Justin Jefferson von den Minnesota Vikings ist derzeit wahrscheinlich der beste Wide Receiver der NFL Doch was macht ihn so besonders und welchen Rekord könnte er als nächstes brechen?
Es war vollbracht. Spät im zweiten Quarter des Spiels der Minnesota Vikings gegen die Philadelphia Eagles fing Justin Jefferson relativ unscheinbar einen Pass für vier Yards zu einem neuen First Down. Damit durchbrach er die Schallmauer von 5000 Receiving Yards in seinem 52. Spiel und übertrumpfte damit den bisherigen Rekord von Odell Beckham Jr. um zwei Einsätze in der NFL.
Das Wort “unscheinbar” beschreibt den 24-jährigen Wide Receiver ganz gut. Bereits am College spielte er im Schatten von Ja’Marr Chase häufig die zweite Geige. So erzielte er im Zusammenspiel mit Quarterback Joe Burrow auch nur die zweitmeisten Receiving Yards für den National Champion. Im NFL Draft 2020 war er deshalb erst der fünfte Wide Receiver, der ausgewählt wurde.
Die Minnesota Vikings holten ihren neuen Star an 22. Stelle und konnten, wie Videoaufnahmen aus dem War Room später belegten, ihr Glück kaum fassen, dass weder die Eagles noch ein anderes Team vor ihnen beim Wide Receiver von der LSU zugegriffen hatte.
Justin Jefferson: Als Rookie noch unter dem Radar
Leicht unter dem Radar flog Jefferson dann sogar noch in seiner ersten Saison, könnte man sagen. Adam Thielen erhielt für lange Zeit noch die größte Aufmerksamkeit von Quarterback Kirk Cousins. Doch dann begriff auch er, welche Möglichkeiten ihm das neue Juwel im Team eröffnete.
In seiner Rookie-Saison erzielte Jefferson 1400 Receiving Yards. Ein Jahr später sind es 1616 und im Jahr 2022 dann ganze 1809 Yards Raumgewinn als Pass Catcher. Damit brach er den bisherigen Team-Rekord von Hall-of-Famer Randy Moss und wurde zum Offensive Player des Jahres ernannt.
Spätestens jetzt dürften alle mitbekommen haben, welche Bedeutung Justin Jefferson für das Spiel seines Teams und für die gesamte Liga hat. Trotzdem sucht der dreifache Pro-Bowler nicht das Rampenlicht und kommt ganz ohne die üblichen Allüren anderer Wide Receiver in der NFL aus.
Statt große Reden zu schwingen, bringt sich Jefferson in der Community rund um Minneapolis ein und ist einer der Schirmherren des regionalen Projekts NAZ (Northside Achievement Zone). Dort versucht er mit Spenden und indem er Kontakte zu großen Tablet-Herstellern aufbaut, Kindern aus ärmeren, vorwiegend schwarzen Familien dabei zu helfen, ihren High-School-Abschluss zu schaffen und sie später an Colleges zu vermitteln.
Justin Jefferson: Die nächste Bestmarke naht
Justin Jefferson schleicht sich währenddessen heimlich, still und leise bereits an den nächsten Rekord heran. Sollte er am Sonntag im Spiel gegen die Los Angeles Chargers (ab 19 Uhr live auf RTL+) mindestens 150 Receiving Yards erzielen, würde er bereits am dritten Spieltag der Saison den Rekord für die meisten Spiele mit 150 oder mehr gefangenen Yards als Receiver innerhalb der ersten vier NFL-Jahre brechen.
Gleichgezogen ist er bereits mit Lance "Bambi" Alworth, dem dies zwischen 1962 und 1965 im Trikot der San Diego Chargers gelang. Zehnmal fing der Hall-of-Famer, der 1972 mit den Dallas Cowboys einen Super Bowl gewann, in seinen ersten vier Spielzeiten Pässe für mehr als 150 Yards. Justin Jefferson befindet sich also jetzt schon in bester Gesellschaft.
Philipp Forstner




































