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Serie A im Check: Viele Wechsel, altes Bild

Gonzalo Higuaín (2.v.l.) trifft auch für Juve zuverlässig
Gonzalo Higuaín (2.v.l.) trifft auch für Juve zuverlässig
Foto: © getty, Paolo Bruno
13. Oktober 2016, 12:52
sport.de
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Knapp ein Fünftel der diesjährigen Serie-A-Pizza ist bereits geschluckt. Nach dem umtriebigsten Mercato seit Jahren befindet sich Italiens höchste Spielklasse in der Findungsphase - neue Highlights braucht die krisengeschüttelte Liga. In der Länderspielpause geht sport.de auf einen Streifzug durch die Ligen Europas. Nächster Halt: Italien.

Die Spitzengruppe:

Nicht nur auf den ersten Blick scheint alles beim Alten zu sein: Juve vorne, Napoli mit Sicherheitsabstand, knapp gefolgt von der Roma. Überraschungen wie im letzten Jahr der Stotterstart der Alten Dame oder die Siegesserie Napolis sind diesmal ausgeblieben – vieles deutet bereits jetzt auf einen weiteren Scudetto der Bianconeri hin. Vor allem, da Millioneneinkauf Higuaín auch in Schwarz-Weiß das Toreschießen nicht verlernt hat und das Mittelfeld durch den mehrköpfigen Ersatz Paul Pogbas variabler geworden ist.

Dahinter scheint es einmal mehr auf einen Zweikampf der süditalienischen Rivalen aus Neapel und Rom hinauszulaufen. Die Partenopei haben den Abgang von Fanidol Higuaín überraschend gut durch Arkadiusz Milik auffangen können, müssen allerdings in den nächsten Monaten verletzungsbedingt auf den Modellathleten verzichten. Das könnte die Chance für die Roma sein, die ihren Kader im Sommer einmal mehr glänzend verstärken konnte, deren Knoten aber in den letzten Jahren einfach nicht platzen wollte. Vom Potenzial her könnten die Lupi mit ein wenig Konstanz sicher auch den Spitzenplatz angreifen.

Verfolger und Überraschungen:

Obwohl es noch nicht für ganz oben reicht – mit Lazio und Milan scheinen zwei im letzten Jahr im Niemandsland versunkene Traditionsvereine wieder auf Kurs Internationales Geschäft. Bei Lazio hat Ciro Immobile glänzend eingeschlagen und Miro Kloses Abgang längst vergessen gemacht. Milan zehrt von seinem neuen jugendlichen Spirit und hat die Jahre hochbetagter Leistungsträger mit dem neuen Coach Vincenzo Montella endgültig hinter sich gelassen. Angesichts der frischen chinesischen Investoren scheint "Grande Milan" auch ohne Berlusconi allmählich wieder auf dem Weg in die Spitzengruppe.

Aufseiten der kleineren Teams schafft es erneut Chievo Verona zu überraschen. Seit dem erstmaligen Aufstieg 2001 kann sich der kleine Bruder von Ex-Meister Hellas Verona immer wieder respektabel in die Nähe der Europacupplätze spielen. Auch in diesem Jahr scheint das wieder, trotz eines der geringsten Budgets der Liga, mit geballter Erfahrung und vorbildlichem Teamgeist im Kader zu gelingen. Dennoch wäre es ein kleines Wunder, wenn den "fliegenden Eseln" nicht erneut gegen Ende der Saison die Puste ausgehen sollte und sie im gesicherten Mittelfeld landen.

Verlierer des Saisonstarts:

Nach einer ordentlichen letzten Spielzeit mit Platz vier am Saisonende konnte man als Inter-Anhänger auch aufgrund der Investitionen seitens des Klubmäzens Erick Thohir auf einen erneuten Aufschwung hoffen. Doch dann kam das Zerwürfnis mit Coach Mancini kurz vor Saisonstart. Mit Frank de Boer kam zwar ein verheißungsvoller Nachfolger, noch allerdings geht sein Konzept bei den Nerazzurri viel zu selten auf. Dem Sieg im prestigeträchtigen Derby d'Italia stehen peinliche Auftritte in Europacup und Ligaalltag gegenüber. Trotz eines verbesserten Kaders wird de Boer noch kräftig an der Konstanz seines Teams zu feilen haben.

Auch die Fiorentina ist nach den starken Saisonstarts in den letzten Jahren sicherlich besseres gewohnt als Rang 14, kann dies allerdings auch glaubhaft mit einem hammerharten Auftaktprogramm entschuldigen – man spielte schon gegen fünf der ersten sieben Teams der Tabelle. Ansonsten hätte man sich auch in Crotone mehr von der Serie A erhofft. Der Erstliganeuling aus dem armen Kalabrien war zwar selten chancenlos, holte aber unterm Strich aus sieben Partien erst einen Punkt – und den zu Hause gegen den chronischen Krisenklub Palermo. Dem Außenseiter bleibt zu wünschen, dass er sich im Laufe der Spielzeit zumindest noch respektabel aus der Eliteklasse verabschiedet.

 

Johann Mai

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