Der deutsche Rekordmeister THW Kiel hat seinen 31:29-Sieg im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris St. Germain teuer erkauft. Nationalspieler Patrick Wienczek musste wegen einer Bänderverletzung im rechten Knie vorzeitig ausgewechselt werden
Einen Treffer hatte Patrick Wienczek selbst noch beisteuern können. Doch als der 31:29 (14:15)-Sieg des THW Kiel gegen Paris St. Germain im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League in trockenen Tüchern war, saß der Nationalspieler schon seit einer halben Stunde mit schmerzendem rechten Knie auf der Bank.
Bei einer Abwehraktion gegen PSG-Spielmacher Luc Steins knickte der 32-Jährige um und verließ humpelnd das Spielfeld. Eine exakte Diagnose lag zunächst noch nicht vor.
"Dass wir Patrick verloren haben, war natürlich unglücklich. Aber mir hat gefallen, was für ein Ruck dann durch meine Mannschaft gegangen ist", sagte THW-Trainer Filip Jicha. Was dazu führte, dass der deutsche Rekordmeister zwölf Minuten vor dem Abpfiff erstmals in Führung ging und wenigstens einen knappen Vorsprung zum Rückspiel am 19. Mai (18:45 Uhr/DAZN) mitnehmen kann.
Und in der französischen Hauptstadt sehen sich die Kieler keineswegs als Außenseiter. "Ich glaube, wir haben die Qualität, auch dort zu gewinnen", sagte Abwehrspieler Hendrik Pekeler dem "NDR". Allerdings: Anders als der THW in der Halle an der Ostsee dürfen die Franzosen auf Publikumsunterstützung hoffen. Just am Spieltag treten Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft, voraussichtlich sind 800 Fans erlaubt.
PSG-Coach bleibt kämpferisch vor Rückspiel gegen Kiel
Darauf setzt auch PSG-Coach Raul González: "Es ist erst Halbzeit, jetzt muss Kiel erst einmal zu uns kommen. Dieses Viertelfinale ist wie ein Endspiel." Daher schmerzte es Jicha auch ein bisschen, dass es seiner Mannschaft in den letzten zwei Minuten in Überzahl nicht gelang, die knappe Führung etwas komfortabler zu gestalten.
"Das war ärgerlich, die hätten wir viel besser spielen müssen", kritisierte der Tscheche. Und so ist für sein Team eine erfolgreiche Titelverteidigung durchaus möglich, aber alles andere als sicher. Wie gewohnt findet das Final Four in Köln statt, in diesem Jahr am 12./13. Juni.
Doch vorher will und muss der THW seine Tabellenführung in der Bundesliga behaupten. Am Samstag (18:30 Uhr) tritt HBW Balingen-Weilstetten, seit drei Partien ungeschlagen, an der Kieler Förde an.

























