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Scheitert Three-Peat an dieser Baustelle?

Die größten Training-Camp-Battles 2024

Patrick Mahomes und die Chiefs wollen den dritten Titel in Serie einfahren
Patrick Mahomes und die Chiefs wollen den dritten Titel in Serie einfahren
Foto: © IMAGO/Denny Medley
25. Juli 2024, 12:33

In der NFL beginnen vielerorts dieser Tage die Training Camps. Zeit also, einen Blick zu werfen auf die spannendsten Positionskämpfe der entsprechenden Teams. Wo geht es besonders hoch her und wer hat jeweils die Nase vorn?

Nach Draft und Free Agency hatten die Teams bislang nur bedingt die Möglichkeit, ihre Spieler für die anstehende Saison 2024 auf dem Trainingsplatz zu evaluieren. In den OTAs sowie dem Minicamp ist Kontakt auf dem Feld schlicht untersagt, sodass man kaum von Wettkampfbedingungen sprechen kann. Im Training Camp jedoch ändert sich dieser zentrale Aspekt des Footballs nun. Von nun an zählt es, von nun an geht es um die Plätze im Kader und um Spielzeit auf dem Feld.

NFL: Die spannendsten Training Camp Battles 2024

Wir schauen auf die zehn spannendsten Positionskämpfe in der NFL mit Blick auf die neue Saison und ranken sie nach Brisanz. 

10. Minnesota Vikings: Quarterback

J.J. McCarthy ist der Quarterback der Zukunft für die Vikings. Da sind sich wohl alle einig. Doch werden wir ihn auch in dieser NFL-Saison auf dem Platz sehen? Die Tendenz geht klar ins Gegenteil, denn nach Aussagen von Head Coach Kevin O'Connell hat Veteran Sam Darnold klar die Nase vorn. Und das aus gutem Grund, denn Darnold präsentierte sich im Vorjahr als Backup von Brock Purdy in San Francisco bereits als kompetenter Dirigent dieser Offense. 

O'Connell ist ein Coach aus dem McVay-Coaching-Tree und dessen Ansätze sind denen von Kyle Shanahan recht ähnlich. Entsprechend scheint Darnold mindestens mal ein guter Platzhalter zu sein, während McCarthy bekanntermaßen noch sehr roh ist und viel zu lernen hat. Letzterer wird alle Zeit der Welt bekommen, sich irgendwann in Minnesota zu etablieren, doch seine Zeit wird wahrscheinlich noch nicht in Woche 1 kommen. Vielmehr könnte es in den kommenden Wochen zuvorderst darum gehen, ob es McCarthy gelingt, den Backup-Job von Nick Mullens zu übernehmen.

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9. Houston Texans: Zweiter Cornerback

Die Texans haben das Zeug dazu, eines der besten Teams der neuen Saison zu werden. Eine größere Baustelle haben aber auch sie noch zu beackern bis zum Saisonstart. Es geht um die nicht unwichtige Personalie des Cornerbacks gegenüber von Derek Stingley. Und hier schicken sich im Camp gleich drei aussichtsreiche Kandidaten an.

Neben Zweitrundenpick Kamari Lassiter kommen auch die Neuzugänge Jeff Okudah und C.J. Henderson infrage. Okudah und Henderson waren beide Top-10-Draftpicks im Jahr 2020, wussten aber bislang nur bedingt bei ihren bisherigen Teams zu überzeugen. Lassiter wiederum war bei den OTAs meist mit dem First Team auf dem Feld, was zumindest mal ein Fingerzeig ist. 

Noch dürfte nichts in Stein gemeißelt sein, doch die Chancen stehen sicherlich nicht schlecht für den Rookie.

8. Washington Commanders: Left Tackle

Eine allzu große Rolle werden die Commanders in der NFC East 2024 vermutlich nicht spielen, dazu ist der Rebuild einfach noch zu intensiv im Gange. Doch ist davon auszugehen, dass Nummer-2-Pick Jayden Daniels von Beginn an starten wird. Und dann sollte es im Interesse aller sein, seinen neuen Franchise-Quarterback adäquat zu beschützen.

Dafür braucht es vor allem einen starken Left Tackle. Wer das allerdings sein wird, ist noch offen. Die Kandidaten sind Cornelius Lucas, der deutsche Rookie Brandon Coleman und Trent Scott. Alle drei sahen Starter-Reps im Offseason-Programm und wenn sich da keiner deutlich abgesetzt hat, wird das vermutlich auch im Camp erstmal so weitergehen.

Lucas bringt die meiste Erfahrung mit und ist bereits seit 2014 in der NFL. In den vergangenen vier Jahren spielte er in Washongton, wo er 2023 erstmals als Left Tackle eingesetzt wurde, zuvor bekleidete er immer die rechte Seite der O-Line. Er machte im Vorjahr verletzungsbedingt aber auch nur vier Spiele. 

Scott ist seit 2018 in der Liga und seit 2023 in Washington aktiv, war dort aber hauptsächlich als Backup unterwegs - und zwar ebenfalls als Right Tackle. Und dann wäre da noch Coleman, der Drittrundenpick des Teams im vergangenen Draft. Er spielte für TCU Left Tackle und Left Guard und gilt nach wie vor als Projekt. Dass er in der Verlosung ist, zeigt, dass die Qualität in diesem Kader recht dünn ist. Auf lange Sicht dürfte er gute Karten haben, aber wenn er jetzt schon Starter wird, birgt dies durchaus ein gewisses Risiko.

Insofern muss man wohl davon ausgehen, dass entweder Lucas oder Scott am Ende als Platzhalter die Nase vorn haben werden.

7. San Francisco 49ers: WR#3

Der Kader der San Francisco 49ers bleibt vor allem offensiv imposant. Schaut man sich die Depth Chart an, wird man nicht viele Lücken finden. Und hierbei handelt es sich auch nicht per se um eine Lücke. Vielmehr stellt sich die Frage, auf welchen Wide Receiver Kyle Shanahan als dritte Kraft neben Brandon Aiyuk und Deebo Samuel setzt. 

Konkret geht es um den Spot von Jauan Jennings, der den Großteil seiner Snaps in den vergangenen paar Jahren im Slot sah. Sein größter Herausforderer ist mit Rookie Ricky Pearsall ein Erstrundenpick, der ebenfalls im Slot zuhause ist und auf lange Sicht Starter-Ambitionen hat. Er beginnt das Camp allerdings angeschlagen, was auch dem Viertrundenpick Jacob Cowing Reps im Slot einbringen könnte.

Grundlegend jedoch schwärmte Shanahan nun schon mehrfach von Pearsall, weshalb es nicht überraschend wäre, wenn seine Rolle in dieser Offense eher früher als später wachsen würde.

6. Las Vegas Raiders: Quarterback

Dafür, dass die Raiders durchaus ambitioniert und auf den Skill-Positionen sehr ordentlich besetzt in die Saison gehen, haben sie eine riesige Baustelle auf der wichtigsten Position. Der Plan, im Draft einen Top-Quarterback zu ziehen, ging schlicht nicht auf. Entsprechend ist es offen, wer denn letztlich under Center starten wird.

Im Vorjahr durfte letztlich Aidan O'Connell ran, im Frühjahr kam nun der erfahrene Wandersmann Gardner Minshew dazu, dessen Vertrag zumindest suggeriert, dass er durchaus auch starten könnte. O'Connell war in seiner Rookie-Saison solide unterwegs, riss aber keineswegs Bäume aus. Und Minshew wiederum game-managte die Colts immerhin zu einer respektablen 9-8-Saison nach dem langen Ausfall von Anthony Richardson.

Beide sind keine hochklassigen Optionen, doch Head Coach Antonio Pierce kündigte zumindest mal an, dass O'Connell die ersten Starter-Reps im Camp erhalten wird. Was er daraus macht, steht in den Sternen. Sollten beide aber gleichauf sein, hätte wohl zunächst O'Connell die Nase vorn.

5. Philadelphia Eagles: Secondary

Die Eagles hatten 2023 so einige Problemzonen. Eine der größten war dabei sicherlich die Secondary, die massive Lücken aufwies, als es zählte. Seither hat sich einiges verändert und man hat aufgerüstet - auf und neben dem Platz.

Die Frage nun ist aber, wie sich das Konstrukt unter dem neuen Defensive Coordinator Vic Fangio zusammensetzen wird. Klar scheint lediglich, dass Darius Slay weiterhin der Top-Cornerback des Teams ist und Avonte Maddox wohl im Slot starten wird. Offen sind Conrerback Nummer 2 und die Safety-Spots, auf denen vieles möglich ist.

Rookie-Cornerback Quinyon Mitchell wird sich mit Ex-Colt Isaiah Rodgers außen duellieren, während der langjährige Corner James Bradberry womöglich als Safety agieren könnte, eventuell neben Rückkehrer C.J. Gardner-Johnson. Reed Blankenship ist hier ebenso ein Starter-Kandidat. Und dann wäre da noch Rookie Cooper DeJean, der im Grunde alle Rollen in der Secondary bekleiden kann. Er geht allerdings mit einer Oberschenkelverletzung ins Camp und wird voraussichtlich drei Wochen ausfallen. Als Starter - irgendwo - beginnt er die Saison also wohl nicht.

4. Pittsburgh Steelers: WR#2

Wer hier das Duell zwischen Russell Wilson und Justin Fields erwartet hat, dem sei gesagt, dass ich nicht davon ausgehe, dass dies ein echter Zweikampf wird. Zu klar scheint die Präferenz von Head Coach Mike Tomlin zugunsten von Wilson zu sein, als dass es hier wirklich ein offenes Rennen geben könnte. Das mag sich im Saisonverlauf ändern, aber noch nicht im Camp.

Vielmehr wird es spannend zu sehen, zu wem Wilson dann eigentlich werfen wird. Klar ist, dass George Pickens als Top-Anspielstation in die Saison gehen wird. Dahinter jedoch ist vieles möglich. In einer Gruppe um Van Jefferson, Calvin Austin, Quez Watkins und Scotty Miller dürfte Rookie Roman Wilson immerhin das größte Talent mitbringen. Die Frage bei ihm ist jedoch, ob er schon jetzt die höhere Worklaod mitgehen kann, schließlich sah er in Harbaughs Michigan nicht allzu viel Action - die Wolverines setzten nur im absoluten Notfall aufs Passspiel.

Derweil hörte man viel Gutes über Jefferson, der nach vier eher überschaubaren Jahren in Los Angeles und Atlanta nun vielleicht doch noch seinen Durchbruch schafft. 

3. New England Patriots: Quarterback

Der erfahrene Jacoby Brissett ist der Quarterback der Patriots, der "am meisten pro-ready ist". Das sind nicht meine Worte, das sagte Head Coach Jerod Mayo bei seiner ersten Pressekonferenz im Training Camp. Er bestätigte damit die Eindrücke und Aussagen, die wir rundum New England seit dem Draft vernommen haben. Und die Chancen stehen gut, dass Brissett wie geplant als Starter in die Saison gehen wird.

Doch sollte man Rookie Drake Maye nicht gänzlich abschreiben, schließlich steht da auch noch ein Teameigner in Robert Kraft dahinter, der nicht den Eindruck erweckt, unendlich viel Geduld mitzubringen. Die Tendenz ist klar, dass Maye erstmal setzen wird, wie es von Anfang an zu erwarten war. Aber in den Stein gemeißelt ist das noch nicht.

Bonus-Battle: der Kampf um den dritten Quarterback-Spot ist auch noch offen. Rookie Joe Milton wird sich mit seinem enorm starken Arm wohl durchsetzen, doch auch Bailey Zappe wird seinen Platz - auch im Kader - nicht kampflos hergeben. Mit vier QBs gehen die Patriots aber nicht in die Saison, weshalb gerade Letzterer kämpfen muss.

2. Buffalo Bills: Receiving Corps

Die Bills haben nach einigen Jahren, in denen sie immer recht nah dran waren an der Spitze, den Reset-Button gedrückt und ihr Receiving Corps komplett umgekrempelt. Ob das nun eine gute Idee war, muss sich erst noch zeigen, in jedem Fall aber ergibt dies eine spannende Saisonvorbereitung im Bundesstaat New York.

Khalil Shakir könnte schon deshalb eine größere Rolle einnehmen, weil er als einziger im Vorjahr schon da war. Zudem dürfte es Offensive Coordinator Joe Brady gelingen, den YAC-Experten Curtis Samuel häufig genug in Position zu bringen, um Plays zu machen - beide könnten sie sich im Slot abwechseln. 

Der Favorit auf die Rolle des X-Receivers wiederum dürfte erstmal Rookie Keon Coleman zufallen, dafür wurde er schließlich geholt. Spannend wird auch zu sehen, wie groß die Rolle von MVS, dem idealen Deep Threat, ausfallen wird. Und gelingt es den Bills, Problemkind Chase Claypool mental bei der Sache zu halten? Zudem bringen Mack Hollins, Andy Isabella und auch KJ Hamler einiges an Erfahrung mit, wobei der Großteil dieser Spieler auch im Slot zuhause sind. 

Der Kampf um die Plätze wird die Bills wohl mindestens mal die gesamte Preseason durch beschäftigen.

1. Kansas City Chiefs: Left Tackle

Man mag es kaum glauben, aber das Team, das offen vom Three-Peat spricht, hat eine signifikante Baustelle auf der Blind Side von Patrick Mahomes. Und klar, mit Mahomes als QB ist nicht die allerbeste O-Line erforderlich, da er sich oft aus Pressure herauswindet. Doch wer sich an den letzten Super Bowl erinnert, den die Chiefs verloren haben, der weiß auch, dass Mahomes und Co. eben durchaus beikommen kann, wenn die O-Line schwächelt.

Der letztjährige Starter Donovan Smith ist weg und wer seine Nachfolge antritt, ist offen. Die Kandidaten im derzeitigen Kader sind der letztjährige Rookie Wanya Morris sowie der diesjährige Zweitrundenpick Kinsgsley Suamataia. Morris startete im Vorjahr vier Spiele und präsentierte sich dabei ziemlich überschaubar. Suamataia ist derweil mit seinen 1,96 m Körpergröße riesig und spielte auf dem College BYU in den vergangenen zwei Jahren je eine Saison Left und Right Tackle. Er gilt als großes Projekt, die Befürchtung war jedoch, dass er womöglich zu früh ins kalte Wasser geworfen wird.

Wenn aber keiner mehr von außerhalb kommt, wird einer von ihnen als Starter in die Saison gehen. Und das wäre zumindest mal nicht ideal, auch nicht für die Chiefs.

Marcus Blumberg

Week 14
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So, 07.12.
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So, 07.12.
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So, 07.12.
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So, 07.12.
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Mo, 08.12.
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Di, 09.12.
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AFC North
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AFC West
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NFC South
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