Die NFL hat in den letzten Jahren zahlreiche Anpassungen an ihrem Regelwerk vorgenommen, um die eigenen Spieler bestmöglich zu schützen. Diesbezüglich könnte es demnächst zu einer weiteren Änderung kommen.
Beim Treffen der NFL-Eigentümer verriet Commissioner Roger Goodell am Mittwoch, dass die Verantwortlichen zurzeit darüber beratschlagen, das Hip-Drop-Tackle zu verbieten. Der Liga-Boss würde einen solchen Schritt offenbar begrüßen.
"Ich denke, wir sollten alle daran arbeiten, es aus dem Spiel zu holen", forderte der 64-Jährige bei "Pro Football Talk" und lieferte den Grund dafür gleich mit. "Sie sehen, wie oft es in dieser Saison eskalierte, wenn es zum Einsatz kam. Die Verletzungen können sehr verheerend sein."
Eine gestiegene Anzahl an Blessuren in Folge eines Hip-Drop-Tackles sei zudem flächendeckend zu bemerken. "Wir haben gesehen, dass es nicht nur auf NFL-Ebene passiert; es geschieht auch auf anderen Ebenen. Deshalb müssen wir hart daran arbeiten, es im Frühjahr zu beseitigen", führte Goodell weiter aus.
Um eine Entscheidung zu treffen, sammelte die NFL Berichten zufolge umfangreiche Daten in Bezug auf Hip-Drop-Tackles. Die erschreckende Erkenntnis: Das Verletzungsrisiko steigt laut NFL-Geschäftsführer Jeff Miller um 25 Prozent, wenn ein Defensivspieler zu diesem Mittel greift.
NFL: Stimmen für Hip-Drop-Tackle-Verbot werden lauter
Miller sprach sich aus diesem Grund schon im Oktober bei einem Ligatreffen für eine Verbannung des Hip-Drop-Tackles aus. "Es ist ein unversöhnliches Verhalten und wir müssen versuchen, es zu definieren und aus dem Spiel zu bringen."
Rich McKay brachte damals schon auf den Punkt, was den umstrittenen Move so gefährlich für die Ballträger macht. "Was beim Hip-Drop passiert, ist, dass der Verteidiger den Läufer umkreist, ihn angreift, dann sein Gewicht verlagert und auf die Seite eines Beins, als auf den Knöchel oder das Knie, fällt", berichtete der Vorsitzende des NFL-Wettkampfkomitees.
Unter Trainern und Spielern wächst obendrein der Unmut darüber, dass das Hip-Drop-Tackle weiterhin erlaubt ist. "Es ist ein schmutziges Play. Dafür ist in diesem Sport kein Platz und hoffentlich passiert etwas", polterte beispielsweise Geno Smth, der Quarterback der Seattle Seahawks, vor zwei Monaten.
Nachdem sein Spieler im Match gegen die New York Giants (24:3) durch ein Hip-Drop zu Boden gebracht wurde, plädierte Hawks-Coach Pete Carroll ebenfalls für ein Verbot, weil dieses Play "so gefährlich ist".