Die Dallas Cowboys haben weiterhin keine Einigung mit ihren drei Top-Stars erzielt, die allesamt auf neue Verträge in der NFL warten. Nun versuchte die Führungsriege der Texaner das lange Zögern zu erklären.
COO Stephen Jones fasste die Situation am Donnerstag wie folgt zusammen: "Wir haben eine äußerst einzigartige Situation. Wir haben einen Quarterback, der im letzten Jahr auf oberstem Niveau gespielt hat, Zweiter im MVP-Voting war und der nach der Saison gehen kann. Und dann haben wir zwei Spieler, die nicht gehen können. Wir können einen von ihnen verpflichten und beide glauben - zu Recht -, dass sie der höchstbezahlte Nicht-Quarterback der Liga sein sollten. Und das respektieren wir total."
Jones fuhr fort: "Also ist dies eine schwierige Situation, die wir versuchen mit ihnen zu bewältigen. Sie wollen gewinnen. Sie wollen einen Ring an ihre Finger stecken und sie verstehen die schwierige Situation, die wir haben."
Am Donnerstag fand das erste Training der Cowboys im Camp statt und dies erwartungsgemäß ohne CeeDee Lamb. Der Wide Receiver geht ins letzte Vertragsjahr seines Rookie-Vertrags und war schon am Mittwoch nicht zum offiziell ersten Camp-Tag angereist. Medienberichten zufolge trainiert er derzeit individuell in Houston. Quarterback Dak Prescott und Edge Rusher Micah Parsons hingegen meldeten sich rechtzeitig zum Dienst, obgleich auch sie mit ihren Situationen nicht zufrieden sind.
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Prescott fürchtet Cowboys-Abgang nicht
Prescott selbst bezog Stellung zur Situation und sagte über seine beiden hochveranlagten Teamkollegen: "Diese beiden Burschen müssen definitiv bezahlt werden und ihr Geld bekommen. Ich habe einen Vertrag bekommen und das Letzte, um das ich sie bitten würde, wäre, weniger Geld zu nehmen. Aber wenn man über einen Vertrag redet, geht das in beide Richtungen. Ich bin älter geworden. Ich habe eine Entscheidung in dieser Sache zu treffen, also geht es hier nicht nur in eine Richtung."
Prescott erklärte zwar, ein Cowboy bleiben zu wollen. stellte aber gleichzeitig klar, dass er eine "Verpflichtung" gegenüber anderen Quarterbacks verspüre, was den nächsten Vertrag und den Markt für andere Spieler betrifft. Zudem sei es nicht ungewöhnlich für gute Quarterbacks, das Team zu wechseln. Er nannte etwa Tom Brady oder Aaron Rodgers als Beispiele dafür.
"Ich möchte hier sein, aber wenn man auf die anderen großartigen Quarterbacks schaut, die ich gesehen habe, dann haben die auch für andere Teams gespielt. Mein Punkt ist also, dass dies nichts ist, was man fürchten muss. Dies könnte für mich eines Tages eine Realität sein. Es mag aber vielleicht nicht meine Entscheidung sein", sagte Prescott.
Teameigner Jerry Jones wiederum erklärte, dass er sich keine Sorgen mache, dass er Prescott nach dieser Saison verlieren könnte und nannte die Situation "wie üblich". Allerdings sei betont, dass es nicht im Ermessen der Cowboys liegt, Prescott an einem Abgang im kommenden Frühjahr zu hindern. Sein Vertrag läuft aus und der Franchise Tag ist vertraglich ausgeschlossen.