten Offensivleistung bereits für die Playoffs planen.

• Dabei hatte die Partie für Seattle mit einer frühen Interception eigentlich gut begonnen. Doch die schwache Offensive der Seahawks fand überhaupt nicht in die Partie. Hinzu kam die anfällige Defensive, die sich bereits im ersten Viertel untereinander eine handfeste Auseinandersetzung lieferte. Zahlreiche Strafen machten es den Gästen leicht.
• Die starke Offense der Bills um Quarterback Josh Allen (283 Yards, zwei TD) und Running Back James Cook (111 Yards, zwei TD) nutzte das eiskalt aus. Zu Beginn des letzten Viertels betrug der Vorsprung der Gäste bereits 28 Punkte. Die Partie war gelaufen, sodass Buffalo in der Schlussphase merklich einen Gang herunterfahren konnten und ihren Vorsprung souverän ins Ziel brachten.

Kansas City Chiefs (7-0) @ Las Vegas Raiders (2-6)

Ergebnis: 27:20 (7:7|10:3|0:3|10:7) BOXSCORE

• Die Kansas City Chiefs bleiben weiter ungeschlagen. Der amtierende Meister siegt auch bei den Las Vegas Raiders, ohne zu glänzen.
• Superstar Patrick Mahomes warf erneut eine Interception. Der Chiefs-QB erzielte daneben 262 Yards (27/38) und zwei TD. In seinem Chiefs-Debüt kam DeAndre Hopkins auf unspektakuläre 29 Yards und zwei Receptions. 
• Der NFL-Champion war vor allem in den dritten Versuch zu stark für die Gastgeber und baute die Führung auf 27:13 aus.
• Kurz vor der Two-Minute-Warning brachte Gardner Minshew nochmal einen Touchdown an Ohne Auszeiten waren die Raiders auf ein Onside-Kick angewiesen. Der war zwar knapp, schlussendlich ging der Ball aber an den souveränen Meister, der dann abkniete.

New Orleans Saints (2-6) @ Los Angeles Chargers (4-3) 

Ergebnis: 26:8 (2:0|3:9|3:7|0:10) BOXSCORE

• Die Los Angeles Chargers fahren gegen die New Orleans Saints einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs sein. Den Start in die Partie hatte das Team aus Kalifornien noch verschlafen. Durch einen Safety gingen die Gäste im ersten Viertel in Führung. Danach drehten Justin Herbert und Co. allerdings auf.
• Die Saint um den erneut blassen Ersatz-Quarterback Spencer Rattler (156 Yards, kein TD) blieb in der gesamten Partie ohne einen Touchdown. Nach dem frühen Safety verwandelte Kicker Blake Grupe nur noch zwei Field Goals. Für die Chargers war es somit ein leichtes, sich im Laufe der Partie abzusetzen. 
• Herbert warf für insgesamt 279 Yards und zwei Touchdowns. Gerade die Connection mit Rookie Ladd McConkey funktionierte hervorragend. Der Receiver fing alle sechs Pässe, die in sein Quarterback auf ihn warf. Zwei davon führten zu Touchdowns. Mit einem Catch über 60 Yards sorgte der 22-Jährige für ein echtes Highlight.

Chicago Bears (4-3) @ Washington Commanders (6-2) 

Ergebnis: 13:18 (0:6|0:3|7:3|8:6)  BOXSCORE

• Und dann kam Jayden Daniels! Ein unglaublicher Wurf des Quarterbacks bei abgelaufener Uhr hat den Washington Commanders den sechsten Saisonsieg gesichert.
• Die Chicago Bears sahen schon wie der eher unverdiente Sieger aus, als 27 Sekunden vor Spielende Roschon Johnson zum entscheidenden Touchdwon lief. Anschließend veredelten die Bears den Spielzug mit einer Two-Point Conversion.
• Dann folgte der große Auftritt von Daniels, der per Hail Mary den Game Winner warf. Noah Brown fing die 52 Yard-Bombe des Quarterbacks in der Endzone und lieferte den Startschuss zur Commanders-Party. Durch den Last-Minute-Sieg behielt Daniel die Oberhand im Rookie-Duell mit Caleb Williams. Während Daniels 326 Yards (21/38) und den entscheidenden TD beisteuerte, hatte der Nummer-1-Pick über weite teile große Probleme, ins Spiel zu finden. Die dürftige Zahlen: 10 von 24 Pässen kamen an für 131 Yard-Raumgewinn, kein TD, keine INT und ein Rating von 59,5. Diese Runde ging an Daniels. 

Carolina Panthers (1-7) @ Denver Broncos (5-3) 

Ergebnis: 14:28 (7:0|0:21|0:7|7:0) BOXSCORE

• Neue Woche, bekanntes Ergebnis: Die Carolina Panthers kassieren bei den Denver Broncos die nächste deutliche Pleite. Nach einer früheren Führung bricht das schlechteste Team der NFL komplett ein. Zwei Touchdowns von Bryce Young, der sich allerdings auch Interceptions leistete, reichten nicht, weil auf der Gegenseite Bo Nix eine blitzsaubere Leistung zeigte. 
• Der Spielmacher der Broncos komplettierte 28 seiner 37 Passversuche und überbrückte damit 284 Yards, die in drei Touchdowns endeten. Gerade in der ersten Halbzeit konnte der Rookie einen bleibenden Eindruck gegen eine völlig überforderte Panthers-Defensive hinterlassen. Courtland Sutton (100 Yards) und Adam Trautman (85 Yards, ein TD) bewiesen sich als zuverlässige Anspielstationen.
• Nach drei Vierteln lag Denver bereits mit 21-Punkten-Vorsprung vorne. Das Spiel plätscherte im Schlussabschnitt nur noch dahin. Mit einem Touchdown-Pass auf Jalen Cooker betrieb Young in der letzten Minute schlussendlich aber immerhin noch etwas Ergebniskosmetik.

Dallas Cowboys (3-3) @ San Francisco 49ers (3-4) (Mo., 1:20 Uhr)