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Merino, Isak und Co. in Dortmund falsch eingeschätzt?

Verkauft der BVB seine Talente zu früh?

Alexander Isak, Mikel Merino und Leonardo Balerdi scheiterten beim BVB
Alexander Isak, Mikel Merino und Leonardo Balerdi scheiterten beim BVB
Foto: © sport.de/imago images
28. August 2020, 09:06
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Jadon Sancho ist nur das aktuellste Beispiel: In den letzten Jahren blühten zahlreiche Youngster bei der Borussia auf. Andere hoch veranlagte Talente entfalteten ihr Potenzial jedoch erst nach dem Abschied aus Dortmund, darunter ein jetziger Real-Madrid-Schreck und ein angehender spanischer Nationalspieler. Was machte der BVB in diesen Fällen falsch? Eine Spurensuche.

In England bekommen zur Nationalmannschaft Berufene traditionell eine Mütze (engl. cap), in Spanien dieser Tage eine Maske. Auf kreative Weise stellte "Furia-Roja"-Trainer Luis Enrique seinen Kader für die anstehenden Spiele der Nations League gegen Deutschland (03. September) und die Ukraine (06. September) vor.

Mikel Merino konnte kaum glauben, dass der Nationalcoach erstmals auch eine Mund-Nase-Bedeckung für ihn bereithielt. "Ich kam vom Training und zwei Mannschaftskollegen, die schon in der Umkleide waren, gratulierten mir zur Nominierung. Ich dachte, sie machen Witze!", erklärte er in einem Interview mit der spanischen Zeitung "Diario de Navarra".

Ganz arbiträr ist Enriques Entscheidung nicht: Merino spielte die wohl beste Saison seiner Karriere, avancierte bei Real Sociedad zum Stamm- und Schlüsselspieler. Mit den Basken feierte der 24-Jährige den Einzug ins Finale der Copa del Rey und in die Europa League.

Tuchel verschenkte Merinos Potenzial

Der Ex-Dortmunder fungiert in San Sebastián als Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff. Aggressive Zweikampfführung und sagenhafte acht Balleroberungen pro Partie gehören ebenso zum Repertoire des Ballmagneten wie eine feine Technik und sogar Torgefährlichkeit (fünf Liga-Treffer in 19/20). Kurzum: all das, was Merino beim BVB nicht abrief.

2016 erwies sich Merinos Schritt aus der Segunda División zu Borussia Dortmund als zu groß. Auf seiner Lieblingsposition musste sich der Spanier hinter Julian Weigl, Nuri Sahin, Gonzalo Castro und Sebastian Rode anstellen.

Thomas Tuchel setzte Merino in seinen einzigen beiden BVB-Spielen über 90 Minuten als Innenverteidiger ein - und verschenkte so dessen Potenzial als Antreiber und Spielgestalter. "Um ehrlich zu sein, weiß ich bis heute nicht wirklich, was er von mir wollte und was er von mir erwartet hat. Außerdem haben wir darüber wenig gesprochen", trat Merino 2017 gegen seinen ehemaligen Coach nach.

Wohlfühlfußballer Merino zu Hause am besten

Nach nur einem Jahr war das Bundesliga-Missverständnis beendet. Der 20-fache spanische U21-Nationalspieler kickte ein Jahr für Newcastle United und wechselte dann zurück in die Heimat.

Merinos Scheitern lag demnach offenbar weniger an fußballerischen Defiziten oder der Sprachbarriere. "Für einen Fußballer ist Vertrauen und Kontinuität alles. Es bedeutet, dass ich zeigen kann, etwas wert zu sein. Als junger Spieler hat mir das gefehlt", erklärte er im Interview mit sport.de-Medienpartner "LaLiga".

Dass der augenscheinliche "Wohlfühlfußballer" in San Sebastián, nur eine Autostunde seiner Geburtsstadt Pamplona entfernt und nahe seiner Familie, aufblüht, ist demnach wenig verwunderlich. Dort fühlt sich Merino wohl. So wohl, dass er im Juli seinen Vertrag vorzeitig bis 2025 verlängerte.

Isak in LaLiga ohne Anlaufschwierigkeiten

Ohne Zwischenstopp wechselte Alexander Isak 2019 direkt von Dortmund nach San Sebastián und unterschrieb dort ebenfalls einen langfristigen Fünf-Jahres-Vertrag.

In San Sebastián gemeinsam erfolgreich: Isak (l.) und Merino (r.)
In San Sebastián gemeinsam erfolgreich: Isak (l.) und Merino (r.)

Anlaufschwierigkeiten hatte der Angreifer in seiner Premierensaison keine. 16 Tore erzielte Isak, darunter ein Doppelpack beim sensationellen 4:3-Pokalsieg gegen Real Madrid.

Ganz anders gestaltete sich die Anfangszeit in Deutschland. "Ich kannte den Spieler nicht", gestand der damalige BVB-Trainer Tuchel im Januar 2017 kurz nach Isaks Verpflichtung. Sicher nicht die besten Voraussetzungen für einen Neuzugang.

Um die Situation noch zu verkomplizieren, spielte Isak in seinem ersten BVB-Jahr unter insgesamt drei verschiedenen Trainern (Tuchel, Peter Bosz, Peter Stöger). Der häufig als zu schmächtig kritisierte Stürmer trat zudem nie aus dem Schatten des Platzhirsches Pierre-Emerick Aubameyang heraus. Zur falschen Zeit am falschen Ort, so lässt sich Isaks BVB-Zeit am treffendsten beschreiben.

BVB gibt Isak keine zweite Chance

Ohne echte Perspektive in Dortmund wurde der Angreifer an Willem II verliehen. Die Eredivisie schoss Isak mit 13 Toren in einer Halbserie kurz und klein. Doch statt im Ruhrgebiet eine zweite Chance zu erhalten, transferierte ihn der BVB im letzten Sommer für 6,5 Millionen Euro zu Real Sociedad - genau in dem Sommer, in dem Dortmund laut Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke eine zweite Nummer Neun verpflichten hätte müssen. Die Ironie ist selbstredend.

Immerhin handelten die Schwarz-Gelben für den elffachen schwedischen Nationalspieler eine Rückkaufoption in Höhe von 30 Millionen Euro aus. Isak selbst stellte im Interview mit der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" jedoch klar, "dass Dortmund meine Vergangenheit ist und nicht in meiner Zukunft liegt". Die ihm nicht gewährten Chancen trägt der Schwede dem BVB offenbar noch nach.

Balerdi das nächste übersehene Talent?

Diese Gefahr droht nun auch bei Leonardo Balerdi. Der Argentinier wurde von Favre selbst in schwersten Defensiv-Krisen nicht berücksichtigt und weilte beim BVB eineinhalb Jahre auf der Bank. "Er braucht Zeit. Europa und Argentinien sind anders. Das Tempo ist höher. Aber das ist normal, es war so geplant", erklärte der Coach immer wieder.

Vor rund fünf Wochen folgte die fast logische Leihe, Olympique Marseille sicherte sich die Dienste des Verteidigers zunächst für eine Saison. Danach besitzt der Ligue-1-Klub eine Kaufoption, die französischen Medienberichten zufolge rund 14 Millionen Euro beträgt.

Schlägt der zweifache argentinische Nationalspieler nun in Südfrankreich ein, droht dem BVB der Abgang des nächsten Talents, das in den eigenen Reihen übersehen wurde.

Tom Kühner

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