Die Los Angeles Chargers sind auf dem besten Wege in die NFL Playoffs einzuziehen. Mit einem Sieg über die Dallas Cowboys könnte schon am Sonntag der Einzug in die Postseason feststehen. Der Hauptgrund dafür ist einmal mehr Star-Quarterback Justin Herbert, der eine heroische Saison spielt.
Vor dem Duell mit den Dallas Cowboys am Sonntag (19:00 Uhr live bei RTL) haben die Los Angeles Chargers mit einer Bilanz von 10-4 eine fantastische Ausgangslage geschaffen.
Schon jetzt haben sie laut "NextGenStats" eine Chance von 95% auf den Playoff-Einzug, bei einem Sieg werden es über 99% sein. Für einen ganz sicheren Playoff-Einzug braucht man in dieser Woche zwar noch Schützenhilfe - die Colts oder Texans müssten ihr Spiel verlieren - doch die Postseason ist dem Team aus der Stadt der Engel kaum noch zu nehmen.
Dass sich dies schon vor Weihnachten so sagen lässt, war zwischenzeitlich nicht abzusehen. Nach einem starken Saisonstart mit drei Siegen zum Auftakt, verloren die Chargers in Woche vier und fünf gegen die Giants und die Commanders und schienen in eine Krise zu geraten.
Ein Grund für die mangelnde Konstanz waren etliche Verletzungen. Schon vor der Saison hatte man Left Tackle Rashawn Slater verloren, die Misere zog sich durch die gesamte NFL-Saison.

NFL: Herbert trotzt Widerständen
Einer jedoch kämpfte wie ein Löwe und das unter den widrigsten Umständen: Quarterback Justin Herbert.
Dem Spielmacher war wie erwähnt schon vor der Saison sein Left Tackle weggebrochen, Anfang November folgte dann auch noch Joe Alt, der von Guard auf Left Tackle gewechselt war. Zwischenzeitlich fehlten zudem auch seine beiden etatmäßigen Running Backs.
Doch Herbert fand immer Mittel und Wege, was vor allem in den letzten Wochen beeindruckend ist. Seit der Verletzung von Alt ist seine Offensive Line quasi nicht existent.
Laut "PFF" sah sich Herber schon 205 Mal Pressure gegenüber, das sind 29 (!) Pressures mehr als der zweitplatzierte Cam Ward! Herbert war im Prinzip dauerhaft auf der Flucht.
Doch er fand seine Wege. Herbert überzeugte immer wieder mit Scrambles, durch die er sich aus schweren Situationen befreite und Plays kreierte.
Erst vor zwei Wochen wurde er beim Overtime-Sieg gegen die Eagles zum Helden, weil er sich gegen eine Pressure Rate von 68,3 mit solchen Scrambles zu Wehr setzte und das Spiel nahezu im Alleingang gewann. Nach 14 Spielen steht er bereits bei 419 Yards am Boden, sein vorheriger Saisonbestwert von 302 Yards ist damit längst pulverisiert.
Zudem weiß der Spielmacher weiterhin im Passspiel mit Konstanz zu überzeugen. Trotz der widrigen Umstände und ohne absoluten Top-Receiver liefert Herbert seine gewohnten Zahlen ab. Hier ist nicht zu erkennen, dass der 27-Jährige unter Dauerfeuer steht.
Besonders hart im Nehmen
Hinzukommt, dass Herbert einmal mehr seinem Ruf als harter Hund gerecht wird. Schon oftmals hat er bewiesen, dass er Schmerz ausblenden kann und erst dann aufgibt, wenn es wirklich nicht mehr geht.
Die Sahne-Leistung gegen die Eagles lieferte der Quarterback beispielsweise nur eine Woche nach einer Operation an der linken Hand. Diese wurde für das Spiel in einen speziellen Handschuh gepackt, Snaps under Center waren dementsprechend nicht möglich.
Es ist bereits das zweite Mal, dass sich Herbert in einer solchen Lage befindet. Schon 2023 hatte er nach einem Fingerbruch eine ähnliches Hilfsmittel getragen und ebenfalls kein Spiel verpasst.
Dies war erst der Fall, als er sich später den Zeigefinger seiner Wurfhand brach, was seine Saison vorzeitig beendete. Die damals verpassten vier Spiele gesellten sich zu den zwei Ausfällen aus seiner Rookie-Saison. In fast sechs vollen NFL-Spielzeiten verpasste Herbert dementsprechend nur fünf Partien - und das trotz einiger (schwerer) Verletzungen.
Man sieht: Herbert ist nicht nur ein richtig guter Quaterback, sondern auch ein Vorbild in Sachen Einsatz und Wille. Und der Grund, wieso die Chargers es wohl erneut in die Playoffs schaffen werden.




































