Die New York Jets haben ihr erstes Spiel der neuen Saison der NFL bei den San Francisco 49ers deutlich 19:32 verloren. Es war nicht alles schlecht, zu vieles jedoch erwartbar auch nicht gut. Erkenntnisse aus dem ersten Monday Night Game des Jahres.
Die New York Jets haben mit ungefähr einem Jahr Verspätung endlich ein echtes Spiel mit Quarterback Aaron Rodgers erlebt, nachdem er im Vorjahr nach nur vier Snaps verletzt raus musste. Unterm Strich lief dieses Mal auch nicht sonderlich gut. Rein sportlich war es eine Enttäuschung, denn nur zu Beginn hatte es den Anschein, dass Gang Green bei der klaren Klatsche mithalten könne.
sport.de-Redakteur Marcus Blumberg liefert seine Rapid Reaction zum Gastspiel der Jets bei den Niners.
Jets: Aaron Rodgers ist zurück
Aaron Rodgers ist wieder da und auch nach dem Spiel im Field of Jeans noch in einem Stück. Das allein ist schon mal ein Pluspunkt im Vergleich zum Vorjahr.
Damit aber nicht genug, denn Rodgers zeigte durchaus positive Ansätze, dass er womöglich seiner alten Form näher ist als man vielleicht hätte vermuten hätte können. Will man sich besonders Positives herauspicken, wären da zwei Drives zuvorderst zu nennen.
Zum einen war da der Touchdown-Drive über 7:07 Minuten im ersten Viertel. Es war kein sonderlich guter Drive aus Play-Selection-Sicht, er erinnerte jedoch alle daran, dass Rodgers auch schwierige Situationen gegen gute Defenses noch lösen kann. Dadurch, dass er sich häufig in 3rd&long-Situationen befand, musste er immer wieder selbst Lösungen finden. Und die fand er mehrfach in Person von Garrett Wilson, der scheinbar im gesamten Drive nicht gecovert wurde.
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Und dann wäre da noch der Touchdown-Drive im dritten Viertel, als er mit einem seiner patentierten Free-Plays - er lockte zuvor mit seinen Ansagen an der Line einen Verteidiger beim Snap ins Abseits - Allen Lazard für einen 36-Yard-Touchdown fand. Classic Rodgers!
Jets: Nathaniel Hackett ist immer noch da
Nicht so positiv - und das hätte man erahnen können - war derweil das Play Calling der Jets. Die Jets fanden sich gerade vor der Pause immer wieder in längeren 3rd Downs wieder, was gerade gegen eine gute Defense wie die der 49ers kein gutes Rezept ist. Und es wäre auch leicht zu verhindern gewesen, wenn man nicht stur in frühen Downs durch die Mitte gelaufen wäre.
Doch nicht mit Offensive Coordinator Nathaniel Hackett, dessen Karriere als Play Caller gepflastert ist mit ineffizienten Saisons wo auch immer er am Werk war. Im Vorjahr konnte jeder die Ausrede geltend machen, dass ja Rodgers gefehlt hat. Doch selbst mit ihm zurück hat Hackett immer noch keinen Weg gefunden, effizientere Offenses aufs Feld zu führen. Und das dürfte den Jets noch das eine oder andere Mal zum Verhängnis werden.
Es wird sicherlich nicht so schlimm wie im Vorjahr, denn Rodgers kann einiges davon kompensieren, aber sobald es gegen ein fundamental besser gecoachtes Team geht - die Niners zu Beispiel -, dann sind die Jets schon im Nachteil, bevor der erste Kickoff erfolgt ist. Keine sonderlich gute Grundlage für ein Team, das sich zu den Super-Bowl-Favoriten zählt.
Jets: Bezahlt Reddick!
Unterm Strich standen für die eigentlich so imposante Defense der Jets zwei Sacks und vier QB Hits auf dem Zettel. Erschreckend ist jedoch, dass es insgesamt nicht viel mehr Pressures gegen Brock Purdy waren. Die besagten Sacks waren das Resultat eines Blitzes von Cornerback Sauce Gardner und eines verunglückten Scrambles von Purdy in der Garbage Time (Michael Clemons). Für Gefahr auf natürlichem Weg sorgte indes eigentlich nur Quinnen Williams, dem man dann auch speziell im Run Game später konsequent aus dem Weg gegangen ist.
Ansonsten jedoch waren die klassischen Pass Rusher dieses Teams kein wirklicher Faktor. Die Secondary hatte dann zumeist nicht viel Zeit, sich auf all die Receiver der Niners einzustellen, weil an der Front kaum Druck entfacht wurde. Und es hat den Anschein, dass die Personaldecke wie zu erwarten war sehr dünn ist in diesem Mannschaftsteil.
Was also tun? Die naheliegende Lösung ist es, sich mit Edge Rusher Haason Reddick auf einen neuen Vertrag zu einigen, den man ihm zur Zeit des Trades von den Eagles sogar zugesichert hatte. Seither blieb er den Jets fern. Will man sein offenkundig größtes Problem in der Defense in den Griff bekommen, wäre es daher aber wohl doch ratsam, sich erneut an den Verhandlungstisch zu setzen und seinen potenziell besten Pass Rusher angemessen zu bezahlen.
Denn auch wenn Head Coach Robert Saleh unmittelbar nach dem Spiel zahlreiche Problemfelder als "behebbar" bezeichnete, dürfte Pass Rush nicht dazu gehören. Jedenfalls nicht, ohne personell - Reddick! - nachzulegen.







































