Noch ist unklar, ob Karim Adeyemi von Borussia Dortmund oder vom DFB nach seinem Justizärger sanktioniert wird. Der frühere Nationalspieler Stefan Effenberg aber warnt den BVB-Profi eindringlich und sieht gar seine Karriere in Gefahr.
Für Adeyemi könne es im DFB-Team "nun sehr, sehr eng werden", schrieb der 57-Jährige in seiner Kolumne für "t-online". "Denn die Strafe wegen illegalen Waffenbesitzes kann für Karim Adeyemi sowohl beim DFB als auch in Dortmund langfristig noch Folgen haben, auch wenn sich weder Verband noch Verein bisher zu möglichen Strafen geäußert haben."
Adeyemi wurde juristisch bereits für sein Vergehen belangt und zu einer Geldstrafe in Höhe von 450.000 Euro verurteilt. Ob der BVB hart durchgreift und möglicherweise sogar eine vorübergehende Suspendierung ausspricht, soll nach einem Gespräch mit den Klub-Bossen entschieden werden.
DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte Sanktionen seitens des Verbands noch offen gelassen. Man sei im Umgang mit Adeyemi zwar "kritisch", erklärte der frühere Bundestrainer im "ZDF". "Aber wir wollen ihn natürlich auch nicht verdammen. Junge Spieler machen Fehler, in dem Fall war es ein dummer Fehler."
Effenberg betonte: "Ich wurde ab 1994 für ein weitaus harmloses Vergehen ("Stinkefinger"-Affäre bei der WM in den USA, Anm. d. Red.) vier Jahre lang nicht mehr nominiert."
Adeyemi drohe jetzt "ein dramatischer Absturz", unkte der frühere Kapitän des FC Bayern. "Dabei war er zu Saisonbeginn ja eigentlich auf einem guten Weg, war wettbewerbsübergreifend in den ersten sieben Spielen an sechs Toren beteiligt, spielte konstant stark, überzeugte im Angriff des BVB. Seitdem kam aber nichts mehr, kein weiterer Treffer, keine weitere Vorlage für Dortmund – und in der Nationalmannschaft vergab er wiederholt beste Chancen."
BVB und DFB zu Maßnahmen "verpflichtet"
An Adeyemi appellierte der heutige TV-Experte: "Er sollte sich mal Gedanken machen, warum das so ist. Und solche privaten Geschichten dazu tun ihm weder sportlich noch persönlich gut, im Gegenteil."
Der BVB-Star sei "23 Jahre alt, unbestritten hochtalentiert, mit unfassbarem Potenzial – aber er läuft Gefahr, seine Karriere wegzuwerfen, wenn er nicht zu sich kommt und endlich begreift, was wirklich wichtig ist."
Sowohl der BVB als auch der DFB seien "verpflichtet, sein Umfeld gründlichst zu durchleuchten und ihn wieder in die Spur zu bringen", forderte Effenberg weiter. "Ich bin mir sicher, dass er dort die richtigen Ratschläge bekommt, damit seine Laufbahn eben nicht vor die Hunde geht. Denn das wäre tragisch."



























