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Rampenlicht: BVB-Flop grüßt aus dem Tabellenkeller

Zurück in der Heimat: Steven Pienaar
Zurück in der Heimat: Steven Pienaar
Foto: © getty, Jan Kruger
29. November 2017, 15:57

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt sport.de auf einen gescheiterten Rosicky-Nachfolger und zwei Abwehrhünen in Top-Form.

Im Sommer 2006 war die Trauer bei den BVB-Fans groß, als Klub-Legende Tomás Rosicky zum FC Arsenal weiterzog. Fünf Jahre lang hatte der Tscheche im Mittelfeld der Borussen die Fäden gezogen und sich dabei in die Herzen der Anhänger gespielt. Die Fußstapfen für einen Nachfolger waren daher groß.

Mit dem jungen Steven Pienaar schien schnell der Richtige für diese Rolle gefunden zu sein. Dem Spielmacher wurde von vielen Experten eine große Zukunft vorhergesagt. Da sein Vertrag bei Ajax Amsterdam im Sommer abgelaufen war, kam er sogar ablösefrei nach Dortmund. Die Erwartungen an das Talent waren riesig. "Wir dürfen uns glücklich schätzen, einen Spieler dieser Qualität verpflichtet zu haben, der ablösefrei zu uns wechselt und bereits in jungen Jahren viel internationale Erfahrung in Champions League- und Länderspielen gesammelt hat", freute sich BVB-Sportdirektor Michael Zorc damals.

Aber anstatt eine ähnlich glorreiche Zeit wie zuvor Rosicky zu prägen, wurde schnell klar, dass Pienaar die Lücke des Spielgestalters nicht schließen konnte. Bei 25 Einsätzen wurde der offensive Mittelfeldspieler ganze elf Mal ausgewechselt und schoss kein einziges Tor. Daher flüchtete der Südafrikaner nach nur einer Saison auf die Insel. In der Premier League fand er nach und nach zu alter Form und sammelte bei Everton, Tottenham und Sunderland stolze 214 Einsätze.

Im Sommer 2017 kehrte der beidfüßig starke Regisseur schließlich in seine Heimat zurück, um seine Karriere ausklingen zu lassen. Der 35-Jährige unterschrieb in seiner Geburtsstadt Johannesburg beim amtierenden Meister BidVest Wits.

Bei den Fans der Clever Boys sorgte der Transfer für viel Euphorie und ließ sie von der Titelverteidigung träumen. Doch trotz des namhaften Neuzugangs gelingt es den BidVest Wits derzeit nicht, an die erfolgreichen letzten Jahre anzuknüpfen. Im Gegenteil: Der Klub grüßt nach zwölf Spieltagen vom Ende der Tabelle der südafrikanischen Premier Division. 

Dabei läuft es nicht nur für die Mannschaft alles andere als rund - auch dem ehemaligen südafrikanischen Nationalspieler scheint das Pech an den Schuhen zu kleben. Bei sechs Einsätzen ist dem Routinier noch keine einzige Torbeteiligung geglückt.
>>> die südafrikanische Liga in der Übersicht

Champions League statt Abstieg

Deutlich besser läuft es hingegen bei Daniel Schwaab. Der langjährige Bundesligaverteidiger wechselte 2016 nach dem Abstieg mit dem VfB Stuttgart zur PSV Eindhoven in die niederländische Eredivise. Dort konnte der 29-Jährige schnell Fuß fassen und spielte gleich im ersten Jahr als Stammkraft in der Champions League gegen Weltklasse-Teams wie den FC Bayern und Atlético Madrid, während seine ehemaligen Stuttgarter Kollegen in der zweiten Liga ranmussten. 

Doch nicht nur aus Prestigegründen erwies sich der Schritt ins Nachbarland für den einstigen U21-Nationalspieler als Glücksfall. Im Interview mit dem "SWR" erklärte er: "Die Art und Weise, wie hier Fußball gespielt wird, passt zu mir. Es wird viel Wert auf ein gepflegtes Passspiel, auf einen guten Spielaufbau gelegt. Und das kommt mir entgegen."

Das zeigt auch die aktuelle Saison. Als erfahrener und spielstarker Innenverteidiger ist der ehemalige Leverkusener ein wichtiger Bestandteil der überaus erfolgreichen PSV. Nach 13 Spieltagen steht Eindhoven mit 36 Zählern und acht Punkten Vorsprung souverän an der Tabellenspitze und stellt mit nur 14 Gegentoren eine der besten Defensiven der Liga.
>>> die niederländische Liga in der Übersicht

Abwehrhüne als Torjäger

Ähnlich positiv verläuft das Auslandsabenteuer von Felix Burmeister. Viele Jahre hat der Innenverteidiger bei Hannover 96 und Arminia Bielefeld in der zweiten und dritten Liga verbracht, bevor er im Sommer 2016 zu Budapesti Vasas ging - auch dank Michael Oenning. Der deutsche Trainer lotste den Abwehrrecken in die höchste ungarische Spielklasse, nachdem er zuvor in Bielefeld aussortiert worden war.

In Burmeisters Debütsaison erreichte Vasas sensationell den dritten Platz und damit die Europa-League-Qualifikation. Zudem scheiterte Budapesti Vasas im Pokal erst im Finale nach Elfmeterschießen.

In diesem Jahr läuft es für den Klub aus dem Arbeiterviertel Budapests mit dem achten Platz noch nicht so gut wie in der vorigen Saison. An Felix Burmeister liegt das nicht: Der Leistungsträger hat alle Partien bestritten und dabei als Abwehrspieler bereits vier Tore erzielt. Damit ist er einer der gefährlichsten Innenverteidiger der Liga. Coach Oenning dürfte zufrieden sein.
>>> die ungarische Liga in der Übersicht

Aron Richter

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