Die Detroit Lions haben durch ihren 24:23-Sieg über die Los Angeles Rams erstmals seit der Saison 1991 wieder ein Playoff-Spiel in der NFL gewonnen. Am Super Wild Card Weekend war es vor allem Amon-Ra St. Brown, der den Unterschied machte.
Rams @ Lions: Auf einen Blick
- Die Lions haben sich am Ende zu ihrem ersten Playoff-Sieg seit 32 Saisons in der NFL gezittert, zudem die längste Pleitenserie der NFL in den Playoffs beendet.
- Trotz der Pleite sorgte Puka Nacua für einen Rookie-Rekord auf Seiten der Rams.
- Amon-Ra St. Brown erzielte zwar keinen Touchdown, hatte aber besonders großen Anteil am Erfolg seiner Lions.
Rams @ Lions: Die Analyse
Das erste Playoff-Spiel in der Geschichte des Ford Field begann spektakulär, die ersten sechs Drives auf beiden Seiten endeten dabei mit Punkten. Besonders bemerkenswert: Die Lions begannen mit einem Drive, der ausschließlich positive Plays hatte und mit einem Touchdown-Lauf von David Montgomery endete.
Die Rams antworteten mit einem Field Goal, nachdem sie in der Red Zone nach drei Incompletions gestoppt worden waren und die Antwort der Lions war der nächste Touchdown. Dieses Mal war es etwas schwieriger, doch letztlich lief Rookie Jahmyr Gibbs über zehn Yards in die Endzone. Anschließend setzte auch Ex-Lions-Star Matthew Stafford ein erstes Ausrufezeichen und fand Rookie-Receiver Puka Nacua für einen 50-Yard-Touchdown-Pass.
Die Rams-Defense jedoch bekam weiter keinen Zugriff und wurde erneut von ihrem Ex-Quarterback Jared Goff zerlegt. Dieser fand schließlich Tight End Sam LaPorta für einen weiteren Touchdown, nachdem er zuvor den Ball vor allem mit kurzen Pässen auf Josh Reynolds, Amon-Ra St. Brown und Gibbs bewegt hatte. Die Rams schlugen vor der Pause auch nochmal zurück, da Stafford Tutu Atwell für einen 38-Yard-Touchdown-Pass fand. Pausenstand: 21:17 Detroit.
Nach dem Break kamen die Defenses besser zur Geltung und stoppten vor allem den Run besser. Das führte dazu, dass die Lions nach einem Defensiv-Stopp nur zu einem 54-Yard-Field-Goal von Michael Badgley kamen, während die Rams einmal mehr in der Red Zone ins Stocken kamen. Nacua steckte einen harten Hit gegen den Helm ein, Stafford wiederum wurde nach einem Pass bei 3rd Down gleich von mehreren Verteidigern, angeführt von Aidan Hutchinson, hart getroffen und krachte mit dem Helm auf den Boden, nachdem er sich schon früh im Spiel eine blutige Hand geholt hatte. Die Rams kickten ebenfalls nur ein Field Goal. Stafford und Nacua konnten derweil nach Checks im blauen Zelt beide weitermachen.
Rams @ Lions: St. Brown setzt Schlusspunkt
Die Rams schafften es in der Folge einmal mehr in die Red Zone, angeführt von ein paar längeren Catches von Nacua, doch dort war erneut Schluss und Brett Maher erzielte sein drittes Field Goal im Spiel, das die Rams bis auf einen Punkt (23:24) Mitte des vierten Viertels heranbrachte.
Die Rams bekamen den Ball schnell zurück, wurden dann jedoch in der gegnerischen Hälfte gestoppt, auch, weil die Schiedsrichter eine offensichtliche Pass Interference an Nacua übersahen. Anschließend gaben die Lions den Ball nicht mehr her und St. Brown besorgte das finale 1st Down zum Sieg.
Damit haben die Lions erstmals seit der Saison 1991 wieder ein Playoff-Spiel gewonnen. Der nächste Gegner am kommenden Wochenende wird der Sieger des Duells der Buccaneers und Eagles (Nacht auf Dienstag, 2:15 Uhr live auf RTL) sein.
Los Angeles Rams (#6) @ Detroit Lions (#3)
Ergebnis: 23:24 (3:14, 14:7, 3:3, 3:0) BOXSCORE
Rams @ Lions: Die wichtigsten Statistiken
- Durch diesen Sieg haben die Lions die längste aktive Niederlagenserie in den Playoffs von neun Spielen beendet.
- Trotz der Niederlage sorgte Nacua mit 181 Receiving Yards (9 REC) für einen neuen Rookie-Rekord in den Playoffs.
- Die Rams hatten zwar fast 100 Yards mehr (425:334) auf dem Konto, waren jedoch 0-3 in der Red Zone, was ihnen am Ende wohl das Genick gebrochen hat. Die Lions waren dort nämlich 3-3.
Der Star des Spiels: Amon-Ra St. Brown (Wide Receiver, Lions)
St. Brown sorgte nicht nur für das finale 1st Down, er war auch derjenige, der die Chains am effektivsten bewegte. 78 Prozent seiner Plays führten zu First Downs. Zudem führte er sein Team mit sieben Receptions für 110 Yards an.
Der Flop des Spiels: Passverteidigung (Rams)
Die Rams-Defense schaffte es zwar, gerade in der zweiten Hälfte den Lauf einzudämmen. Doch durch die Luft gab es immer wieder zu viele Lücken. Zudem war das Tackling ein großes Problem, was ganz deutlich wurde beim verpassten Tackle von Michael Hoecht, was zum vorletzten 1st Down durch Montgomery geführt hat. Das war sinnbildlich für die Probleme seines Teams.
Analyse: Rams @ Lions - das fiel taktisch auf
- Die Lions begegneten den Rams gerade zu Beginn mit ihrer Base-Defense und teilweise sogar fünf Mann an der Line, um das Run Game zu stoppen. Man riskierte damit zwar gegen 11-Personnel der Rams Mismatches, doch war es ein gutes Mittel, um eben den Run im Keim zu ersticken.
- Die Rams-Defense verzichtete weitestgehend auf Blitzes, was dazu führte, dass es sehr selten gelang, wirklich Pressure zu erzeugen. Aaron Donald wurde derweil permanent im Double- oder gar Triple-Team gestellt, was ihn wirkungslos machte und seine Nebenleute wussten mit diesen Freiräumen wenig anzufangen. Man muss allerdings erwähnen, dass sie ihre Blitz-Frequenz gerade in der zweiten Hälfte nach oben schraubten und Goff Wirkung zeigte.
- Verwunderlich war, dass die Rams teilweise auf einen Slot-Corner verzichteten und es mit einem Outside Linebacker im Slot gegen unter anderem St. Brown versuchten, was erwartungsgemäß schief ging.
- Wenn die Rams dann aber doch auf Sub-Packages umstellten und dennoch auf eine 5-Man-Front setzten, bekamen sie zwar den Run in den Griff, doch ließ das mit ihren zwei tiefen Safetys Lücken über die Mitte für Crosser, die Goff immer wieder ausnutzte.
- Offensiv spielten die Rams vor der Pause noch sehr viel Play Action, nach der Pause jedoch verzichteten sie weitestgehend auf dieses Mittel und verlegten sich mehr auf klassische Dropbacks im Passspiel.



































