Die zweite Mannschaft des deutschen Handball-Meisters Rhein-Neckar Löwen hat bei ihrem Ausflug in die Champions League die erwartete Pleite kassiert. Das junge B-Team der Löwen schlug sich beim polnischen Serienmeister KS Vive Kielce zwar tapfer, verlor das Achtelfinal-Hinspiel aber deutlich 17:41 (8:21).
Die Löwen hatten ihr Regionalliga-Team nach Polen geschickt, weil in der Bundesliga nahezu zeitgleich das Topspiel beim THW Kiel (18:10 Uhr) auf dem Programm stand. Vorausgegangen war ein wochenlanger Terminstreit.
"Die Jungs haben sich so gut verkauft, wie sie konnten. Dass sie nicht mit zehn Toren verlieren, war uns auch klar", sagte Löwen-Sportchef Oliver Roggisch bei "Sky": "Die Jungs werden später ihren Kindern erzählen, dass sie mal vor ausverkauftem Haus in der Champions League gespielt haben."
Die mit mehreren Teenagern antretenden Löwen hielten sich beim Königsklassen-Sieger von 2016 besonders zu Beginn wacker, nach 14 Minuten hieß es "nur" 6:10. Die erste Mannschaft habe in Deutschland "am Handy mitgejubelt", so Roggisch. Anschließend setzte sich aber die ganze Klasse der Gastgeber durch. Bester Werfer der Löwen war der 20 Jahre alte Rico Keller mit fünf Treffern.
Roggisch: "Wollen deutscher Meister werden"
Die Handball-Bundesliga (HBL) hatte das Spiel ohne Rücksicht auf die Champions League angesetzt, auch weil sie sich durch die spielfreie Fußball-Bundesliga eine hohe TV-Quote verspricht. Mehrere Kompromissversuche scheiterten. "Es ist schwierig, mit Fingern auf Personen oder Verbände zu zeigen. Die Gespräche waren entweder zu spät oder fanden nicht statt. Unsere Entscheidung kann man nachvollziehen. Wir wollen deutscher Meister werden", sagte Roggisch.
Das Rückspiel findet am Ostersonntag (1. April) statt, Kielce kann jedoch schon jetzt für das Viertelfinale gegen Paris St. Germain planen. "Trotzdem ist das nicht gut für den Handball", sagte Kielces Klubpräsident und Mäzen Bertus Servaas: "Ich hoffe, dass das das letzte Mal ist und in der Zukunft nicht mehr passiert."

























