Die Philadelphia Eagles haben die Detroit Lions in Woche 11 der NFL 16:9 besiegt und dabei eine erdrückende Defensivleistung gezeigt. Beide Teams enttäuschten jedoch in ihren Paradedisziplinen.
Lions @ Eagles: Auf einen Blick
- Die Lions bewegten zwar lange Zeit den Ball recht ordentlich, scheiterten jedoch viel zu oft bei 4th Down, was schnell historische Ausmaße annahm.
- Die Defense der Eagles machte den Unterschied und brachte Jared Goff nahezu das gesamte Spiel über aus dem Konzept.
- Die Eagles waren auffällig ineffektiv, was ihr Parade-Play betraf.
Lions @ Eagles: Die Analyse
Schon früh wurde deutlich, wo die Reise hingehen würde. Nach einem Punt der Eagles warf Jared Goff im dritten Play der Lions im Spiel eine Interception über die Mitte zu Cooper DeJean, der den Ball bis zur 11-Yard-Linie trug. Die Lions-Defense hielt, und die Eagles begnügten sich mit einem 27-Yard-Field-Goal von Jake Elliott an einem äußerst windigen und kalten Abend.
Die Defenses behielten danach lange Zeit die Oberhand, was auch damit zusammenhing, dass die Lions im zweiten Viertel damit anfingen, ziemlich aggressiv bei vierten Versuchen zu agieren, die allesamt erfolglos blieben. Beim zweiten solchen Versuch setzten sie auf einen Fake Punt mit direktem Snap zum Personal Protector. Das Problem dabei bei 4th & 2 war, dass die Eagles das kommen sahen – an der 43-Yard-Linie der Lions – und einfach ihre Defense auf dem Feld ließen.
In der Folge traf Elliott auch noch aus 34 Yards zum 6:0. Die Lions fingen sich dann kurz und legten ihren besten Drive des Abends hin. Goff fand zunächst Amon-Ra St. Brown für 34 Yards und anschließend Jameson Williams für einen 40-Yard-Touchdown. Williams jubelte dann zu exzessiv mit dem Goalpost und kassierte dafür eine 15-Yard-Strafe, die den PAT nach hinten schob. Kicker Jake Bates vergab daraufhin, und es blieb beim 6:6.
Die Eagles beendeten die erste Hälfte dann jedoch mit ihrem besten Drive bis dahin: Nach zehn Plays erzielte Jalen Hurts den ersten Touchdown für sein Team – natürlich per Tush Push. 13:6 zur Pause für die Eagles.
Lions scheiterten wiederholt bei 4th Down
Nach der Pause stoppten die Eagles die Lions dann dreimal am Stück bei vierten Versuchen, wobei der Schlüssel dabei war, dass man mit seinem Pass Rush, für den man nur selten blitzte, zumindest so gut agierte, dass Goff aus dem Rhythmus geriet und selten on time warf. Die Pässe kamen häufig ungenau und wurden mitunter auch hinter die Receiver geworfen. Zudem klebten die Cornerbacks zumeist an ihren Gegenspielern in Press-Man-Coverage.
Die Vorentscheidung fiel zu Beginn des vierten Viertels, als Elliott aus 49 Yards zum 16:6 traf und die Lions kurz darauf tatsächlich mal wieder punteten.
Philly ließ am Ende jedoch die Tür noch einmal einen Spalt offen, weil sie ihrerseits bei einem 4th Down gestoppt wurden – ein Tush Push misslang. Es war derweil der dritte Tush Push, der nicht zum neuen First Down führte. Beim ersten Mal wurde ein False Start gepfiffen, obwohl ein Lions-Verteidiger in der neutralen Zone war und es Offside gegen ihn hätte geben müssen. Beim zweiten Mal leistete man sich tatsächlich einen False Start. Mehr als ein Field Goal gelang den Lions nach dem gestoppten Tush Push jedoch nicht.
Vorbei war es dann, als die Eagles ein 1st Down durch eine diskutable Pass Interference zugesprochen bekamen - Rock Ya-Sin soll A.J. Brown behindert haben. Die Zeitlupe suggerierte jedoch eher das Gegenteil, wenn überhaupt.
Die Eagles verloren derweil Right Tackle Lane Johnson mit einer Fußverletzung zur Pause, und wenige Minuten vor Spielende verabschiedete sich auch noch Center Cam Jurgens mit einer nicht genannten Blessur vorzeitig. Genaue Diagnosen stehen noch aus.
Mit diesem Erfolg haben die Eagles ihren Vorsprung in der NFC East auf vier Spiele ausgebaut, während die Lions nun ein Spiel hinter den Bears in der NFC North rangieren.
Detroit Lions (6-4) @ Philadelphia Eagles (8-2)
Ergebnis: 9:16 (0:3, 6:10, 0:0, 3:3) BOXSCORE
Lions @ Eagles: Die wichtigsten Statistiken
- Die Interception gegen Goff in der ersten Hälfte war DeJeans erste überhaupt in der Regular Season. Zuvor hatte er nur eine Interception in Super Bowl LIX gegen die Chiefs im vergangenen Oktober - damals war es sogar ein Pick-Six.
- A.J. Brown hatte schon bis zum Ende des dritten Viertels eine zweistellige Anzahl an Targets. In den zwei vorherigen Spielen kam er gerade mal auf neun Targets insgesamt für die Eagles. Überhaupt sah Brown in diesem Spiel seine meisten Targets in einem Spiel in dieser Saison.
- Die Lions sind mit fünf Versuchen bei 4th Down in den ersten drei Vierteln gescheitert. Laut "ESPN Stats & Info" sind das die meisten erfolgreichen 4th-Down-Versuche in den ersten drei Vierteln eines Spiels in diesem Jahrhundert.
- Die Lions waren 3/12 bei 3rd Down und 0/5 bei 4th Down. Die Eagles wiederum vergaben ihr einziges 4th Down im vierten Viertel per Tush Push - nach Jurgens' Ausfall.
Der Star des Spiels: Jaelan Phillips (Edge Rusher, Eagles)
Der Pass Rush der Eagles ließ sich zwar nicht eindeutig in großen Zahlen ablesen, doch brachte er Goff merklich aus der Ruhe - und das das ganze Spiel über. Bester Mann in dieser Gruppe war aber dennoch Neuzugang Phillips, der das Team mit vier Pressures und einen Sack anführte.
Der Flop des Spiels: Offensive Line (Lions)
Das Run Game funktionierte kaum, Goff hatte wenig Ruhe und gerade in Short-Yardage-Situationen hatte man immer wieder das Nachsehen. Die sonst so starke O-Line der Lions ließ einiges zu wünschen übrig an diesem Abend in Philly.
Analyse: Lions @ Eagles - das fiel taktisch auf
- Die Eagles taten sich zwar erneut schwer im Run Game, versuchten jedoch zu Beginn, sich mit einem Extra-Offensive-Lineman einen Vorteil zu verschaffen. Dennoch liefen sie dann meist dennoch in die entgegengesetzte Richtung, was zumindest teilweise zum Erfolg führte, weil sich die Defense auf die Richtung mit dem Extra-Blocker konzentrierte.
- Der missglückte Fake-Punt der Lions war extrem riskant aus ihrer Sicht, denn die Eagles haben eindeutig damit gerechnet und ihre Defense auf dem Feld gelassen. Das machte es fast unmöglich, hier ein 1st Down per Fake zu erzielen.
- Die Lions orientierten sich an der Offensiv-Strategie der Denver Broncos gegen die Eagles und setzten häufiger auf In-Breaking-Routes aus Condensed Formations gegen die Zone-Konzepte der Eagles mit Single-High-Looks. Die Wide Receiver waren dadurch schwer zu verteidigen wegen der daraus resultierenden Inside-Leverage.



































