Die Dallas Cowboys haben ein Wahnsinns-Comeback gegen die Philadelphia Eagles in Woche 12 der NFL hingelegt und einen 21-Punkte-Rückstand noch in einen 24:21-Erfolg in letzter Sekunde verwandelt. Die Gäste halfen jedoch kräftig mit.
Eagles @ Cowboys: Auf einen Blick
- Die Cowboys haben nach ganz schwachem Beginn in der zweiten Halbzeit defensiv nichts mehr zugelassen und davon profitiert, wie konservativ die Eagles das Spiel zu Ende bringen wollten.
- Die Cowboys nutzten dabei eine taktische Veränderung der Eagles-Defense, die durch eine Verletzung erzwungen wurde, eiskalt und konsequent aus.
- George Pickens überragte mit einer perfekten Vorstellung bei Pässen in seine Richtung.
Eagles @ Cowboys: Die Analyse
Die Eagles kamen mit einem klaren Plan ins Spiel und setzten zu Beginn betont aufs Passspiel, was direkt zum Erfolg führte. Sie erzielten Touchdowns in ihren ersten drei Drives und führten zu Beginn des zweiten Viertels mit 21:0. Die Cowboys? Sie starteten mit einem Turnover on Downs, einem Punt, und Kick-Returner KaVontae Turpin verlor bei einem Inside-Handoff einen Fumble ohne Gegnerkontakt, weil er über seine eigenen Füße stolperte.
Anstatt dann aber den Fuß auf dem Gas zu halten, beschlossen die Eagles, konservativ zu werden und mehr aufs Run Game zu setzen, was aufgrund des Ausfalls von Right Tackle Lane Johnson sowie angeschlagener Starter wie Center Cam Jurgens und Left Guard Landon Dickerson keine sonderlich gute Idee war. Sie mussten dann erstmals punten und ließen die Tür für die Cowboys offen – besonders bitter war, dass dies direkt nach einer Red-Zone-Interception von Reed Blankenship gegen Dak Prescott passierte.
Die Hausherren drückten aufs Tempo und schafften noch vor der Pause den Anschluss. Prescott fand Turpin für 48 Yards, und damit waren die Cowboys im Geschäft. Nach weiteren Chunk Plays durch die Luft fand Prescott schließlich George Pickens in der Endzone für den ersten Dallas-Touchdown im Spiel. Pausenstand: 21:7 Eagles.
Nach dem Break blieben die Eagles offensiv konservativ, während sich die Cowboys zunächst weiter schwertaten. Brandon Aubrey vergab sogar einen Field-Goal-Versuch aus 51 Yards. Doch nachdem die Eagles Cornerback Adoree’ Jackson durch eine Verletzung verloren hatten, ergaben sich für die Hausherren durch die Luft neue Möglichkeiten. Cooper DeJean rückte nach außen und Michael Carter in den Slot.
DeJean wird zur Schwachstelle für die Eagles
Prescott forderte DeJean dann außen mehrfach heraus – und hatte mehrfach Erfolg. Zunächst warf er eine 48-Yard-Bombe auf CeeDee Lamb, wenig später fand Prescott dann Tight End Brevyn Spann-Ford für dessen ersten Touchdown in der NFL. Und nach einem weiteren Defensiv-Stopp feuerte Prescott einen 43-Yard-Pass auf Pickens, der ebenfalls von DeJean bewacht wurde. Kurz darauf galoppierte Dak selbst in die Endzone zum 21:21-Ausgleich, mit knapp zwölf Minuten auf der Uhr.
Was folgte, waren gleich zwei Turnovers der Eagles. Saquon Barkley verlor einen Fumble, woraufhin die Cowboys aber punten mussten. Und Xavier Gipson fing dann den Punt tief in der eigenen Hälfte – was er besser hätte sein lassen sollen – und verlor prompt ebenfalls einen Fumble. Die Cowboys rückten dann bis an die 2-Yard-Linie vor; der Drive endete mit einem Drop von Lamb in der Endzone sowie einem zu kurzen Pass von Prescott bei 4th & Goal. Die Eagles zogen den Kopf also aus der Schlinge und bekamen den Ball mit unter vier Minuten zu spielen noch einmal zurück.
Daraus machten sie allerdings nichts und punteten letztlich nach einem Sack bei 3rd & 2. Die Cowboys sagten danke und marschierten letztlich zu einem 42-Yard-Field-Goal von Aubrey mit auslaufender Uhr.

Philadelphia Eagles (8-3) @ Dallas Cowboys (5-5-1)
Ergebnis: 24:21 (14:0, 7:7, 0:7, 3:0) BOXSCORE
Eagles @ Cowboys: Die wichtigsten Statistiken
- Prescott hat die zweite Hälfte mit einem Rekord eröffnet: er hat Tony Romo (34.183 für die meisten Passing Yards in der Franchise-Geschichte der Cowboys überholt.
- Pickens hat nun 65 Receptions in dieser Saison. Das sind schon jetzt, nach elf Spielen, die meisten, die er je einer Saison in der NFL gefangen hat.
- Aubreys Fehlschuss aus 51 Yards war erst sein zweiter in dieser Saison. Der andere war ein Kick aus 68 Yards gegen Arizona.
Der Star des Spiels: George Pickens (Wide Receiver, Cowboys)
Pickens war im Grunde perfekt (9/9, 146 YDS, TD) in diesem Spiel und fing alles, was in seine Richtung geworfen wurde. Er fing einen Touchdown und brachte die Cowboys für einen weiteren in Position. Zudem legte er mit seinem letzten Catch das entscheidende Field Goal auf.
Der Flop des Spiels: Cooper DeJean (Cornerback, Eagles)
Die Eagles haben nun schon öfter darüber gesprochen, wie gut DeJean auch als Outside-Cornerback wäre. Durch Jacksons Ausfall bekamen sie heute einen Härtetest für diese These. Das Ergebnis war nicht vielversprechend. DeJean wurde gezielt von Prescott gesucht und gab diverse lange Completions ab, die Dallas ins Spiel zurückbrachten. Dieses (unfreiwillige) Experiment ist gescheitert!
Analyse: Eagles @ Cowboys - das fiel taktisch auf
- Die Eagles begannen das Spiel überhaupt mit 11-Personnel, sodass die Cowboys ihr Nickel-Package aufbieten mussten, was sie gegen ein starkes Run-Team wie die Eagles wohl lieber nicht so oft gemacht hätten. Dennoch hatten sie Erfolg damit, den Run weitestgehend im Griff zu halten.
- Die Cowboys haben wie schon in Woche 1 Pressure durch Blitzes erzeugt. Ohne Blitzes war derweil hauptsächlich Quinnen Williams derjenige, der Druck auf den Quarterback ausübte.
- Die Eagles überraschten ein wenig damit, dass sie gerade in der ersten Hälfte in frühen Downs meist gepasst haben, nachdem die Tendenz sonst häufiger Run-Plays waren in den vergangenen Wochen. Sie hatten damit auch Erfolg, denn in der ersten Hälfte war ihre Series Conversion Rate bei 100 Prozent, wenn jene mit Pass begann. Nach der Pause wurden sie dann konservativer, versuchten es häufiger mit dem Run und traten auf der Stelle, was die Cowboys ins Spiel zurückbrachte.
- Die Eagles rotierten Slot-Cornerback Cooper DeJean im dritten Viertel nach außen, nachdem Adoree' Jackson verletzt raus musste. Michael Carter übernahm dann im Slot.



































