Der NFL Draft ist nur noch etwas mehr als zwei Wochen entfernt. Zeit also vorauszuschauen mit dem ersten Mock Draft auf sport.de. Der Run auf die Quarterbacks ist früh und gewaltig, während die besten Wide Receiver ein wenig durch den Rost fallen.
NFL: Mock Draft 2024 1.0
In diesem Mock Draft gilt es, einen ersten Blick auf den möglichen Verlauf der ersten Runde nach aktuellem Kenntnisstand zu blicken. Wichtig ist hierbei, dass ich in dieser Version versuche, den Draft so durchzuspielen, wie ich ihn aus Sicht der Teams erwarte. Die folgenden Picks sind also nicht zwingend die aus meiner Sicht sinnvollsten Dinge, die die Teams machen können. Da Trades zum Spiel gehören, wird es in dieser Version auch welche geben.
1. Chicago Bears (via Panthers): Caleb Williams, QB, USC
Keine großen Verbiegungen hier. Williams ist der Top-Pick und daran wird sich auch in den kommenden zwei Wochen nichts mehr ändern.
2. Washington Commanders: Jayden Daniels, QB, LSU
Am Ende wird es wohl auf Jayden Daniels in DC hinauslaufen. Warum? Weil er von seiner mobilen Spielweise am ehesten an Williams herankommt. Und hier sollte man nicht vergessen, dass Offensive Coordinator Kliff Kingsbury bereits 2023 mit Williams als "Senior Offensive Analyst" zusammengearbeitet hat und zuvor Kyler Murray bei den Cardinals trainierte. Das dürfte letztlich den Ausschlag geben.
3. New England Patriots: Drake Maye, QB, North Carolina
Die Patriots brauchen einen neuen Franchise-Quarterback. Bin ich vollends von ihm überzeugt? Nein. Sind es die Patriots? Wer weiß? Aber nach Stand der Dinge ist er der wahrscheinlichste Name an Position drei, wenn er nicht in Washington landet. Die Patriots werden ihn vermutlich erstmal auf die Bank setzen, weil er noch an seinen Fundamentals wie der Beinarbeit und seinen Progressions arbeiten muss. Und weil die Pats kaum nennenswerte Receiver oder einen Left Tackle haben. Aber langfristig könnte er die Antwort sein.
+++ Mock Trade: Vikings gehen hoch! +++
4. Minnesota Vikings (via Cardinals): J.J. McCarthy, QB, Michigan
Die Vikings haben nicht grundlos damals den Trade mit den Texans für Picks 23 gemacht. Nun nutzen sie diesen, ihren eigenen 11. und einen Erstrundenpick 2025, um an Position 4 hochzugehen, um ihren Wunsch-Quarterback zu bekommen. Laut seinem Ex-Coach Jim Harbaugh ist er der beste QB der Klasse. Realistisch betrachtet spricht für ihn, an eine Pro-Style-Offense gewöhnt zu sein, jedoch ist er noch ziemlich roh und wurde mit all dem Run Game der Wolverines noch nie so richtig gefordert. Er gilt als Projekt, hätte in Minnesota aber ein gutes Gerüst für schnellen Erfolg.
5. Los Angeles Chargers: Joe Alt, OT, Notre Dame
Auch wenn ich diesen Pick später in meinen Draft Grades kritisieren würde, glaube ich immer noch, dass Jim Harbaugh nicht anders kann, als seine O-Line massiv zu verstärken. Er liebt er sein Run Game und Alt ist sicher der beste Tackle, den er bekommen kann. Wäre hier ein Top-Receiver die bessere Wahl? Natürlich!
6. New York Giants: Marvin Harrison Jr., WR, Ohio State
Und damit landet der beste Wide Receiver der Klasse überraschend bei den Giants, die damit aber die Chance verpassen, ihren womöglich nächsten Franchise-Quarterback zu holen, da ihnen die Vikings zuvorgekommen sind. Sei's drum, Harrison wird das Receiving Corps massiv verstärken und Daniel Jones damit eine letzte große Chance geben, seinen Aufenthalt im Big Apple womöglich doch über 2024 hinaus zu verlängern.
7. Tennessee Titans: Taliese Fuaga, OT, Oregon State
Sicherlich würde sich Tennessee hier Alt wünschen, doch so wird es eben der nächstbeste Tackle, denn das ist die größte Baustelle dieses Teams. Fuaga ist mit nur 1,98 Metern Länge nicht der größte Tackle und könnte womöglich nach innen Rücken, er bringt jedoch die nötige Aggressivität und Power mit, die sowohl in Pass Protection als auch im Run Game für Probleme beim Gegner sorgen wird.
8. Atlanta Falcons: Dallas Turner, EDGE, Alabama
Offensiv sind die Falcons nach den letzten Jahren und durch Neuzugang Kirk Cousins bestens besetzt, insofern kann man sich an 8 dieses Mal dem Pass Rush widmen, der dringend frisches Blut braucht. Er ist vielleicht der insgesamt beste Pass-Rusher seiner Klasse und mag es, als Outside Linebacker in einer 3-4-Front zu agieren - ideal für Atlanta.

9. Chicago Bears: Rome Odunze, WR, Washington
Zugegeben, in diesem Mock kommen die Wide Receiver etwas zu kurz, aber das ändert sich dann hier. Odunze ist die Wahl für Chicago, da man mit Keenan Allen im Slot und D.J. Moore auf X bereits zwei Planstellen besetzt hat und noch einen starken Outside-Receiver für Williams gebrauchen kann. Er hat sehr gute Hände, gewinnt bei Jump-Balls und hat einen großen Catch-Radius. Zudem ist er sich nicht zu schade, im Blocking zu helfen. Er macht das Receiving Corps der Bears noch gefährlicher.
10. New York Jets: Brock Bowers, TE, Georgia
Viele gute Optionen bieten sich den Jets in diesem Mock. Vermutlich macht es am meisten Sinn, hier einen Tackle zu ziehen, doch redet man sich bei Gang Green sicherlich gerne ein, dass Tyron Smith schon fit bleiben wird. Und damit nimmt man eben die bestmögliche Passoption, was angesichts des Personals der Jets wohl Bowers ist, der das komplette Paket ist. Er kann überall aufgestellt werden - In-Line, im Slot und Wide - und ist auch ein starker Blocker. Wenn ich einen 40-jährigen QB nach einem Achillessehnenriss unterstützen wollen würde, wäre dies eine gute Wahl.
+++ Mock Trade: Cardinals traden mit Vikings! +++
11. Arizona Cardinals (via Vikings): Malik Nabers, WR, LSU
Nabers fällt aus den Top 10. Ich schlage mir die Hände über den Kopf, gebe aber meinem nicht soooo weit hergeholten Harbaugh-Take die Schuld. In jedem Fall wäre dies ein Traumszenario für die Cadinals, denn Nabers ist extrem beweglich, explosiv, schnell. Er kann als Deep Threat outside und aus dem Slot agieren, genauso aber auch nach kurzen Pässen nach dem Catch für Schaden sorgen.
12. Denver Broncos: Bo Nix, QB, Oregon
Die Broncos müssen nicht mal hoch traden, um ihren neuen QB zu finden. Nix bringt sehr viel Erfahrung mit, vermeidet negative Plays und hat einen ordentlichen Arm. Er ist allerdings noch kein fertiges Produkt, was Sean Payton aber nicht davon abhalten wird, ihn hier zu ziehen, zumal gerade er in der Lage ist, mit einem QB zu arbeiten und ihn zu verbessern.
13. Las Vegas Raiders: Michael Penix Jr., QB, Washington
Auch die Raiders kommen ohne Trade zu ihrem neuen QB. Penix bringt einen starken Arm mit, was die Raiders an sich schon lieben werden. Er ist zudem "sneaky-athletic" und kann sich durchaus bewegen, wenn es sein muss. Er muss aber vor allem an seiner Beinarbeit arbeiten und wird auch seine Aggressivität im Passspiel etwas zurückschrauben müssen. Mit viel Play Action dürfte er jedoch aufblühen.
14. New Orleans Saints: Olu Fashanu, OT, Penn State
Die Saints haben auch einige andere Baustellen, doch die Tackle-Situation ist besonders problematisch mit Trevor Penning, der bislang so gar nicht überzeugte und den großen Fragezeichen hinter Ryan Ramczyks Knie für 2024. Fashanu bringt alles mit, um auf beiden Seiten einzuspringen und sich auf Sicht in dieser Line als feste Größe zu etablieren.
15. Indianapolis Colts: Terrion Arnold, CB, Alabama
Ein Top-Athlet, der schon aufgrund seiner körperlichen Voraussetzungen mit NFL-Receivern wird mithalten können. Er ist allerdings noch etwas undiszipliniert, was ihm anfänglich sicher Probleme bereiten wird. Die Colts wählen ihn aber aufgrund seiner Erfahrung gegen starke Konkurrenz in der SEC - etwas, was er anderen womöglich noch besseren Prospects voraus hat.
16. Seattle Seahawls: Troy Fautanu, OL, Washington
Ein Husky für die Seahawks! Der Lokalmatador ist ein Top-Athlet, der auf dem College hauptsächlich Tackle gespielt hat, in der NFL aber aufgrund seiner Größe womöglich eher als Guard oder Center agieren wird. Und gerade deshalb ist er interessant für Seattle, das in diesem Bereich der Line recht dünn besetzt ist.
17. Jacksonville Jaguars: Cooper DeJean, CB, Iowa
DeJean bringt vielleicht die größte Upside aller Cornerbacks seiner Klasse mit. Er kann im Grunde überall in der Secondary spielen, seine beste Position dürfte jedoch Outside-Cornerback sein, wo die Jaguars zuletzt Federn gelassen haben.
18. Cincinnati Bengals: Byron Murphy II, DT, Texas
Die Bengals haben D.J. Reader verloren und sind in der Mitte ihrer D-Line generell recht dünn besetzt. Murphy gilt als physischer Break, da er trotz geringerer Größe kaum zu überwinden ist und in der Lage ist, Blocker aus dem Weg zu räumen. Gerade gegen den Run wird er schnell eine Waffe sein, gegen den Pass braucht er noch etwas mehr Entwicklungszeit.
19. Los Angeles Rams: Laiatu Latu, EDGE, UCLA
Einen neuen Aaron Donald werden die Rams eher nicht finden, also muss Pass Rush woanders herkommen. Latu ist ein versierter Pass Rusher, der die Front der Rams auch gegen den Run bereichern wird, auch wenn er hier ein wenig "gecheatet" hat mit aggressiven Gap-Attacken, anstatt die Edge zu attackieren.
20. Pittsburgh Steelers: J.C. Latham, OT, Alabama
Der Rebuild der Steelers-Offensive-Line geht im Draft weiter. Latham hat für Bama hauptsächlich Right Tackle gespielt, was für Pittsburgh kein Problem ist, da Broderick Jones, der zuletzt RT war, auch links starten kann. Er bringt gerade gegen den Run sehr viel Power mit und gilt als möglicher "People Mover" in der Zukunft.
21. Miami Dolphins: Jackson Powers-Johnson, OL, Oregon
Die Dolphins könnten zwar auch ein Upgrade auf Tackle gebrauchen, aber die Interior-OL liegt brach und Powers-Johnson, der zuletzt als Center glänzte, kann auch Guard spielen und ist jemand, der in diversen Schemes sehr gut funktionieren wird.
22. Philadelphia Eagles: Nate Wiggins, CB, Clemson
Die Eagles haben ihre größten Baustellen - wie man das auch machen sollte! - in der Free Agency beackert. Nun gilt es, nach vorne zu blicken und weder Darius Slay noch James Bradberry sind langfristige Lösungen auf Cornerback. Wiggins bringt alles mit, um ein Top-Cornerback zu werden. Was fehlt, ist noch ein wenig mehr Masse. Mit den besagten Stammhaltern würde er aber die Zeit bekommen, dieses Defizit auf Sicht zu beseitigen.
+++ Mock Trade: Cardinals traden mit Vikings! +++
23. Arizona Cardinals (via Vikings und Browns): Cool-Aid McKinstry, CB, Alabama
Der beste Name der ersten Runde geht hier vom Board, weil die Cardinals auf Cornerback äußerst überschaubar besetzt sind und er vor allem ein extrem spielintelligenter Spieler ist, der sofort weiterhelfen kann.
+++ Mock Trade: 49ers traden hoch! +++
24. San Francisco 49ers (via Cowboys): Amarius Mims, OT, Georgia
Die 49ers schicken ihren 31. Pick sowie zwei Viertrundenpicks nach Dallas, das dringend mehr Munition braucht. Mit Mims verbessern die Niners langfristig ihre Offensive Line und haben mit Mims einen Spieler, der mindestens mal Right Tackle Colton McKivitz Druck machen wird.
25. Green Bay Packers: Tyler Guyton, OT, Oklahoma
Guyton ist ein Projekt mit sehr guter Beweglichkeit - er spielte einst Defensive End. Er hat das Zeug, die vorgesehenen Starter rechts wie links in der Line zumindest mal unter Druck zu setzen und kommt mit viel Upside. Da das junge Packers-Team keine klaffenden Lücken hat, wäre das ein Pick mit Zukunft.
26. Tampa Bay Buccaneers: Jared Verse, EDGE, Florida State
Die Bucs finden den Nachfolger des entlassenen Shaq Barrett im eigenen Bundesstaat. Er muss sich zwar noch verbessern, was den Rush aus dem Two-Point-Stance als Outside Linebacker in einer 3-4-Base angeht, doch ansonsten sollte er mit seiner Explositivität und Quickness schnell Fuß fassen.
27. Arizona Cardinals (via Texans): Chop Robinson, EDGE, Penn State
Kommt aufgrund seiner geringen Größe nicht ohne Risiko, doch hat er das Potenzial, einer dominanter Edge-Verteidiger zu werden. Er gilt als sehr "coachable", was ihm entgegenkommen wird in der NFL.
28. Buffalo Bills: Brian Thomas Jr., WR, LSU
Nach dem Diggs-Trade brauchen die Bills einen neuen Top-Receiver und hinter den Top 3 dieser Klasse ist hier vieles möglich. Am Ende komme ich hier bei Thomas raus, weil er vor allem groß und schnell ist. Er muss allerdings noch an seinen Händen arbeiten und vor allem beweisen, dass er gegen Press-Coverage konstant mithalten kann.
29. Detroit Lions: Darius Robinson, EDGE, Missouri
Ein vielseitiger Defensive Lineman, der zuletzt sehr produktiv als 5-Technique unterwegs war, könnte genau das sein, was den Lions an der defensiven Front als Rotationsspieler noch fehlt.
30. Baltimore Ravens: Adonai Mitchell, WR, Texas
Körperlich starker Outside-Receiver, der ein guter Route Runner ist und damit eine gute Ergänzung zu Rashod Bateman sein kann, was es wiederum Zay Flowers mehr in den Slot zu rücken, wo seine Stärken am meisten zur Geltung kommen würden.
+++ Mock Trade: 49ers traden mit den Cowboys! +++
31. Dallas Cowboys (via 49ers): Graham Barton, OL, Duke
Der Abgang von Tyron Smith sorgt für eine Kettenreaktion bei den Cowboys. Durch seinen Abgang wird wohl Tyler Smith auf Left Tackle wechseln, sodass ein Guard-Spot frei wird. Und Barton, der bislang als Tackle spielte, ist mit seiner Statur und Größe in der NFL wohl besser innen als Guard oder Center geeignet. Und auch Center ist eine Baustelle bei den Cowboys aufgrund des Abgangs von Tyler Biadasz.
32. Kansas City Chiefs: Ladd McConkey, WR, Georgia
Wide Receiver bleibt die größte Baustelle der Chiefs und McConkey dürfte sehr gut reinpassen in das, was KC derzeit mit dieser Gruppe so tut. Er ist schnell, beweglich und flink. Eine Waffe im Quick-Passing-Game und gut für YAC. Zudem bringt er Gefahr ins Return Game, was angesichts der neuen Kickoff-Regeln ein Vorteil sein kann.
Marcus Blumberg



































