NFL Predictions Week 15: Chiefs greifen nach dem letzten Strohhalm

Woche 15 steht in der NFL auf dem Programm und es können die ersten Entscheidungen fallen. Die Bengals stürzen die Ravens noch tiefer in die Krise, die Chiefs halten die kleine Hoffnung am Leben und die Patriots ziehen Hats und T-Shirts an.

Das sind die Predictions von sport.de-Redakteur Marcus Blumberg.

NFL Predictions Week 15

Es war eine schwierige Woche mit zahlreichen Überraschungen. Ich habe durchaus Federn gelassen - die Eagles auch. So langsam geht es nun wirklich ans Eingemachte und so manch ein Team muss sich nun zusammenreißen, um die großen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Das könnte motivierend wirken.

Atlanta Falcons (4-9) @ Tampa Bay Buccaneers (7-6) (Fr., 2:15 Uhr)

Die Bucs haben vier ihrer vergangenen fünf Spiele verloren und sind nun drauf und dran, die Führung in der NFC South zu verlieren. Kommen also die zuletzt auch trostlosen Falcons daher zur rechten Zeit? Womöglich, denn auch sie wirkten zuletzt wenig inspirierend und die Offense funktioniert so gut wie gar nicht ohne den verletzten Drake London und mit Kirk Cousins im Backfield.

Hinzu kommt, dass die Falcons enorme Probleme gegen den Blitz haben und die Bucs in der Regel damit sehr erfolgreich sind. Wenn sie blitzen, generieren sie eine Pressure Rate von 52 Prozent, der Höchstwert der NFL. Warum sie daher in Woche 14 gegen die Saints (20:24) kaum geblitzt haben (12,5 Prozent der Dropbacks), bleibt wohl Todd Bowles' Geheimnis. In jedem Fall sollten sie nun wieder mehr Aggressivität zeigen. 

Offensiv stehen derweil Mike Evans und Jalen McMillan vor der Rückkehr, was dem Team nochmal einen enormen Boost geben wird. Und: Pässe auf Running Back Bucky Irving sollten helfen, denn er führt alle Running Backs mit 12,9 Yards nach dem Catch an, während die Falcons sich schwer tun, Running Backs im Passspiel zu tackeln ...

Tipp: Falcons @ Buccaneers 16:21

Cleveland Browns (3-10) @ Chicago Bears (9-4) (So., 19 Uhr)

Ich schwanke bei den Browns zwischen Lob für Shedeur Sanders, der gegen die indisponierte Defense der Titans statistisch in einer Aufholjagd groß aufspielte, und Entsetzen, wie diese Defense 31 Punkte gegen die Titans (!) kassiert hat. Die Titans! 

Die Tendenzen mit Shedeur im Spiel sind nun aber relativ klar. Die Browns setzen generell in diesem Jahr am häufigsten auf 12-Personnel (42,6 Prozent der Snaps) und seit Shedeur übernommen hat, produzieren sie damit 5,5 Yards pro Play, was der zwölfthöchste Wert der Liga in diesem Package ist. Zuvor waren es nur 4,1 Yards. Die Bears wiederum lassen gegen 12 sechs Yards pro Play zu (die siebtmeisten der Liga). Allerdings lassen sie gegen andere Packages sogar 6,2 Yards zu, was die viertmeisten sind.

Hinzu kommt, dass die Browns-Passing-Offense nur mit Pässen hinter der Line of Scrimmage effizient ist. Shedeur brachte es damit schon auf +5,1 EPA. Pässe, die über die Line gehen, sind dagegen das Problem (-17,9 EPA). Die Bears wiederum führen die Liga mit 18 Interceptions bei Pässen über die LOS an, haben aber auch die meisten Touchdowns (27) erlaubt. 

Haben die Bears wiederum den Ball, dann bin ich sehr gespannt, wie Caleb Williams, der unter Druck nicht gut ist, mit der Front der Browns klarkommt. Myles Garrett ist derzeit nicht zu halten und braucht nur noch drei Sacks für den Rekord. 

Die Bears sind eindeutig nicht so gut, wie ihre Bilanz es suggeriert, aber sie haben in jedem Fall die Waffen, um wenigstens die Browns zu schlagen, die bislang bis auf die Packers in Woche 3 (13:10) nur völlig indisponierte Gegner besiegt haben. 

Tipp: Browns @ Bears 20:24

Baltimore Ravens (6-7) @ Cincinnati Bengals (4-9) (So., ab 18:45 Uhr live auf RTL+*)

Das hier ist die Wundertüte der Woche. Ich habe absolut keine Ahnung, was ich erwarten soll. Die Bengals haben mit Joe Burrow offenkundig das erste Duell der beiden an Thanksgiving gewonnen (32:14) und die damalige Siegesserie der Ravens nach fünf Spielen beendet. Zuletzt verloren die Bengals dann aber aufgrund zweier Aussetzer von Burrow nacheinander gegen die Bills, die sie bis dahin zumindest mal offensiv in Schach hielten. Die Ravens wiederum unterlagen auch noch den Steelers zuhause. 

Immerhin aber wirkte Lamar Jackson in dem Spiel erstmals seit mehreren Wochen wieder fit und dynamisch, was nun eine Rolle spielen könnte. Allerdings verteidigen die Bengals Quarterback-Scrambles durchaus solide, im Gegensatz zu normalen Runs. Doch Todd Monken sah in den vergangenen Wochen ohnehin häufiger davon ab, seinem Superstar-Running-Back Derrick Henry den Ball zu geben. Also wer weiß, ob das ein Vorteil wird?

Die Bengals wiederum haben mit Burrow nun zweimal nacheinander mehr als 30 Punkte erzielt und einen Shootout würden die Ravens vermutlich auch in dieser Woche nicht gewinnen. Vermutlich fällt Tee Higgins nach erneuter Gehirnerschütterung aus, doch Ja'Marr Chase ist weiter in Topform und die Ravens-Defense gar nicht mal so gut, auch wenn sich diese Unit merklich erholt hat im Vergleich zum Saisonstart. Ich glaube, dieses Spiel kann wirklich in beide Richtungen gehen, aber wenn ich die Vorstellungen beider Teams zuletzt betrachte, kann es schon sein, dass Baltimore seine Saison hier komplett gegen die Wand fährt.

Tipp: Ravens @ Bengals 27:30

Los Angeles Chargers (9-4) @ Kansas City Chiefs (6-7) (So., 19 Uhr)

Die Chargers sind on Fire und haben fünf ihrer vergangenen sechs Spiele gewonnen. Die Chiefs wiederum haben vier der vergangenen fünf verloren und sind noch eine Pleite vom Playoff-Aus entfernt. Klare Sache also? Mitnichten. 

Die Chiefs bissen sich erwartungsgemäß gegen die Texans-Defense die Zähne aus, während die eigene Defense zumindest mal lange mithielt und das Spiel spannend hielt, was aber auch an einem teils konzeptlosen Gegner lag. Nun geht es gegen einen Gegner mit einem heroischen Quarterback, der trotz operierter Hand fast schon todesmutig sein Team zum Sieg gegen die Eagles getragen hat. Doch Justin Herbert hat eben im Grunde keine Protection mehr, die Offensive Line ist extrem ersatzgeschwächt und dürfte mit Chris Jones und Co. große Probleme bekommen. 

Allerdings ist diese Defense auch gegen den Run anfällig und Jim Harbaugh und Greg Roman lieben nichts mehr als zu laufen. Zudem sind die Chiefs anfällig gegen QB-Scrambles und mutmaßlich wird die Secondary nicht alle Chargers-Receiver aus dem Spiel nehmen, wie es die Eagles getan haben. Auf der anderen Seite gilt derweil weiter das Prinzip Hoffnung, dass Patrick Mahomes irgendwas macht, denn das scheint das Grunprinzip dieser Offense zu sein. Auch hier gilt, dass dessen Scrambles ein Problem für den Gegner sein könnten.

Und das wiederum heißt, dass das ein ziemlich offenes Spiel wird. Eines, das die Chiefs gewinnen müssen. Und da die Chargers angeschlagen genug sind und es ein Spiel in KC ist, könnte das Pendel zur Abwechslung mal auf ihre Seite schlagen in einem Low-Scoring Game.

Tipp: Chargers @ Chiefs 16:19

Buffalo Bills (9-4) @ New England Patriots (11-2) (So., 19 Uhr live bei RTL)

Der Kracher der Woche steigt in Foxborough/Massachusetts. Die Patriots würden mit einem Sieg die AFC East erstmals seit Bradys Zeiten (2019) klarmachen, während die Bills in dem Zusammenhang nach dem letzten Strohhalm greifen. Beide Teams stellen starke Offenses, doch während die Patriots den Ball vor allem durch die Luft bewegen und Drake Maye derzeit einer der effizientesten Passer der Liga ist, setzen die Bills vor allem auf ein explosives und effizientes Run Game. Beide sind stark in Pass Coverage, während die Laufverteidigung der Bills anfällig ist, das Run Game der Patriots jedoch nur selten überzeugte.

Am Ende sollten wir uns auf ein hochklassiges Duell zwischen Maye und Josh Allen freuen. Der amtierende MVP gegen den womöglich nächsten. Das erste Spiel gewann New England überraschend in Woche 5 (23:20) dank einer beeindruckenden Vorstellung von Maye. Und auch dieses Mal dürfte es eng werden. Doch die Patriots wirken nach zehn Siegen am Stück und nach ihrer Bye Week gefestigter und defensiv stabiler. Daher wird es ein "Hat & T-Shirt"-Game.

Tipp: Bills @ Patriots 28:30

Washington Commanders (3-10) @ New York Giants (2-11) (So., 19 Uhr)

Marcus Mariota wird erneut starten, da man Jayden Daniels nach neuerlichen Ellenbogenschmerzen aus der Schusslinie nimmt. Aktuell bin ich mir nicht sicher, ob das ein Downgrade ist. Die Commanders haben nun acht Spiele am Stück verloren und die Offense klickte eigentlich nur gegen die - Monster-Defense! - der Broncos. Because ... Football! ¯\_(ツ)_/¯

Die Giants wiederum haben auch ihre jüngsten sieben Spiele verloren und wurden vor zwei Wochen am Montagabend von den Patriots verprügelt. Entsprechend sollte man sich von dieser Begegnung nicht allzu viel erwarten. Jaxson Dart hat seine Momente, doch fehlt den Giants ansonsten die Durchschlagskraft. Die Defense ist bestenfalls inkonstant und die eigentlich stark besetzte Front überzeugte in dieser Saison nicht.

Insgesamt wirken beide Teams trostlos. Washington hat das "Hinspiel" gewonnen, damals allerdings noch mit Russell Wilson als Quarterback der Giants. Dieses Mal macht es Dart geringfügig besser. Ein Tipp ohne jegliche Überzeugung.

Tipp: Commanders @ Giants 23:26

Las Vegas Raiders (2-11) @ Philadelphia Eagles (8-5) (So., 19 Uhr)

Ein Team mit einer völlig zusammenhangs- und konzeptlosen Offense, dessen Defense der einzige Grund ist, warum man noch halbwegs kompetent wirkt ... und auf der anderen Seite die Las Vegas Raiders. *RIMSHOT* 

Ich könnte mittlerweile eine ganze Abhandlung darüber schreiben, auf welchen kreativen Wegen Offensive Coordinator Kevin Patullo seiner Offense in diesem Jahr im Weg steht. Aber das Chargers-Spiel hat da schon sehr viel gezeigt, auch, dass Run Game und explosive Plays von Saquon Barkley durchaus noch möglich sind, wenn man denn nur will. Läufe von under Center funktionieren tatsächlich, ebenso Play Action von under Center. Das hielt Patullo natürlich nicht davon ab, dennoch weiterhin häufig und völlig überraschend für alle Beteiligten aus der Shotgun bei 2nd&10 ins Verderben zu laufen.

Am Ende hätte das womöglich sogar gereicht gegen die Chargers, die über weite Strecken völlig überfordert waren mit der Defensive Front der Eagles ohne Jalen Carter. Justin Herbert erinnerte mich nicht nur einmal an den Black Knight aus "Monty Python and the Holy Grail", doch die fünf Turnovers (zwei im selben Play) von Jalen Hurts waren dann am Ende doch zu viel. 

Die gute Nachricht ist, dass es nun gegen die Raiders geht, bei denen alles noch viel schlimmer ist und die scheinbar überhaupt keine Idee haben, wie sie irgendwie eine Offense aufziehen sollen. Insofern: Heimsieg, irgendwie.

Tipp: Raiders @ Eagles 13:24

New York Jets (3-10) @ Jacksonville Jaguars (9-4) (So., 19 Uhr)

Die Jaguars haben nun vier Spiele am Stück gewonnen und sind in Position, erstmals seit 2022 wieder die AFC South zu gewinnen. Schon jetzt haben sie so viele Siege wie damals insgesamt (9-8) und es dürften noch ein paar Folgen, zum Beispiel an diesem Sonntag.

Die Jaguars haben offensiv ihren Groove gefunden, Trevor Lawrence spielt effizient und kann sich nun wieder auf seinen Top-Receiver Brian Thomas verlassen, der sein Drop-Problem offenbar nun im Griff hat. Zudem hat sich Travis Etienne in seinem letzten Vertragsjahr zu dem Lead Back entwickelt, den man sich schon 2021 erhofft hatte. All das führt dazu, dass die Jaguars, die defensiv zudem gerade gegen den Pass eine Bank sind (Rang 2 nach EPA/Pass), hier als klarer Favorit ins Spiel gehen.

Die Jets nämlich erlebten ihr jüngstes Debakel gegen die Dolphins auch deshalb, weil die gerade auf dem Boden Kreise um die Jets-Defense liefen. Zudem hat sich mit dem Wechsel von Justin Fields auf Tyrod Taylor keine klare Steigerung in der Offense ergeben. Alles andere als ein Heimsieg wäre daher eine große Überraschung.

Tipp: Jets @ Jaguars 13:27

Arizona Cardinals (3-10) @ Houston Texans (8-5) (So., 19 Uhr)

Wenn die Texans (5 Siege am Stück) den Ball haben, wird das wichtigste Matchup wohl das Duell zwischen Wide Receiver Nico Collins gegen Cornerback Will Johnson sein. Johnson ist der beste Passverteidiger der Cardinals und Collins führt die NFL mit 294 Yards auf Go-Routes an (2 TD). Und er ist C.J. Strouds Lieblingsanspielstation. Generell wird es durch die Luft gehen müssen, denn die Cardinals sind relativ gut darin, den Run zu stoppen.

Auf der anderen Seite sind die Texans generell ein unangenehmer Gegner und die effizienteste Defense gegen den Pass. Sie hielten Mahomes am Sonntag bei einem Passer Rating von 19,8, was sein mit Abstand schlechtester Wert der Karriere war. Und für die Cardinals erschwerend hinzu kommt, dass sie äußerst gut gegen Tight Ends verteidigen. Sie hielten etwa Travis Kelce bei 1,6 Yards pro Target - so schlecht war dieser seit Woche 1 2018 nicht mehr. Trey McBride ist die wichtigste Offensivwaffe der Cardinals (26,1 Prozent der Targets) und wenn es läuft wie immer, wird sich Jacoby Brissett auf seine Sekundärwaffen konzentrieren müssen. 

Die Cardinals haben das Zeug dazu, den Texans wehzutun, weil sie Nadelstiche setzen können. Aber sie haben eben auch nur eines ihrer vergangenen elf Spiele gewonnen - Woche 9 in Dallas -, weshalb es ihnen einfach am Ende an der nötigen Stabilität in der Defense fehlt, um letztlich auch eines der besseren Teams der Liga zu schlagen.

Tipp: Cardinals @ Texans 15:23

Green Bay Packers (9-3-1) @ Denver Broncos (11-2) (So., 22:25 Uhr live bei RTL)

Wie gut ist die Offense der Packers wirklich? Auf dem Papier stellen sie aktuell die effizienteste Passing Offense der Liga mit einem Jordan Love in absoluter Höchstform. Er hat neben Christian Watson nun auch Jayden Reed zurück und verteilt den Ball ohnehin auf alle, die irgendwie offen sind. Problematisch wird es bei ihm allerdings, wenn er unter Druck gerät und das ist die Spezialität der Broncos, die die sechsthöchste Pressure Rate der Liga generieren und zudem die NFL mit 55 Sacks deutlich anführen.

Auf der anderen Seite bleibt vieles Stückwerk, was die Offense der Broncos angeht. Bo Nix wirft meistens kurz und man setzt viel (zu viel) aufs Run Game, was die Packers wiederum gut verteidigen. Zudem sind sie stark darin, schnelle Pässe, die Nix gerne wirft, zu verteidigen. 

Am Ende sollte man es den Packers durchaus zutrauen, auch gegen die Broncos zu punkten und dann ist eben die Frage, ob Denver offensiv die entsprechende Antwort hat. Letzteres bezweifle ich, sodass die Zehn-Spiele-Siegesserie enden wird. Und damit muss Denver noch ein wenig auf den Einzug in die Playoffs warten.

Tipp: Packers @ Broncos 27:23

Detroit Lions (8-5) @ Los Angeles Rams (10-3) (So., 22:25 Uhr)

Die Lions haben seit Woche 5 keine zwei Spiele mehr am Stück gewonnen, Konstanz ist also nicht unbedingt ihr Ding dieser Tag. Zuletzt gelang ein 44:30-Erfolg über die Cowboys mit einer beeindruckenden Leistung von Jahmyr Gibbs an der Spitze. Und sie haben ein Mittel, mit dem sie den Rams besonders zusetzen können: Sie spielen häufig Play Action (30,6 Prozent der Dropbacks), wogegen die Rams durchaus anfällig sind. Allerdings haben das Gegner in dieser Saison sehr selten genutzt (17,5 Prozent PA-Rate).

Play Action dürfte auch dabei helfen, den Pass Rush der Rams abzuschwächen, was nötig wird, denn unter Druck halbiert sich Jared Goffs Passer Rating von imposant zu hundsmiserabel. 

Offensiv spielen die Rams derweil wie aus einem Guss und haben eine der effizientesten Offenses der Liga, während gerade die Secondary der Lions löchrig ist. Gegen Matthew Stafford, Puka Nacua und Davante Adams ist das keine sonderlich gute Voraussetzung, zumal Stafford gezielt Cornerback Amik Robertson herausfordern könnte, der mehr Receptions als jeder andere Corner in der NFL abgegeben hat (50 bei 80 Targets). Insgesamt wird sich die Frage stellen, ob die Lions defensiv genügend Stopps hinbekommen, denn ansonsten scheinen die Rams als ganzes zu stabil zu sein, um sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Und damit wären die Rams dann sicher in den Playoffs.

Tipp: Lions @ Rams 27:33

Carolina Panthers (7-6) @ New Orleans Saints (3-10) (So., 22:25 Uhr)

Die jüngsten Ergebnisse machen dieses Spiel zu einer engen Kiste. Die Panthers haben seit Woche 7 nicht mehr zwei Spiele am Stück gewonnen, während die Saints zuletzt die Buccaneers auswärts besiegten. Letzteres ist schockierend.

Und sie haben womöglich einen kleinen Vorteil auf ihrer Seite: Quarterback Tyler Shough produziert gegen Zone Coverage 6,8 Yards im Schnitt, gegen Man jedoch nur 5,5. Die Panthers wiederum spielen hauptsächlich Zone und könnten hier anfällig sein. Zudem stoppen die Saints den Run überdurchschnittlich gut, was gegen Chuba Hubbard und Rico Dowdle der Trumpf sein könnte. 

Es wird das typisch enge Spiel zwischen Teams der NFC South. Und nachdem die Saints bereits in Woche 10 gewannen, sind schon nach Wahrscheinlichkeitsrechnung nun die Panthers dran.

Tipp: Panthers @ Saints 20:17

Tennessee Titans (2-11) @ San Francisco 49ers (9-4) (So., 22:25 Uhr)

Was die Titans zuletzt gemacht haben, ist nur schwer zu erklären. Ihr Run Game funktionierte gerade gegen die Browns ziemlich gut, zudem haben sie nun eine Defensive Front, die Druck auf den Quarterback entfacht, angeführt von Defensive Tackle Jeffery Simmons. Und Cam Ward hatte auch den einen oder anderen Lichtblick. Kurzum: Man war in den vergangenen Wochen halbwegs konkurrenzfähig.

Die Niners wiederum haben sich gefangen nach turbulenten Wochen. Defensiv ist man nun bis auf den geschwächten Pass Rush wieder stabil und offensiv ist zumindest das Passspiel sehr effizient. Es geht alles über Christian McCaffrey, der als einziger Spieler in der NFL auf gleich drei Routes mehr als 200 Yards erzielt hat (Out, Angle, Flat). Er steuert gerade auf seine zweite 1000/1000-Saison zu, was ihm zuletzt 2019 bei den Panthers gelang. 

Und er ist auch der Schlüssel, denn er ist ein Meister darin, Tackles zu durchbrechen oder ihnen auszuweichen. Die Titans sind zwar eigentlich sichere Tackler, doch wenn sie einen verpassen, dann tut es weh - sie haben die zehnmeisten Yards nach verpassten Tackles der Liga zugelassen. Die Niners werden sich durchsetzen.

Tipp: Titans @ 49ers 17:24

Mehr dazu:

Colts zurück in die Vergangenheit für den Weg nach vorn?

Indianapolis Colts (8-5) @ Seattle Seahawks (10-3) (So., 22:25 Uhr)

Als ich diese Zeilen schrieb, war noch völlig offen, wer als Quarterback für die Colts startet - der 22 Jahre alte Rookie Riley Leonard mit einem angeschlagenen Knie oder der 44 Jahre alte Philip Rivers, der seit der Saison 2020 nicht mehr in der NFL aktiv war. Muss ich an dieser Stelle mehr über die Voraussetzungen in diesem Spiel sagen?

Die Seahawks-Offense ist explosiv und relativ effizient, vor allem das Passspiel ist sehenswert, da neben JSN auch Cooper Kupp nun häufiger zur Geltung kommt. Auf der anderen Seite fehlt Sauce Gardner weiterhin. Die Colts sind derweil defensiv solide, doch haben die Seahawks derzeit viele Möglichkeiten, um darauf Antworten zu finden.

Am Ende ist die Seahawks-Defense, die die effizienteste gegen den Run ist - offensiv läuft kein Team effizienter als Indy -, aber das Hauptproblem für die Colts in der aktuellen Lage.

Tipp: Colts @ Seahawks 16:27

Minnesota Vikings (5-8) @ Dallas Cowboys (6-6-1) (Mo., 2:20 Uhr)

War das 31:0 der Vikings über die Commanders nun ein Befreiungsschlag oder ein Sturm im Wasserglas? In jedem Fall treffen sie nun auf einen angeschlagenen Gegner, denn nach der 30:44-Pleite der Cowboys in Detroit sind deren Playoff-Chancen nun im einstelligen Bereich angekommen. Selbst vier Siege werden wohl nicht genug sein am Ende. 

Ob CeeDee Lamb (Gehirnerschütterung) spielen kann, ist offen. Offen ist auch, ob die Defense der Vikings nochmal so ein riesiger Faktor sein kann wie zuletzt. Dak Prescott jedenfalls scheint immun gegen Blitzes und Pressure im Allgemeinen zu sein, was eben das Hauptmittel der Vikings unter Brian Flores ist. Auf der anderen Seite machte J.J. McCarthy gegen Washington immerhin keine großen Fehler, seine Connection zu Justin Jefferson bleibt aber fragwürdig. Und unter Druck hat er auch so seine Probleme, was den Cowboys und Quinnen Williams in die Karten spielen kann.

Letztlich sind die Cowboys mit ihrer Offense gut genug, um die nötigen Punkte zu machen und ihre geringen Chancen am Leben zu halten.

Tipp: Vikings @ Cowboys 20:27

Miami Dolphins (6-7) @ Pittsburgh Steelers (7-6) (Di., 2:15 Uhr)

Im Grunde spielen hier zwei Teams auf Augenhöhe gegeneinander. Die Dolphins haben zuletzt vier Spiele am Stück gewonnen und kommen somit mit Schwung nach Pittsburgh, das am Sonntag noch die Ravens heroisch niederrang. Und beide haben jeweils ein gutes Argument auf ihrer Seite. Die Dolphins sind endlich wieder explosiv auf dem Boden und bringen auch eine gewisse Wucht mit. Die Steelers wiederum sind anfällig gegen den Run.

Andersrum haben die Dolphins vor allem mit Quick Passes Probleme. Das ist Aaron Rodgers' Spezialität. Zudem hat er nun ein paar mehr brauchbare Passoptionen als noch vor ein paar Wochen mit Adam Thielen und MVS an der Seite von D.K. Metcalf.

Letzteres würde mich normalerweise überzeugen zu sagen, dass das der entscheidende Vorteil ist. Aber die Steelers sind eben nicht konstant und es sollte niemanden überraschen, wenn sie nun direkt wieder einbrechen und auf .500 zurückfallen. Die Dolphins wiederum wirkten zuletzt durchaus stabil.

Tipp: Dolphins @ Steelers 24:22

*) Das Unentschieden aus Woche 4 fällt aus der Wertung.

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