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Borussen-Check vor dem Saisonstart

Hauen und Stechen beim BVB

Der BVB bereitet sich auf die neue Saison vor
Der BVB bereitet sich auf die neue Saison vor
Foto: © IMAGO/Guido Kirchner
15. August 2024, 11:21

Borussia Dortmund hat sich nach dem enttäuschenden Abschneiden in der zurückliegenden Bundesliga-Saison einer erneuten Frischzellenkur unterzogen. Was ist neu beim BVB? Wie verlief die Vorbereitung? Und welche Baustellen bereiten vor dem Saisonstart noch Sorgen?

sport.de macht den Check und beantwortet vor dem ersten Pflichtspiel der Saison im DFB-Pokal gegen Viertligist 1. FC Phönix Lübeck (Samstag, 18:00 Uhr) die wichtigsten Fragen. Vor allem der Kaderumbau ist beim BVB noch immer ein großes Thema. Und auch in der Führungsebene sind wohl noch nicht alle Probleme der vergangenen Wochen gelöst.

  • Neue Macht-Hierarchie beim BVB, neue Probleme

Zur neuen Saison hat sich in der Führungsriege von Borussia Dortmund zwar sehr viel verändert, die Fans müssen sich aber keineswegs an neue Gesichter gewöhnen. BVB-Macher Hans-Joachim Watzke hat seinen ersten Schritt in Richtung Rückzug vollzogen und Nachwuchs-Direktor und Klub-Ikone Lars Ricken zum neuen Geschäftsführer Sport ernannt. Dieser steht in der Hierarchie nun über Sportdirektor Sebastian Kehl.

Kehl wiederum wird seit diesem Sommer von Sven Mislintat unterstützt, der als Technischer Direktor zurück an die Strobelallee zog. Der einstige Klopp-Schüler Nuri Sahin beerbte derweil seinen vorherigen Cheftrainer Edin Terzic auf der Trainerbank. Auch im Team des 35-Jährigen befindet sich ein alter Bekannter: Publikumsliebling Lukasz Piszczek assistiert Sahin ebenso wie Joao Tralhao und Ertugrul Arslan, die neu in den Klub kamen.

Statt zu harmonieren, hat das neue Machtgefüge beim BVB im Sommer aber zunächst für reichlich Kompetenzgerangel gesorgt. Im Mittelpunkt stand Sven Mislintat, der seine Befugnisse laut Medienberichten mehrfach überschritten und mit Kehl aneinandergeraten sein soll. Auch Ärger mit Sahin wurde Mislintat zunächst nachgesagt, nachdem er aktiv in einer Trainingseinheit eingegriffen haben soll. 

Der neue BVB-Chef Lars Ricken dementierte anschließend die Gerüchte, einen Streit zwischen Mislintat und Sahin habe es nie gegeben. Gleichwohl bestätigte er "Reibereien" in der Führungsriege, wenngleich er diese positiv auszulegen versuchte: "Wir wollten das auch so."

Ganz vom Tisch scheinen die internen Querelen beim BVB indes noch nicht zu sein. "Bild" zufolge ist eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Kehl und Mislintat nur noch schwer vorstellbar, womöglich müsse einer der beiden den Klub im Winter verlassen.

  • Kader-Umbruch: BVB gibt Millionen aus

Nach Platz fünf in der Bundesliga und dem Pokal-Aus im Achtelfinale will der BVB national zurück in die Riege der Topteams, offen spricht man im Ruhrgebiet von der Sehnsucht nach Titeln. Dazu wurde das Portemonnaie weit geöffnet.

Für Mittelstürmer Serhou Guirassy und Abwehrspieler Waldemar Anton, die beide vom VfB Stuttgart kamen, wurden insgesamt 40,5 Millionen Euro allein an Ablösesummen gezahlt. Beide dürften mit ihren jeweils bis 2028 gültigen Verträgen zu den Topverdienern zählen.

Der 33-jährige Nationalspieler Pascal Groß kam für vergleichsweise wenig Geld von Brighton & Hove Albion, sieben Millionen Euro Ablöse und ein Zweijahresvertrag ergeben für die Borussia kein allzu großes finanzielles Risiko. Bei Rechtsverteidiger Yan Couto handelten Kehl und Co. mit Manchester City eine Leihe mit anschließender Kaufpflicht aus, die Hürden bis zur Ziehung der Klausel dürften nicht allzu hoch sein. 25 Millionen Euro muss der BVB anschließend wohl nach England überweisen. 

Den teuersten Neuzugang gab Schwarz-Gelb ganz zum Schluss bekannt: Maximilian Beier wechselt für 28,5 Millionen plus Bonuszahlungen in den Pott - für den 21-Jährigen reinvestierte der Klub somit direkt die Millionen, die man für dessen DFB-Kollegen Niclas Füllkrug (für 27 Mio. zu West Ham United) einspielte. Für Eigengewächs Tom Rothe (Union Berlin) erhielt der BVB immerhin fünf Millionen Euro, zudem wurde eine Rückkaufoption vereinbart.

Füllkrug ist zwar der teuerste Abgang des Sommers, bei Weitem aber nicht der namhafteste: In Marco Reus und Mats Hummels verließen zwei absolute Klub-Ikonen den Klub. Auch Marius Wolf und Mateu Morey ließ man nach Ablauf der Verträge ohne Ablöse ziehen. Der BVB bekommt somit ein komplett neues Gesicht.

  • Dortmund in der Vorbereitung: Holpriger Start, gute Generalprobe

Der Champions-League-Finalist von 2023/24 ist holprig in die Vorbereitung gestartet. Ohne zahlreiche Nationalspieler im Kader musste der neue Cheftrainer Nuri Sahin viel improvisieren - zumal Star-Neuzugang Serhou Guirassy noch verletzt ist und noch gar nicht eingreifen konnte. 

Nach einem schwachen Auftritt gegen Drittligist Erzgebirge Aue (1:1) ging es zunächst auf die Asienreise, wo der BVB von Lokalklub BG Pathum United mit 0:4 vom Platz gefegt wurde. Einen leichten Aufwärtstrend sah Sahin dann beim Wiedersehen mit Klub-Idol Shinji Kagawa gegen Cerezo Osaka (3:2).

Nach der Rückkehr nach Europa schlug man die Zelte wie gewohnt in Bad Ragaz auf, wo in einem Testspiel über viermal 30 Minuten nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2 gegen den spanischen Vertreter FC Villarreal gelang. Positiv aus Sicht der Borussia: Die Generalprobe bei der offiziellen Saisoneröffnung gegen Champions-League-Teilnehmer Aston Villa (2:0) glückte. 

Auch Sahin weiß, dass noch viel Arbeit vor ihm liegt. Am Rande seines ersten Auftritts als Chefcoach im Signal-Iduna-Park richtete er sich daher mit dem Stadion-Mikrofon an die BVB-Anhängerschaft: "Ich habe eine Bitte an Euch: Ich möchte Euch um einige Sachen bitten, die es im Fußball eigentlich nicht gibt. Zeit und Geduld, und 'Trust the Process'."

  • Hauen und Stechen im Mittelfeld und Sturm

Während in der Verteidigung die Neuzugänge Anton und Couto die Abgänge der Stammkräfte Hummels und Maatsen direkt kompensieren sollen, hat der BVB gerade im Mittelfeld für ein Überangebot gesorgt. DFB-Profi Groß dürfte in der Schaltzentrale neben Kapitän Emre Can gesetzt sein, auch Marcel Sabitzers Platz scheint gesichert - zum Leidwesen von Felix Nmecha, Salih Özcan und Kjell Wätjen.

Dem Trio droht vorerst die Bank, gerade Nmecha und Özcan dürften aber höhere Ansprüche haben. Wätjen gilt im Kader ohnehin als Perspektivspieler, der behutsam ans Bundesliga-Niveau herangeführt werden soll. 

Auch ein bis zwei Reihen weiter vorne ist der Konkurrenzkampf enorm: Julian Brandt, nun schon seit Jahren einer der konstantesten Offensivspieler beim BVB, ist gesetzt, um die weiteren Plätze kämpfen Jamie Gittens, Karim Adeyemi, Leih-Rückkehrer Gio Reyna, Julien Duranville und Donyell Malen - immerhin bester Bundesliga-Torschütze der Borussia in den vergangenen zwei (!) Saisons.

Ein Überangebot hat Sahin auch in der Sturmzentrale: Neuzugang Guirassy, sofern fit, gilt als gesetzt. Dahinter wird der Rekordzugang des BVB-Sommers Maximilian Beier auf Einsätze pochen, wenngleich der Nationalspieler auch auf die Flügel ausweichen kann.

Für Afrika-Cup-Sieger Sebastien Haller gestaltet sich die Suche nach einem neuen Verein weiter schwierig, er dürfte wohl auch weiterhin zu den Streichkandidaten zählen. Gut möglich aber, dass der 30-Jährige mit Vertrag bis 2026 eine weitere Saison bleibt.

Während Toptalent und U17-Weltmeister Paris Brunner vor einem Abschied steht, sieht es im Fall Youssoufa Moukoko inzwischen nach einer Kehrtwende aus. Nach dem Wirbel um die von seinem Berater geäußerten Vorwürfe gegen die BVB-Entscheider schien alles auf einen Wechsel nach Marseille hinauszulaufen, mittlerweile ist der Deal Berichten zufolge geplatzt. Unter Sahin soll der U21-Nationalspieler trotzdem keine Chance haben, "Bild" verkündete gar, dass Moukoko ein Platz auf der Tribüne drohe. Möglich auch, dass der Stürmer zum "Schnäppchenpreis" gehen darf. 

  • Das Startprogramm von Borussia Dortmund

Nach dem Pokalduell gegen Lübeck greift der BVB im ersten Samstagabendspiel der neuen Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt (18:30 Uhr) ins Geschehen ein. Zwar ist der Tabellensechste der Vorsaison alles andere als Laufkundschaft, die 16 Zähler Vorsprung auf die SGE in 2023/24 sowie eine gute Bilanz von vier Siegen und einem Unentschieden aus den letzten fünf Bundesliga-Partien sprechen neben dem Heimvorteil aber für die Sahin-Truppe.

Anschließend reist Dortmund zu Werder Bremen (31. August, 15:30 Uhr), den 3. Spieltag eröffnet Schwarz-Gelb nach der ersten Länderspielphase nach der Europameisterschaft mit dem Freitagabendspiel gegen den 1. FC Heidenheim (13.09., 20:30 Uhr).

12. Spieltag
  • Spielplan
  • Tabelle
Bor. Mönchengladbach
Bor. Mönchengladbach
M'gladbach
0
0
RB Leipzig
RB Leipzig
RB Leipzig
0
0
20:30
Fr, 28.11.
Beendet
FC Bayern München
FC Bayern München
FC Bayern
3
1
FC St. Pauli
FC St. Pauli
St. Pauli
1
1
15:30
Sa, 29.11.
Beendet
SV Werder Bremen
SV Werder Bremen
SV Werder
1
1
1. FC Köln
1. FC Köln
1. FC Köln
1
0
15:30
Sa, 29.11.
Beendet
1. FC Union Berlin
1. FC Union Berlin
Union Berlin
1
1
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
Heidenheim
2
0
15:30
Sa, 29.11.
Beendet
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
Hoffenheim
3
3
FC Augsburg
FC Augsburg
Augsburg
0
0
15:30
Sa, 29.11.
Beendet
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
Leverkusen
1
0
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
BVB
2
1
18:30
Sa, 29.11.
Beendet
Hamburger SV
Hamburger SV
Hamburger SV
2
1
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
Stuttgart
1
0
15:30
So, 30.11.
Beendet
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
E. Frankfurt
1
0
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
Wolfsburg
1
0
17:30
So, 30.11.
Beendet
SC Freiburg
SC Freiburg
Freiburg
4
2
1. FSV Mainz 05
1. FSV Mainz 05
Mainz 05
0
0
19:30
So, 30.11.
Beendet
#MannschaftMannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.
1FC Bayern MünchenFC Bayern MünchenFC Bayern12111044:93534
2RB LeipzigRB LeipzigRB Leipzig1282222:13926
3Borussia DortmundBorussia DortmundBVB1274121:111025
4Bayer LeverkusenBayer LeverkusenLeverkusen1272328:171123
5TSG HoffenheimTSG HoffenheimHoffenheim1272325:17823
6VfB StuttgartVfB StuttgartStuttgart1271421:17422
7Eintracht FrankfurtEintracht FrankfurtE. Frankfurt1263328:23521
8SC FreiburgSC FreiburgFreiburg1244419:20-116
9SV Werder BremenSV Werder BremenSV Werder1244416:21-516
101. FC Köln1. FC Köln1. FC Köln1243521:20115
111. FC Union Berlin1. FC Union BerlinUnion Berlin1243515:19-415
12Bor. MönchengladbachBor. MönchengladbachM'gladbach1234516:19-313
13Hamburger SVHamburger SVHamburger SV1233611:18-712
14FC AugsburgFC AugsburgAugsburg1231815:27-1210
15VfL WolfsburgVfL WolfsburgWolfsburg1223714:22-89
161. FC Heidenheim 18461. FC Heidenheim 1846Heidenheim1222810:27-178
17FC St. PauliFC St. PauliSt. Pauli1221910:24-147
181. FSV Mainz 051. FSV Mainz 05Mainz 051213811:23-126
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#Spieler11mTore
1FC Bayern MünchenHarry Kane414
2Eintracht FrankfurtJonathan Burkardt18
3FC Bayern MünchenLuis Díaz07
Bor. MönchengladbachHaris Tabakovic07
VfB StuttgartDeniz Undav07