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Die Adrian-Franke-Kolumne im Juli

QB-Verträge: Wird Purdy zum 300-Millionen-Dollar-Mann?

Video: Wieder ein Titelkandidat? 49ers wagen neuen Anlauf
31. Juli 2024, 07:14

Mit den Vertragsverlängerungen von Tua Tagovailoa und Jordan Love wurden neue Benchmarks gesetzt - und es gibt ein Team, das diese Deals ganz besonders genau beobachtet haben dürfte: Die San Francisco 49ers. Denn hier steht nächstes Jahr der neue Vertrag für Brock Purdy an, und Love und Tua haben einen ersten Hinweis darauf gegeben, wie teuer das für die Niners wird.

In seiner monatlichen Kolumne schreibt RTL-Experte Adrian Franke exklusiv über die NFL bei sport.de.

Sollte Brock Purdy auch nur halbwegs seine 2023er Saison bestätigen können, wird er die 49ers über 60 Millionen Dollar pro Jahr kosten.

Ein Statement, das sich vor einem Jahr noch komplett wild angehört hätte, wurde mit den Quarterback-Verträgen der vergangenen Woche vermutlich manifestiert. Denn weder die Tatsache, dass Love nur ein Jahr als Starter vorzuweisen hat, noch das Argument, dass Tua in Miami maßgeblich bedingt durch das Scheme und die Waffen sehr gute Zahlen auflegt, spielte eine sonderlich große Rolle.

Beide diese Aspekte könnte man auch bei Purdy anbringen. Wenn er in der kommenden Offseason zum ersten Mal einen neuen Vertrag unterschreiben darf, wird er nur zwei Jahre als Starter vorzuweisen haben. Und er spielt in San Francisco in den derzeit Quarterback-freundlichsten Umständen in der NFL. Es sind valide Punkte in der sportlichen Analyse - die aber, das haben Love und Tua gezeigt, am Verhandlungstisch keine große Rolle spielen.

Die 49ers gehen als einer der Top-Contender in die kommende Saison, und die Erwartungshaltung ist, dass San Francisco abermals eine Top-5-Offense aufs Feld bringen wird. Wenn das passiert, steht Niners-Fans vermutlich eine weitere Offseason mit zähen Vertragsverhandlungen bevor.

1. Hat Purdy schon genug gezeigt?

Purdy kommt über die letzten beiden Jahre inklusive Playoffs auf 877 Dropbacks und 785 Pässe in der NFL. 2022 hatte er im Laufe der Saison verletzungsbedingt übernommen, die vergangene Saison dann als Starter durchgespielt. In jener vergangenen Saison hatten die 49ers statistisch die mit weitem Abstand beste Offense in der NFL: San Francisco kreierte 0,17 Expected Points Added pro Play, kein anderes Team kam auf 0,12.

Der Wert stellt auch die 2019er Saison der 49ers, das beste Jahr mit Jimmy Garoppolo, in den Schatten: Auf dem Weg bis in den Super Bowl legte San Francisco damals 0,085 EPA pro Play auf, während die Success Rate knapp fünf Prozentpunkte niedriger lag als letztes Jahr.

Fairerweise war 2019 das Waffenarsenal längst noch nicht auf dem dominanten derzeitigen Level. Emmanuel Sanders war in der Brandon-Aiyuk-Rolle, Raheem Mostert und Tevin Coleman teilten sich das Backfield, in dem jetzt Christian McCaffrey thront und Trent Williams kam erst 2020 nach San Francisco. Aber selbst mit diesem Kontext steht außer Frage, dass Purdy der Offense mehr gibt als Garoppolo - ironischerweise ein Quarterback, dem San Francisco nach gerade einmal sieben Karriere-Starts den damals teuersten Quarterback-Vertrag gab. Ein Fünfjahresvertrag, welcher Garoppolo 27,5 Millionen pro Jahr bezahlte und 86,4 Millionen über die ersten drei Jahre garantierte. Beides neue Rekordwerte damals.

Im Vergleich mit Garoppolo ist Purdy genau in den Punkten besser, die man von einem Quarterback braucht, der in diesen Regionen bezahlt wird. Er setzt die Offense aggressiver um, er ist besser unter Druck, er kreiert mehr, wenn das initiale Play-Design mal nicht greift. In diesen Aspekten sehe ich ihn auch bereits mindestens gleichwertig und tendenziell besser als Tua Tagovailoa, um in diesem Scheme-und-Vertrags-Vergleich zu bleiben.

Purdy profitiert vom Scheme, vom Play-Caller und von den Waffen, mehr als jeder andere Quarterback in der NFL. Gleichzeitig ist er mitverantwortlich dafür, dass Shanahans Offense Höhen erreicht, die sie zuletzt 2016 in Atlanta hatte. Die schwierige Frage lautet, wie viel davon er aufrechterhalten kann, wenn die Umstände um zehn Prozentpunkte schlechter werden. Oder 15. Und das ist eine komplett theoretische Frage, denn eine Antwort darauf kann man zwar basierend auf eigenen Analysen erarbeiten, wissen kann es jedoch niemand. 

2. Wie realistisch ist ein 300-Millionen-Dollar-Vertrag für Purdy?

Die 60 Millionen Dollar pro Jahr sind keineswegs aus der Luft gegriffen. Aktuell belegen Love, Joe Burrow und Trevor Lawrence, der ebenfalls in dieser Offseason verlängert hat, den geteilten ersten Platz in dieser Kategorie. Alle drei verdienen 55 Millionen Dollar pro Jahr. Tua (53,1) und Jared Goff (53), die anderen beiden großen Quarterback-Verträge dieser Offseason, rangieren knapp dahinter.

All diese Verträge - abgesehen von Burrows - erfolgten im Rahmen der diesjährigen Salary Cap. Die beträgt 255,4 Millionen Dollar. Aktuelle Prognosen für 2025 tendieren in den Bereich von rund 275 Millionen Dollar. Die Parameter für die Purdy-Seite am Verhandlungstisch werden also ganz andere sein.

Außerdem ist davon auszugehen, dass, bis es so weit kommt, ein anderer Quarterback den Markt bereits neu setzt: Dak Prescott. Stand heute würde Prescott in Dallas in sein letztes Vertragsjahr gehen, hier gibt es mehr oder weniger zwei Szenarien. Entweder er bekommt seinen Vertrag doch noch vor Saisonstart - oder er geht als der heißeste Free Agent seit vielen Jahren auf den Markt. 

In beiden Fällen hat er die vielleicht stärkste Verhandlungsposition jemals für einen Quarterback: Prescott hat eine No-Tag- und eine No-Trade-Klausel, sprich, sollten die Cowboys keinen Vertrag vor der kommenden Offseason hinbekommen, hätten sie keinerlei Möglichkeit, ihn zu einem Verbleib zu "zwingen".

All das soll unterstreichen, dass Prescott vermutlich bereits an den 60 Millionen Dollar pro Jahr kratzen wird. Purdy wird jünger sein, bessere Stats vorweisen und mehr Playoff-Siege in der Tasche haben, wenn er an den Verhandlungstisch kommt. Und im Gegensatz zu vielen anderen Quarterbacks, die nach ihrem Rookie-Vertrag den nächsten Deal aushandeln, hat Purdy bislang vergleichsweise wenig verdient: Sein Rookie-Vertrag insgesamt beläuft sich auf 3,7 Millionen Dollar. Wenn wir von einem Fünfjahresvertrag ausgehen, würde Purdy vermutlich die 300-Millionen-Dollar-Marke knacken.

Und dann wird viel darüber diskutiert werden, ob das der richtige Move der Niners war, welche Alternativen es gegeben hätte, und so weiter. Ähnlich wie bei Goff und Tua dieses Jahr.

Es gibt so gut wie keinen Präzedenzfall für einen Quarterback außerhalb des absoluten Top-Tiers, bei dem ein solcher Vertrag am Ende ein sportlicher Gewinn für das Team war. Das beste Beispiel wären vermutlich sogar die Niners mit eben jenem Garoppolo-Vertrag, ein Jahr später waren sie eine Handvoll Plays vom Super-Bowl-Triumph entfernt.

Shanahan kreiert für sich schon sehr gute Umstände für den Quarterback, doch die Trades für Williams und McCaffrey inklusive neuer Verträge, oder auch teure Verpflichtungen wie Javon Hargrave und Charvarius Ward waren so vor allem möglich, weil San Francisco seit Jahren günstig auf der Quarterback-Position unterwegs ist. 

Vielleicht wird Purdy noch näher an die Quarterback-Spitzengruppe heranrücken. Ausschließen würde ich das auf keinen Fall, auch wenn ich es nicht prognostiziere.

Die größte Frage für die 49ers wird aber sein: Wie viel Prozent der Offense bleiben erhalten, wenn Purdy in diesen Regionen bezahlt wird, und in der Folge unweigerlich die Umstände um ihn herum mit der Zeit wackliger werden? Hier zumindest scheint er individuell besser gewappnet zu sein als Tua, und in jedem Fall besser als Garoppolo.

3. Was würde ein Purdy-Rekordvertrag für den Kader der 49ers bedeuten?

San Francisco wird einiges an Cap aus diesem Jahr mitnehmen, dennoch ist davon auszugehen, dass ab 2025 der Gürtel überall enger geschnallt werden muss. Wenn wir von einem Cap in Höhe von rund 275 bis 280 Millionen Dollar ausgehen, wäre San Francisco schon jetzt nah am Limit. 

Und hier ist noch nicht berücksichtigt, dass sich Trent Williams derzeit in einem Holdout für einen neuen Vertrag befindet, Brandon Aiyuks Vertrag noch aussteht - er ist aktuell für 2025 noch gar nicht in den Büchern - und auch die Verträge von Charvarius Ward, Dre Greenlaw, Talanoa Hufanga, Deommodore Lenoir und Aaron Banks nach der Saison auslaufen.

Wenn die 2021er Draft-Klasse nach der Saison bezahlt wird, ist die letzte Gruppe "günstiger" Starter, sprich, Spieler noch auf dem Rookie-Vertrag, weg. Und bislang hält sich der Impact der 2022er und 2023er Klassen in Grenzen. Abgesehen von Purdy.

Die schwierigen internen Entscheidungen werden sich häufen. Deebo Samuel etwa hat Stand jetzt einen Cap Hit über 24,2 Millionen Dollar für 2025. Javon Hargrave steht bei 28,1 Millionen Dollar. Teure externe Verpflichtungen werden über die nächsten Jahre zunehmend schwieriger werden, der Druck auf die eigenen Draft-Klassen wächst. Spieler wie Ricky Pearsall und Renardo Green werden zeitnah Deebo Samuel und Charvarius Ward ersetzen müssen.

Diese nächste Phase des Roster Buildings ist ganz normal, wenn ein Team seinen Quarterback bezahlt. Wir haben es über die letzten Jahre bei den Chiefs gesehen, und wir sehen es gerade bei den Bills und den Bengals. Es liegt auf der Hand, dass dann der Quarterback einen größeren Teil der Last schultern muss.

Kann Purdy das?

Die 49ers werden nächstes Jahr mit ihm verlängern, daran habe ich keinen Zweifel. Das Problem für sie wird sein, dass sie vermutlich auch nach der kommenden Saison noch keine wirkliche Antwort auf diese Frage haben.

Eine große Rolle am Verhandlungstisch wird das aber nicht spielen.

Adrian Franke

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